1972 berichtete der Spiegel erstmals über das Label eines 29-jährigen Münchner »Einzelgängers«, für das sich immer mehr prominente US-Musiker interessierten, weil dort, so das Nachrichtenmagazin, die »derzeit besten Jazzaufnahmen« erschienen. Zweieinhalb Jahre lag die Gründung der Firma durch Manfred Eicher damals zurück. Wegweisende Alben von Keith Jarrett, Jan Garbarek, Chick Corea, Paul Bley, Egberto Gismonti, Pat Metheny und anderen begründeten die Reputation von ECM.
Im Jahr 1984 entstand mit der
ECM New Series ein Sublabel, auf dem Komponisten wie Arvo Pärt, György Kurtág oder Heinz Holliger ihre Werke veröffentlichen und Interpreten wie das Hilliard Ensemble, Kim Kashkashian, Gidon Kremer und András Schiff exemplarische Interpretationen vorlegen. Genre- und kulturübergreifende Projekte bilden einen weiteren Katalogschwerpunkt.
Produzent Manfred Eicher, als Musiker einst im Jazz wie in der Klassik aktiv, interessiert sich ebenso für Form und Klarheit in der improvisierten Musik wie er das Unerwartete in der Klassik sucht. Fast 50 Jahre nach Gründung der Firma im Herbst 1969 liegen mehr als 1000 Produktionen aus einem weiten Spektrum vor; ECM gilt als »wichtigstes Markenzeichen der Welt für Jazz und zeitgenössische Musik«, wie die britische Zeitung The Independent einmal formulierte.
»ECM Records entwickelte sich mit seinem herausragenden Repertoire zu einer der prägenden Klangwelten für die Musikaufnahmen des letzten halben Jahrhunderts.« (The New Yorker, November 2017)