Günter Raphael: Symphonie Nr.1 auf CD
Symphonie Nr.1
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
Voraussichtlich wieder lieferbar Ende September 2025
- Künstler:
- ORF Radio-Symphonieorchester Wien, Fabian Enders
- Label:
- Prospero
- Aufnahmejahr ca.:
- 2024
- Artikelnummer:
- 12232203
- UPC/EAN:
- 4262353970799
- Erscheinungstermin:
- 9.5.2025
- Gesamtverkaufsrang: 1323
- Verkaufsrang in CDs: 649
Günter Raphael (1903-1960) wuchs in einer Zeit auf, die durch die Übergangsphase von der Spätromantik zur Klassischen Moderne geprägt wurde. Seine musikalische Ausbildung und frühe Schaffensperiode war noch ganz von der Tradition der Romantik beeinflusst. Die Melodik, Harmonik und die Ausdruckstiefe seiner Werke erinnern oft an das späte 19. Jahrhundert. In den 1920er Jahren, als sich die Moderne zunehmend durchsetzte, fand Raphael jedoch einen eigenen musikalischen Weg, der einerseits in der Tradition verankert war, andererseits aber auch die Entwicklungen der Zeit in die Werke integrierte. Trotz seiner Nähe zur Spätromantik zeigte er in einigen Werken auch eine Offenheit für neue musikalische Ausdrucksformen, besonders in den 1930er und 1940er Jahren, als die Dissonanzen und strukturellen Innovationen der Klassischen Moderne immer mehr in den Vordergrund traten. Dabei blieb er jedoch immer innerhalb einer harmonischen und melodischen Welt, die im Vergleich zu den avantgardistischeren Komponisten dieser Zeit doch traditionell blieb.
Raphaels 1. Sinfonie entstand 1925 / 26 und zeichnet sich durch ihre melodische Fülle und expressive Tiefe aus, die stark von der spätromantischen Tradition beeinflusst ist. Besonders bemerkenswert ist die meisterhafte Orchestrierung und der dramatische, geradezu ergreifende Charakter der Musik, der hier durch das ORF Radio-Symphonieorchester Wien unter Fabian Enders wunderbar zum Ausdruck kommt. Obwohl sie in der Zeit des Nationalsozialismus entstand, ist sie fern jeglicher ideologischer Instrumentalisierung, vielmehr ist sie von menschlicher Empfindung und innerer Reflexion geprägt. Die Harmonik ist reich und komplex, ohne dabei in die Klassische Moderne abzudriften, was die Sinfonie zu einem einzigartigen Werk im Kontext der Musik des 20. Jahrhunderts macht.
Rezensionen
»Um die Rezeption der insgesamt fünf Sinfonien von Günter Raphael (1903–1960) ist es schlecht bestellt. Weder hört man diese Werke auf der Bühne, noch gibt es eine Diskographie, die diesen Namen wirklich verdient hätte. Einzig das Label CPO hatte vor längerer Zeit einige von Raphaels Orchesterwerken vorgelegt, darunter seine Sinfonien 2 bis 5, und diese Box mit überwiegend historischen – und teils nur wenig inspirierenden – Mono-Aufnahmen ist längst vergriffen. Die erste Sinfonie des Meisters, 1926 entstanden und noch im selben Jahr von keinem Geringeren als Wilhelm Furtwängler im Leipziger Gewandhaus uraufgeführt, war bis dato völlig unter dem Radar verschwunden. Dass ein derartig spannendes, ja regelrecht »hybrides« Meisterwerk danach fast 100 Jahre buchstäblich totgeschwiegen wurde, ist – wie man nach dem Anhören der grandiosen Lesart, die die Musiker dem Werk angedeihen lassen, sagen muss – ein Frevel am sinfonischen Welterbe des 20. Jahrhunderts. Bei einem Telefonat erklärte mir der Dirigent Fabian Enders, was ihn an diesem Werk begeistert: »Mich fasziniert, dass es sich kaum etikettieren lässt: Da begegnen sich spätromantische Orchestrierung, strenge Kontrapunktik, modal und chromatisch gehaltene Komplexe sowie einander widerstrebende rhythmische Prinzipien. Man kann die Begebenheiten der Nachkriegszeit heraus- oder hineinhören. Raphael gibt nur begrenzt Anlass, seine Gestaltungsprinzipien auf Erfahrungen zurückzuführen. Er betrachtet die Spätromantiker distanziert, bedient sich aber ihrer Mittel, baut Brücken ins 17. Jahrhundert sowie in die Zukunft. Das Werk ist nicht vom Prinzip des Verzichts getragen, eher von der Konfrontation stilistischer Strömungen. Man erlebt die krisenhafte Entwicklung einer neuen Klangsprache als Aufbruch: kühn, komplex, geschichtsbewusst, zukunftsweisend, tendenziell dystopisch.« Besser kann man das Wesen des Werks kaum beschreiben. Dieses Album hat das Prädikat »Sensation« vollauf verdient.« (Musik & Theater, Burkhard Schäfer)-
Tracklisting
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Details
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Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
Sinfonie Nr. 1
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1 I. Sehr bewegt
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2 II. Langsam - III. Äußerst schnell
-
3 IV. Langsam - Lebhaft
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