Karl Böhm - Abschiedskonzert Dresden 1979
Karl Böhm - Abschiedskonzert Dresden 1979
Edition Staatskapelle Dresden Vol.45
Mit Werken von:
Franz Schubert (1797-1828)
Mitwirkende:
Staatskapelle Dresden, Karl Böhm
2
CDs
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
-
Schubert: Symphonien Nr. 8 "Unvollendete" & Nr. 9 "Die Große"
+Ansprache Karl Böhms am Ende seines Abschiedskonzerts an das Dresdner Opern- und Konzertpublikum
+Schubert: Symphonie Nr. 5 (Magnetbandaufzeichnung der Reichs-Rundfunkgesellschaft nach den Originaltonbändern am 12. Juni 1942 im Dresdner Hygienemuseum)
- Künstler: Staatskapelle Dresden, Karl Böhm
- Label: Profil, ADD/LA, 1979/1942
- Bestellnummer: 9030246
- Erscheinungstermin: 12.4.2019
- Serie: Edition Staatskapelle Dresden (Profil)
Im Gegensatz zur letzten Karl-Böhm-CD-Box mit Grammophon-Aufnahmen von Ouvertüren und Konzertstücken (jpc 8333059) sind die Aufnahmen auf dieser neuen CD-Box allesamt Radiomitschnitte. Das Aufregende ist, dass die Fünfte Sinfonie von Schubert eine der ersten Radio-Magnetbandaufnahmen ist, die wir haben. Die Verwendung von Magnetbändern eröffnete den Rundfunk-Technikern eine neue und vielfältigere Klangwelt. Während Musikprogramme zuvor längere Arbeiten von drei oder vier Minuten lang spielenden Discs mit ständigem Discwechsel ausgestrahlt hatten, verfügten die Rundfunkingenieure jetzt über einen »Tonschreiber« und das zugehörig-Medium, das Aufnahmen von bis zu 20 Minuten pro Bandplatte aufnehmen und senden sollte. So konnten komplette Sätze von Sinfonien ohne Pause aufgenommen und gespielt werden. Die hier vorgestellte Aufnahme von Schuberts 5. Sinfonie von 1942 ist ein unbezahlbares, frühes Audiodokument, sicherlich die erste bezeugte Magnetophon-Aufnahme der Dresdner Staatskapelle.
Von 1934 an bis 1942 wirkte Karl Böhm an der Dresdner Oper und hat hier unter anderem die Uraufführungen der Richard-Strauss-Opern »Die schweigsame Frau« (1935) sowie der ihm gewidmeten »Daphne« (1938) geleitet. Von Strauss muss er fasziniert gewesen sein, er schwärmte von dessen Musik und berichtete über gemeinsame Wanderungen durch die Sächsische Schweiz und das Erzgebirge. Dabei soll es stets höchst interessante Gespräche der beiden befreundeten Künstler gegeben haben. Dass Böhm 1981 in Salzburg ausgerechnet während der Proben zu Strauss’ Oper »Elektra« gestorben ist, mutet daher beinahe wie ein Menetekel an.
Karl Böhm war aber auch von der Kapelle stets sehr angetan. 1979 kam er nach 35 Jahren Abstinenz erstmals wieder als Gastdirigent zu einem Kapell-Konzert und hat mit »seinem Orchester« im zehn Jahre zuvor eröffneten Kulturpalast Franz Schuberts Große Symphonie C-Dur aufgeführt, wovon die vorliegende Aufnahme Zeugnis ablegt.
Sein »Abschiedskonzert« von diesem, wie er betont hat, schützenswerten Orchester darf ebenso wie zahlreiche weitere Aufnahmen von Karl Böhm und der Sächsischen Staatskapelle Dresden als Beleg für die hohe Musikalität dieses Dirigenten gesehen werden, dem eherne Disziplin ähnlich wichtig gewesen zu sein scheint, wie die Hingabe zur Musik und das Einfühlungsvermögen ins jeweilige Werk. Bis ins hohe Alter ist der Dirigent von Ost und West eingeladen worden und gastierte bei den Bayreuther und vor allem den Salzburger Festspielen ebenso wie in Moskau und Japan.
