Pat Metheny: American Garage
American Garage
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
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- Label: ECM, 1979
- Bestellnummer: 5551612
- Erscheinungstermin: 19.9.2008
Weitere Ausgaben von American Garage
+ Lyle Mays, Mark Egan, Dan Gottlieb
*** Digisleeve
*** Digisleeve
- Gesamtverkaufsrang: 2767
- Verkaufsrang in CDs: 1334
Mit American Garage festigte die Pat Metheny Group ihren unverwechselbaren Sound. Dieses Album, das zweite der Gruppe, erreichte 1980 Platz 1 der Billboard Jazz Charts und rief eine Schar von Anhängern auf den Plan. Die virtuose Mischung aus Jazz und Roots-Rock beschwört wie keine andere das Herzland herauf und hat ihren eigenen kommerziellen Erfolg relativ unbeschadet überstanden.
Das Album beginnt mit einem weiten Blick auf die offene Straße, und wir sitzen auf dem Beifahrersitz. Methenys glitzernde Gitarrenlicks übernehmen das Steuer und genießen das Dröhnen von Lyle Mays' lebendiger Keyboardunterstützung unter der Motorhaube. Mit Dan Gottliebs proklamatorischem Schlagzeug und Mark Egans geschmeidigem Bass auf dem Rücksitz sind wir startklar. Zusammen schafft dieses Quartett aus talentierten Musikern den ultimativen musikalischen Roadtrip. Im ersten Stück gibt es ein wunderschönes Zusammenspiel zwischen Gitarre und Bass, das sich zu einer grünen Pracht aus dem Hinterland ausweitet. Der Ton hier ist fast schmerzhaft nostalgisch (umso mehr, als das Album historisch ist), als ob man sich nach etwas sehnt, das nur so real ist wie die Erinnerung daran. Während das Auto seine Fahrt fortsetzt, sehen wir unsere kollektive Vergangenheit hinter der Windschutzscheibe, irgendwie zum Greifen nah. Aber wir wissen auch, dass, sobald wir anhalten und aus dem Auto aussteigen, nichts mehr da sein wird, was wir festhalten, im Kofferraum oder im Handschuhfach unserer Wünsche verstauen könnten. Es gibt nur die leere Luft, den wolkenlosen Himmel und die Sonne, die uns auf den Rücken brennt, als wolle sie sagen: "Du hast noch einen weiten Weg vor dir." Aber das ist uns egal, denn die Freude am Reisen ist unbändig.
"Airstream" fühlt sich zweifellos wie der Sommer an, eine Zeit des Jahres, in der die Verpflichtungen zusammen mit unseren Hemmungen in der Hitze schmelzen. Das Einzige, was real zu sein scheint, ist das Fehlen endgültiger Antworten, die unendlichen Möglichkeiten, die eine solche Freiheit mit sich bringt und die uns der Selbstverwirklichung näher bringen. Es ist unsere prägendste Zeit; eine Zeit, in der wir beobachten, leben und in unserem eigenen Tempo lernen. Metheny fängt diesen freien Geist so deutlich in seinem Spiel ein. Akkordprogressionen perlen von seinen Fingern ab wie Kleingeld in eifrige Hände an einem Limonadenstand, und wir werden an jene kleinen Momente der Unabhängigkeit und Sicherheit erinnert, in denen wir durch das leiseste Klirren von Münzen unsere Handlungsfähigkeit in einem wachsenden Bewusstsein der Ökonomie behaupten konnten. Wir denken auch an eine junge Liebe, die zwar nicht erwidert wurde, uns aber einen kurzen Vorgeschmack auf ein Leben ohne Verpflichtungen gab. Wenn der Track ausklingt, hinterlässt er eine Spur von sich selbst, ein Andenken an Jahre, die nie vergessen wurden.
"The Search" ist der Soundtrack für einen Film im Kopf, eine Rückblende, die nur nach vorne blickt. Verführerische Klavierarbeit hebt die Stimmung, zerzaust die Ränder unserer Aufmerksamkeit wie Leinen, das auf einer Wäscheleine flattert. Wir sonnen uns in der feuchten Luft, auch wenn am Horizont Sturmböen drohen. Üppig harmonisierte Gitarrenlinien erblühen in der Morgensonne mit dem Versprechen einer neuen Reise.
