Glam Rock: Rhythmus und Glitzer
Glam Rock entstand Anfang der 1970er-Jahre, das Epizentrum war Großbritannien. Oft wird der Stil als Gegenreaktion zu Genres wie Progressive Rock gesehen. Die Bezeichnung des Genres ist auf den Popjournalismus zurückzuführen, der den griffigen Titel erfand. Allerdings bezieht sich der Name vor allem auf das Aussehen der Musiker und ihre Bühnendarstellung als auf musikalische Gemeinsamkeiten. Die Blaupause für den Stil und auch die androgyne Persona boten
T.Rex mit ihrem Sänger Marc Bolan. Dieser trug auf der Bühne Schminke und Glitzer – eine Verwischung der Geschlechtergrenzen. Dieser Stil wurde daraufhin von anderen Musikern übernommen. Von daher überrascht es auch nicht, dass Glam Rock in manchen Publikationen unter der Bezeichnung »Glitter Rock« vorzufinden ist. Dies wurde dadurch befeuert, dass ein Sänger den Ausdruck als Pseudonym nutzte: Gary Glitter.
Die Pfade des Glam Rock
Glam Rock zeichnet sich insgesamt durch einen rhythmusbetonten Sound aus, die dahinterliegenden Einflüssen sind jedoch vielfältig. Die Musik eines
Elton John zeigte sich in den 1970er-Jahren stärker von R’n’B und Pop inspiriert, während
Slade dem Hardrock näher standen. Eine Koryphäe des Glam Rock war
David Bowie mit seiner Kunstfigur Ziggy Stardust. Bowies Produzent Tony Visconti war darüber hinaus für den Klang diverser Bands verantwortlich. Weitere Bands, die dem Glam Rock zugerechnet werden, sind
Roxy Music,
The Sweet oder
Mud.
Alice Cooper und
Queen ließen sich ebenfalls von den Inszenierungen des Glam Rock inspirieren und griffen gewisse Elemente auf. Dabei war Alice Cooper nicht der einzige amerikanische Musiker, der den Stil übernahm. Neben
Suzi Quatro haben insbesondere die
New York Dolls die amerikanische Variante des Glam Rock mitinitiiert. Diese war wiederum ein bedeutender Einfluss für die Entwicklung des Hairspray-Metal in den 1980er-Jahren.
Die Nachkommen des Glam Rock
Zwar hatte Glam Rock seine Hochphase in den 1970er-Jahren, seine Einflüsse wirken aber noch nach. Auch heutzutage beeinflusst der Stil immer wieder zeitgenössische Musiker. Die schwedische Band The Ark stellt dabei eine Fortführung der Tradition des Glam Rock dar.
The Darkness auf der anderen Seite flirten ebenfalls stark mit Glam Rock, haben aber einen deutlicheren Hardrockeinschlag. Zu guter Letzt haben der Stil und seine visuellen Inszenierungen Spuren in den Genres Visual Kei oder J-Rock hinterlassen.