Soul und Funk: afroamerikanische Popmusik mit Herz und Seele
Soul und Funk zählen neben R’n’B und Blues zu den afroamerikanischen Popmusikstilen, die weltweit für Furore gesorgt haben. Dabei wäre Funk ohne Soul nicht denkbar. Aus dem Soul entstand der Funk, aber Soul blieb weiterhin der Treibstoff.
Motown und Stax: die Schwergewichte im Soul
Zwar gab es diverse Soullabels, aber wenige waren so wegweisend wie Motown und Stax. Beide Plattenfirmen definierten Soul auf ihre individuelle Art. Motown aus Detroit lieferte perfekte Studioproduktionen ab, die auf der Höhe der Zeit waren. Der Sound war glasklar dank des Overdubbingverfahrens. Davon zeugen unter anderem die Werke von
The Supremes,
Diana Ross,
Jackson Five oder
Stevie Wonder. Ausladende Streichersätze und begleitende Chöre waren Markenzeichen für den Sound von Motown. Während Motor City in Perfektion schwelgte, gab sich Memphis roh und direkt. Hier ist schließlich die Heimat von Stax und damit
Otis Redding,
Booker T & The MGs sowie
Carla Thomas. Stax nahmen ihre Musikstücke immer live mit der hauseignen Band auf, die typisch für Memphis aus weißen und schwarzen Musikern bestand. Dadurch war der Soul von Stax stärker von Country- und Westernelementen durchzogen.
Von Soul zu Funk: Die Geschichte geht weiter
Wer Funk sagt, muss auch
James Brown sagen. Die Verbindung von Soul und Funk kann hervorragend an der Person James Brown nachgezeichnet werden. Brown begann seine Karriere als Soulsänger und fand auf seinem Weg den Funk, der Brown nicht mehr los ließ. Daneben waren aber auch andere Musiker für die Entwicklung von Soul zu Funk wegweisend. Hierzu zählen unter anderem Bands wie
Sly & The Family Stone,
Trammps oder
Earth, Wind & Fire. Gruppen wie die
Commodores waren nicht nur erfolgreich in den Charts, sondern Wiegen für Solokarrieren wie bei
Lionel Richie.
George Clinton war ebenfalls von besonderer Bedeutung für Funk. Seine Band Parliament definierte den Funk neu mit dem P-Funk. Dieses Konzept von Funk wurde dann insbesondere von
Bootsy Collins Bands
Funkadelic oder The Brides of Funkenstein weitergeführt. Die Wandlungsfähigkeit von Funk bleibt ungebrochen. Die 1980er-Jahre brachten den Electro-Funk eines
Afrika Bambaataa und die 1990er-Jahre den G-Funk hervor. Soul und Funk finden auch heute noch ihren Weg in die Charts. Oder hat »Get Lucky« von
Daft Punk keinen Soul und Funk?