Der Titeltrack klingt wie ein Titelsong für eine Show, die nie zustande kommen kann, denn seine Bilder werden von Erinnerungen geliefert. Wir beginnen, den Wert jener Zeiten zu erkennen, in denen das Selbst noch nicht geformt war, die Zukunft aber so hell schien. Und ganz gleich, wie abgestumpft wir in unseren Tiefpunkten des Erwachsenseins geworden sind, Metheny ist hier, um uns daran zu erinnern, dass wir unsere müden Hoffnungen gerade in diesen Artefakten des Klangs bewahren können.
Das letzte Stück dieses viel zu kurzen Albums heißt "The Epic", und wie sein Titel hat es eine umfangreiche Geschichte zu erzählen. Metheny und Mays liefern beide die inspiriertesten Improvisationen des Albums, die wie stahlbesaitete Tumbleweeds über die Ebenen treiben. Wir werden durch einen ganzen Tag und eine ganze Nacht der Reise getrieben. Wir finden uns in weiten Teilen des Tageslichts wieder, erleben aber auch nächtliche Visionen, eingewickelt in einen Schlafsack unter einem Sternenhimmel in der sterbenden Glut eines Lagerfeuers, das heißes Orange in die Dunkelheit verströmt. Ihr Knistern erfüllt unsere Ohren mit einer Kakophonie von Geräuschen, die uns in die Ruhe der Träume versetzen. Und in diesen Träumen erleben wir noch einmal die ganze Reise, die uns dahin gebracht hat, wo wir jetzt sind. Wir sind Drifter, allein und frei von irdischen Bindungen, die jede Sekunde der Ungewissheit des Lebens genießen.
Trotz des Titels des Albums scheinen wir immer weit weg von zu Hause zu sein. Methenys kompositorische Talente erhalten reichlich Spielraum, während er rustikale und doch elegante Beschwörungen eines verlorenen Amerikas schafft. Das Ganze hat etwas Kleinstädtisches an sich, eine Reinheit aus dem Hinterland, die durchweg lockt. Es ist die Unschuld einer vergangenen Ära, die hier und da in kleinen Bereichen erhalten geblieben ist. Und es sind diese musikalischen Linien, die wir mit schimmernder Synchronizität aneinanderreihen. Wie eine konzeptionelle Jukebox spindelt jede Etappe der Reise, die American Garage darstellt, eine neue Platte in unsere Aufmerksamkeit. Die Präzision von Metheny und seiner Gruppe ist außerordentlich sauber, trocken geschüttelt und von allem Überfluss befreit.
Manche Leute sagen, dass bei jeder Reise die Hälfte des Spaßes darin besteht, ans Ziel zu kommen. American Garage sagt, dass der ganze Spaß darin besteht, zu wissen, dass es kein "dort" zu erreichen gibt.
Das Album beginnt mit einem weiten Blick auf die offene Straße, und wir sitzen auf dem Beifahrersitz. Methenys glitzernde Gitarrenlicks übernehmen das Steuer und genießen das Dröhnen von Lyle Mays' lebendiger Keyboardunterstützung unter der Motorhaube. Mit Dan Gottliebs proklamatorischem Schlagzeug und Mark Egans geschmeidigem Bass auf dem Rücksitz sind wir startklar. Zusammen schafft dieses Quartett aus talentierten Musikern den ultimativen musikalischen Roadtrip. Im ersten Stück gibt es ein wunderschönes Zusammenspiel zwischen Gitarre und Bass, das sich zu einer grünen Pracht aus dem Hinterland ausweitet. Der Ton hier ist fast schmerzhaft nostalgisch (umso mehr, als das Album historisch ist), als ob man sich nach etwas sehnt, das nur so real ist wie die Erinnerung daran. Während das Auto seine Fahrt fortsetzt, sehen wir unsere kollektive Vergangenheit hinter der Windschutzscheibe, irgendwie zum Greifen nah. Aber wir wissen auch, dass, sobald wir anhalten und aus dem Auto aussteigen, nichts mehr da sein wird, was wir festhalten, im Kofferraum oder im Handschuhfach unserer Wünsche verstauen könnten. Es gibt nur die leere Luft, den wolkenlosen Himmel und die Sonne, die uns auf den Rücken brennt, als wolle sie sagen: "Du hast noch einen weiten Weg vor dir." Aber das ist uns egal, denn die Freude am Reisen ist unbändig.
