Folk und Americana – Gitarrenklänge und weite Landschaften
Folk und Americana – das ist handgemachte Musik ganz in der Tradition der 1960er und 70er. Entweder treten die Interpreten in voller Bandbesetzung an – untermalt vom Banjo oder Kontrabass – oder verlassen sich als Solokünstler ganz auf ihre Stimme und simple Gitarrenbegleitung. In den Texten der zumeist US-amerikanischen Bands werden persönliche alltägliche Probleme thematisiert. Außerdem handeln die Lyrics z. B. von Freiheit und weiten Landschaften.
Calexico und die Avett Brothers – Folk und Americana von heute
Zu den bekanntesten Vertretern des Genres zählt die Band Calexico aus Tucson, Arizona. Neben Elementen aus Folk und Americana beziehen sie auch Mariachi- und Rockparts in ihre Musik ein. Das Album »Feast Of Wire« von 2003 machte die Gruppe berühmt, die CD erreichte die Top 10 in den deutschen Charts. Inspiration für die stimmungsvolle Musik und die Texte liefert die Wüste, Calexico thematisieren immer wieder das Grenzgebiet zwischen Mexiko und den USA und die politische Situation der Region. Angefangen in der Alternative-Country-Band Whiskeytown brachte auch Ryan Adams in den 00er-Jahren regelmäßig Folk und Americana Alben heraus. Zu den bekanntesten zählen »Cold Roses« und »Gold«. Für einen neuen Boom der Bewegung in Europa sorgten 2009 die Engländer von Mumford & Sons. Ihr Album »Sigh No More« verband Indie-Rock mit Folk und Americana und wurde von den Fans der Szene begeistert aufgenommen. Eher auf eine Hinwendung zum Alternative Country setzten The Avett Brothers. Stimmgewaltig gaben sie dem Folk und Americana mit ihrem Album »I And Love And You« einen neuen Anstrich. Conor Oberst vertraut bei seinen Platten ebenfalls auf die Stilmittel aus dem Bereich Country. Ursprünglich beheimatet beim Label Saddle Creek, das auch Folkbands wie The Good Life und Azure Ray hervorbrachte, veröffentlichte er 2014 das stilprägende »Upside Down Mountain«.