Arnold Bax: Symphonie Nr.7
Symphonie Nr.7
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
- +Tintagel
- Künstler: Royal Scottish National Orchestra, David LLoyd-Jones
- Label: Naxos, DDD, 2002
- Bestellnummer: 9867684
- Erscheinungstermin: 13.10.2003
Wie alle Symphonien von Bax besteht auch die siebte aus drei Sätzen, von denen der erste, wie im einleitenden Satz zu hören ist, weitgehend von aufsteigender Energie und lebhaftem Optimismus geprägt ist. Nach einer kurzen Pause wird die Stimmung verspielter, aber die Musik kehrt bald wieder zu ernsteren Themen zurück. Ein neues, lebhaftes Holzbläserthema, das durch wiederholte Noten gekennzeichnet ist, führt in eine synkopierte Passage, die Bax in seiner überschwänglichsten Ausgelassenheit enthüllt. Im Kontrast dazu steht eine reiche, lyrische Melodie, die zum ersten Mal auf Celli und Englischhorn zu hören ist, und der Durchführungsteil ist abwechselnd anstrengend, wehmütig und geheimnisvoll, aber immer mit einem unterschwelligen Gefühl von Schwung. Die Reprise gipfelt in der lyrischen Melodie, die selbstbewusst auf eine raue, kulminierende Blüte (Blechbläser und Pauken) zusteuert, bevor der Satz in die Schatten zurückkehrt, aus denen er entstanden ist.
Bax beschrieb den langsamen Satz dieser Symphonie einmal kurioserweise als ein "Intermezzo und Trio", obwohl Intermezzi normalerweise nicht so ausgedehnt und ereignisreich sind wie dieses; und als er Boults erste britische Aufführung lobte, schrieb er, dass sie "all die schwere sommerliche Mattigkeit ausdrückt, die ich vermitteln wollte".
Der dritte Satz sollte bewusster beginnen", schrieb Bax an Boult, nachdem er eine Aufnahme der New Yorker Uraufführung gehört hatte, "- ein echtes 18FORTY romantisches Schwelgen! Der Satz trägt die Überschrift Thema und Variationen, und nach einem mitreißenden Präludium wird das Thema von den Celli und Kontrabässen ruhig und nüchtern vorgetragen. Die Variationen führen ineinander und reichen in der Stimmung von heftig bis zärtlich, von überschwänglich bis scheu. Bax sagte einmal über die letzte Variation (den Epilog), sie sei "so weit, wie ich gehen kann", und in der Tat verfiel er mit dem Beginn des Krieges, nur acht Monate nachdem er sie beendet hatte, in eine musikalische Stille, die bis zu seiner Ernennung zum Meister der Königsmusik im Februar 1942 andauern sollte.
Like all of Bax’s symphonies, the seventh is in three movements, the first of which is largely characterised by surging energy and buoyant optimism, as can be heard in the opening paragraph. After a brief pause, the mood becomes more playful, but the music soon reverts to more serious matters. A new, animated woodwind theme characterised by repeated notes leads into a syncopated passage revealing Bax at his most exuberant. Contrast is provided by a rich, lyrical melody first heard on cellos and cor anglais, and the development section is by turns strenuous, wistful and mysterious, but always with an underlying sense of momentum. The recapitulation culminates in the lyrical melody soaring confidently towards a harsh climactic flourish (brass and timpani) before the movement returns to the shadows from which it emerged.
Bax once curiously described the slow movement of this symphony as an ‘intermezzo and trio’, though intermezzi are not normally as extended and eventful as this one; and in praising Boult’s first British performance he wrote that it ‘expressed all the heavy summer languor which I meant to convey’.
‘The third movement should start more deliberately’, wrote Bax to Boult after hearing a recording of the New York première, ‘—a real 18FORTY romantic wallow!’. The movement is headed Theme and Variations, and after a rousing prelude the theme is quietly and soberly stated by the cellos and double basses. The variations lead into one another and range in mood from violent to tender, from ebullient to skittish. Bax once said of the final variation (the Epilogue) that it was ‘as far as I can go’, and indeed, with the advent of war only eight months after he had finished it, he lapsed into a musical silence that was to last until his appointment as Master of the King’s Music in February 1942.
Bax beschrieb den langsamen Satz dieser Symphonie einmal kurioserweise als ein "Intermezzo und Trio", obwohl Intermezzi normalerweise nicht so ausgedehnt und ereignisreich sind wie dieses; und als er Boults erste britische Aufführung lobte, schrieb er, dass sie "all die schwere sommerliche Mattigkeit ausdrückt, die ich vermitteln wollte".
Der dritte Satz sollte bewusster beginnen", schrieb Bax an Boult, nachdem er eine Aufnahme der New Yorker Uraufführung gehört hatte, "- ein echtes 18FORTY romantisches Schwelgen! Der Satz trägt die Überschrift Thema und Variationen, und nach einem mitreißenden Präludium wird das Thema von den Celli und Kontrabässen ruhig und nüchtern vorgetragen. Die Variationen führen ineinander und reichen in der Stimmung von heftig bis zärtlich, von überschwänglich bis scheu. Bax sagte einmal über die letzte Variation (den Epilog), sie sei "so weit, wie ich gehen kann", und in der Tat verfiel er mit dem Beginn des Krieges, nur acht Monate nachdem er sie beendet hatte, in eine musikalische Stille, die bis zu seiner Ernennung zum Meister der Königsmusik im Februar 1942 andauern sollte.