"Airstream" fühlt sich zweifellos wie der Sommer an, eine Zeit des Jahres, in der die Verpflichtungen zusammen mit unseren Hemmungen in der Hitze schmelzen. Das Einzige, was real zu sein scheint, ist das Fehlen endgültiger Antworten, die unendlichen Möglichkeiten, die eine solche Freiheit mit sich bringt und die uns der Selbstverwirklichung näher bringen. Es ist unsere prägendste Zeit; eine Zeit, in der wir beobachten, leben und in unserem eigenen Tempo lernen. Metheny fängt diesen freien Geist so deutlich in seinem Spiel ein. Akkordprogressionen perlen von seinen Fingern ab wie Kleingeld in eifrige Hände an einem Limonadenstand, und wir werden an jene kleinen Momente der Unabhängigkeit und Sicherheit erinnert, in denen wir durch das leiseste Klirren von Münzen unsere Handlungsfähigkeit in einem wachsenden Bewusstsein der Ökonomie behaupten konnten. Wir denken auch an eine junge Liebe, die zwar nicht erwidert wurde, uns aber einen kurzen Vorgeschmack auf ein Leben ohne Verpflichtungen gab. Wenn der Track ausklingt, hinterlässt er eine Spur von sich selbst, ein Andenken an Jahre, die nie vergessen wurden.
"The Search" ist der Soundtrack für einen Film im Kopf, eine Rückblende, die nur nach vorne blickt. Verführerische Klavierarbeit hebt die Stimmung, zerzaust die Ränder unserer Aufmerksamkeit wie Leinen, das auf einer Wäscheleine flattert. Wir sonnen uns in der feuchten Luft, auch wenn am Horizont Sturmböen drohen. Üppig harmonisierte Gitarrenlinien erblühen in der Morgensonne mit dem Versprechen einer neuen Reise.
Der Titeltrack klingt wie ein Titelsong für eine Show, die nie zustande kommen kann, denn seine Bilder werden von Erinnerungen geliefert. Wir beginnen, den Wert jener Zeiten zu erkennen, in denen das Selbst noch nicht geformt war, die Zukunft aber so hell schien. Und ganz gleich, wie abgestumpft wir in unseren Tiefpunkten des Erwachsenseins geworden sind, Metheny ist hier, um uns daran zu erinnern, dass wir unsere müden Hoffnungen gerade in diesen Artefakten des Klangs bewahren können.
Das letzte Stück dieses viel zu kurzen Albums heißt "The Epic", und wie sein Titel hat es eine umfangreiche Geschichte zu erzählen. Metheny und Mays liefern beide die inspiriertesten Improvisationen des Albums, die wie stahlbesaitete Tumbleweeds über die Ebenen treiben. Wir werden durch einen ganzen Tag und eine ganze Nacht der Reise getrieben. Wir finden uns in weiten Teilen des Tageslichts wieder, erleben aber auch nächtliche Visionen, eingewickelt in einen Schlafsack unter einem Sternenhimmel in der sterbenden Glut eines Lagerfeuers, das heißes Orange in die Dunkelheit verströmt. Ihr Knistern erfüllt unsere Ohren mit einer Kakophonie von Geräuschen, die uns in die Ruhe der Träume versetzen. Und in diesen Träumen erleben wir noch einmal die ganze Reise, die uns dahin gebracht hat, wo wir jetzt sind. Wir sind Drifter, allein und frei von irdischen Bindungen, die jede Sekunde der Ungewissheit des Lebens genießen.
Trotz des Titels des Albums scheinen wir immer weit weg von zu Hause zu sein. Methenys kompositorische Talente erhalten reichlich Spielraum, während er rustikale und doch elegante Beschwörungen eines verlorenen Amerikas schafft. Das Ganze hat etwas Kleinstädtisches an sich, eine Reinheit aus dem Hinterland, die durchweg lockt. Es ist die Unschuld einer vergangenen Ära, die hier und da in kleinen Bereichen erhalten geblieben ist. Und es sind diese musikalischen Linien, die wir mit schimmernder Synchronizität aneinanderreihen. Wie eine konzeptionelle Jukebox spindelt jede Etappe der Reise, die American Garage darstellt, eine neue Platte in unsere Aufmerksamkeit. Die Präzision von Metheny und seiner Gruppe ist außerordentlich sauber, trocken geschüttelt und von allem Überfluss befreit.
Manche Leute sagen, dass bei jeder Reise die Hälfte des Spaßes darin besteht, ans Ziel zu kommen. American Garage sagt, dass der ganze Spaß darin besteht, zu wissen, dass es kein "dort" zu erreichen gibt.
- Tracklisting
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 (Cross The) Heartland
- 2 Airstream
- 3 The Search
- 4 American Garage
- 5 The Epic
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