Dass der Karl-Böhm-Saal in Salzburg zwischen Felsenreitschule und dem Haus für Mozart seit dem 28. August 1979 diesen Namen trägt, ist eine Ehrung zum 85. Geburtstag dieses Maestros gewesen. Aufgrund seiner Verdienste um die Musik solle dies auch beibehalten werden, verkündete das Kuratorium der Salzburger Festspiele im Jahr 2015, ließ inzwischen aber im Saal den Hinweis auf eine Internetadresse anbringen, auf der die Persönlichkeit von Karl Böhm in deutscher und englischer Sprache als das dargestellt wird, was er gewesen ist: »ein großer Künstler, aber politisch fatal Irrender.« (Michael Ernst)
Von 1934 an bis 1942 wirkte Karl Böhm an der Dresdner Oper und hat hier unter anderem die Uraufführungen der Richard-Strauss-Opern »Die schweigsame Frau« (1935) sowie der ihm gewidmeten »Daphne« (1938) geleitet. Von Strauss muss er fasziniert gewesen sein, er schwärmte von dessen Musik und berichtete über gemeinsame Wanderungen durch die Sächsische Schweiz und das Erzgebirge. Dabei soll es stets höchst interessante Gespräche der beiden befreundeten Künstler gegeben haben. Dass Böhm 1981 in Salzburg ausgerechnet während der Proben zu Strauss’ Oper »Elektra« gestorben ist, mutet daher beinahe wie ein Menetekel an.
Karl Böhm war aber auch von der Kapelle stets sehr angetan. 1979 kam er nach 35 Jahren Abstinenz erstmals wieder als Gastdirigent zu einem Kapell-Konzert und hat mit »seinem Orchester« im zehn Jahre zuvor eröffneten Kulturpalast Franz Schuberts Große Symphonie C-Dur aufgeführt, wovon die vorliegende Aufnahme Zeugnis ablegt.
Sein »Abschiedskonzert« von diesem, wie er betont hat, schützenswerten Orchester darf ebenso wie zahlreiche weitere Aufnahmen von Karl Böhm und der Sächsischen Staatskapelle Dresden als Beleg für die hohe Musikalität dieses Dirigenten gesehen werden, dem eherne Disziplin ähnlich wichtig gewesen zu sein scheint, wie die Hingabe zur Musik und das Einfühlungsvermögen ins jeweilige Werk. Bis ins hohe Alter ist der Dirigent von Ost und West eingeladen worden und gastierte bei den Bayreuther und vor allem den Salzburger Festspielen ebenso wie in Moskau und Japan.
Dass der Karl-Böhm-Saal in Salzburg zwischen Felsenreitschule und dem Haus für Mozart seit dem 28. August 1979 diesen Namen trägt, ist eine Ehrung zum 85. Geburtstag dieses Maestros gewesen. Aufgrund seiner Verdienste um die Musik solle dies auch beibehalten werden, verkündete das Kuratorium der Salzburger Festspiele im Jahr 2015, ließ inzwischen aber im Saal den Hinweis auf eine Internetadresse anbringen, auf der die Persönlichkeit von Karl Böhm in deutscher und englischer Sprache als das dargestellt wird, was er gewesen ist: »ein großer Künstler, aber politisch fatal Irrender.« (Michael Ernst)
- Tracklisting
- Details
- Mitwirkende
Disk 1 von 2 (CD)
Rondo für Klavier Nr. 1 D-Dur KV 485
- 1 Franz Schubert: Allegro
- 2 Franz Schubert: Andante con moto
- 3 Franz Schubert: Menuetto. Allegro molto - Trio
- 4 Franz Schubert: Allegro vivace
- 5 Karl Böhm: Karl Böhm über Karl Böhm - Aus: Das musikalische Selbstporträt vom 06. Oktober 1956
Disk 2 von 2 (CD)
Sinfonie Nr. 7 (alte Nr. 8) h-moll D 759 "Unvollendete"
- 1 Franz Schubert: Allegro moderato
- 2 Franz Schubert: Andante con moto
Sinfonie Nr. 8 (alte Nr. 9) C-Dur D 944 "Große C-Dur Sinfonie"
- 3 Franz Schubert: Andante - Allegro ma non troppo
- 4 Franz Schubert: Andante con moto
- 5 Franz Schubert: Scherzo. Allegro vivace - Trio
- 6 Franz Schubert: Finale. Allegro vivace
- 7 Karl Böhm: Ansprache von Karl Böhm am Ende seines "Abschiedskonzertes" an das Dresdner Opern- und Konzertpublikum
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