Product Information
Like all of Bax’s symphonies, the seventh is in three movements, the first of which is largely characterised by surging energy and buoyant optimism, as can be heard in the opening paragraph. After a brief pause, the mood becomes more playful, but the music soon reverts to more serious matters. A new, animated woodwind theme characterised by repeated notes leads into a syncopated passage revealing Bax at his most exuberant. Contrast is provided by a rich, lyrical melody first heard on cellos and cor anglais, and the development section is by turns strenuous, wistful and mysterious, but always with an underlying sense of momentum. The recapitulation culminates in the lyrical melody soaring confidently towards a harsh climactic flourish (brass and timpani) before the movement returns to the shadows from which it emerged.
Bax once curiously described the slow movement of this symphony as an ‘intermezzo and trio’, though intermezzi are not normally as extended and eventful as this one; and in praising Boult’s first British performance he wrote that it ‘expressed all the heavy summer languor which I meant to convey’.
‘The third movement should start more deliberately’, wrote Bax to Boult after hearing a recording of the New York première, ‘—a real 18FORTY romantic wallow!’. The movement is headed Theme and Variations, and after a rousing prelude the theme is quietly and soberly stated by the cellos and double basses. The variations lead into one another and range in mood from violent to tender, from ebullient to skittish. Bax once said of the final variation (the Epilogue) that it was ‘as far as I can go’, and indeed, with the advent of war only eight months after he had finished it, he lapsed into a musical silence that was to last until his appointment as Master of the King’s Music in February 1942.
Rezensionen
Stereoplay 02/04: "Die 7. Symphonie von Bax wird von David Lloyd-Jones und seinen schottischen Musikern glänzend dargeboten. Das gilt auch für die 20 Jahre ältere Tondichtung 'Tintagel', ein stimmungsvolles Naturstück von hohem koloristischem Reiz."www.klassik-heute.com
Mit dieser Neuerscheinung ist der Naxos-Zyklus der sieben Bax-Sinfonien zu einem überaus glücklichen Ende gekommen. Nach dem bedauerlichen Tiefpunkt der Sechsten gelingt dem Dirigenten, Musikforscher und Noten-Herausgeber David Lloyd-Jones in der Siebten das Meisterstück einer wohl kaum überbietbaren Referenzeinspielung.
Die angezogenen Tempi in den ersten beiden Sätzen tun dem Stück sehr gut. Das Allegro war bei Bryden Thomson etwa zwei Minuten länger und wirkte dadurch recht charakterlos, ja mitunter geschwätzig. Lloyd-Jones zeigt hier viel Sinn für eine fast filmreife Action-Dramaturgie; dadurch bekommt der Satz einen umwerfenden Drive – zumal die hohen Streicher weitaus besser präpariert sind als in der Einspielung der Sechsten.
Auch dem langsamen Mittelsatz bekommt das flüssigere Tempo sehr gut; Thomson benötigte mit 16’24 gut dreieinhalb Minuten mehr dafür. Die bei ihm unerträgliche Larmoyanz weicht bei Lloyd-Jones einer irisierend-schwebenden, Gänsehaut erzeugenden Atmosphäre, die höchst subtil mit Schattierungen in Dynamik, Phrasierung und Balance umgeht. In den weit atmenden, erzählenden Linien gibt es nie Zäsuren. Dadurch wird eine geradezu unerhörte Spannung erzeugt und der vorgeschriebene Charakter „In legendary mood“ wohl kongenial getroffen. Man fühlt sich – und das ist wohl das größte Kompliment an einen lebenden britischen Dirigenten – immer wieder an Sir John Barbirolli erinnert, von dem es einige wenige legendäre Bax-Einspielungen gibt. Überhaupt ist beeindruckend, wie meisterhaft Lloyd-Jones hier generell den Holzbläsern zu ihrem Recht verhilft und Mischfarben zur Geltung bringt (insbesondere bei Streicher-/Bläser-Kombinationen der gleichen Linie).
Für das Finale nimmt sich der Dirigent etwas mehr Zeit; der Satz gewinnt dadurch eine Innigkeit, die mir beim Hören Tränen in die Augen trieb. Das der Sinfonie vorangestellte Tintagel erweist sich hier dramaturgisch geschickt plaziert: Der Finalsatz greift die Stimmung dieser klanglich ebenfalls fulminant organisierten Tondichtung wieder auf, auch wenn bei Tintagel vielleicht hie und da unwichtige Binnenstimmen führende Hauptstimmen über Gebühr verblassen lassen – insbesondere erstes Horn, erste Trompete und Posaune sind in den Bläserchorälen manchmal zu schwach. Seine eigentliche Sternstunde hatte Lloyd-Jones in der Sinfonie, worauf sich die hohe Wertung vor allem bezieht. Naxos, dem Orchester und dem Dirigenten gebührt das gar nicht hoch genug einzuschätzende Verdienst, die eindrucksvollen Sinfonien von Arnold Bax erstmals für ein breites, internationales Publikum vefügbar gemacht zu haben.
Benjamin G. Cohrs
Bewertung:
Künstlerische Qualität: 10Klangqualität: 10; Gesamteindruck: 10
- Tracklisting
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 Tintagel
- 2 Symphony No. 7: I. Allegro
- 3 Symphony No. 7: II. Lento - In Legendary Mood: Piu mosso - Tempo I
- 4 Symphony No. 7: Iii. Theme And Variations: Allegro - Andante - Vivace - Epilogue