Johann Theile: Matthäus-Passion (CD)

Johann Theile (1646-1724)

Weser-Renaissance Bremen, Manfred Cordes

CD

CD (Compact Disc)

Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.

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Künstler:: Weser-Renaissance Bremen, Manfred Cordes
Label:: CPO
Artikelnummer:: 8992783
UPC/EAN:: 0761203528523
Erscheinungstermin:: 27.1.2020
Serie:: Musik aus Schloss Wolfenbüttel

Theile-Passion mit der Weser-Renaissance

In unserer Reihe „Musik aus Schloss Wolfenbüttel“ wurde im vierten Konzert der Reihe 2019 die Matthäuspassion „Das Leiden und Sterben unseres Herrn Jesu Christi“ dargeboten und eingespielt. Der Wolfenbütteler Hof bestimmte 1684 nach dem Tode Johann Rosenmüllers einen neuen Kapellmeister: Johann Theile, der aus Sicht Herzog Anton Ulrichs und seiner musikalischen Berater von vornherein als ein sehr geeigneter Kandidat für diese Aufgabe erschien. Es ist anzunehmen, dass es auch Theiles Erfahrungen auf dem Gebiet der Oper waren, die ihn für die Hofkapellmeisterstelle in Wolfenbüttel empfahlen – schließlich wurde während seiner von 1685 bis 1689 währenden Amtszeit ein eigenes Operntheater im Wolfenbütteler Schloss errichtet, wo Werke von Lully und italienischen Komponisten zur Aufführung kamen. Der Facettenreichtum von Theiles Kompositionskunst spiegelt sich in besonderem Maße in seiner 1673 in Lübeck veröffentlichten Matthäuspassion wider. In ihr verbinden sich Elemente des traditionellen Kirchenstils mit fortschrittlichen Techniken des dramatischen Erzählens und liedhafter Betrachtung. In ihrer subtilen Emotionalität, die sich sowohl in der Führung der Singstimme als auch in der Faktur der instrumentalen Ritornelle äußert, laden die Arien und Canzonetten ganz im Geist der damals aufkommenden pietistischen Strömungen zu einer privaten, gefühlsbetonten Bezugnahme auf die biblischen Ereignisse ein. Während den meisten Hörern die Begleitung der Christusworte durch Streichinstrumente aus den Passionen Johann Sebastian Bachs vertraut sein dürfte, wirkt das Umspielen der Evangelistenerzählung durch Gamben in Theiles Passion ungewöhnlich.

Product Information

Theile Passion with Weser-Renaissance

At the fourth concert of our series »Music from Wolfenbüttel Castle« in 2019, the St. Matthew Passion Das Leiden und Sterben unseres Herrn Jesu Christi was performed and recorded. After the death of Johann Rosenmüller the Wolfenbüttel court selected a new chapel master in 1684: Johann Theile, who in the view of Duke Anton Ulrich and his musical advisors had always been a very well-qualified candidate. It is to be assumed that Theile’s experience in the field of the opera recommended him for the post of court music director in Wolfenbüttel – after all, during his tenure, which lasted from 1685 to 1689, a court opera theater was established at Wolfenbüttel Castle, where works by Lully and Italian composers were performed. The multifaceted richness of Theile’s compositional artistry is reflected in special measure in his St. Matthew Passion published in Lübeck in 1673. In it elements of the traditional church style are combined with progressive techniques of dramatic narration and meditative reflection in song. In their subtle emotionality, which is expressed both in the leading of the voice parts and in the design of the instrumental ritornellos, the arias and canzonettas invite listeners to engage in personal, highly emotional contemplation of the Biblical events, very much in the spirit of the Pietistic currents that then were taking shape. While most listeners will be familiar with the accompaniment of the words of Christ by stringed instruments from the Passions of Johann Sebastian Bach, the accompaniment of the Evangelist’s narrative with gambas in Theile’s Passion produces an entirely new and different effect.

Rezensionen

klassik.com 04/2020: »Manfred Cordes hat für dieses Projekt vokale Protagonisten von Format versammelt: Den Evangelisten singt der Tenor Hans Jörg Mammel, der das Geschehen mit mild dramatischem Erzählton vorantreibt und in Bewegung hält. Dominik Wörner singt mit seinem famosen Bass einen Christus, der das emotionale Kraftzentrum der Erzählung ist. Passionen zwischen Schütz und Bach? Ja, die gab es. Johann Theile mit einem sehr schönen Beispiel für Entwicklungen und Tendenzen.«

Toccata 03/04/2021: »Liebhaber von Passionsmusik sollten diese Produktion auf keinen Fall verpassen.«