Ludwig van Beethoven: Messe C-Dur op.86 (Bearbeitung für Soli, Kammerchor & Klavierquintett)
Messe C-Dur op.86 (Bearbeitung für Soli, Kammerchor & Klavierquintett)
Anna-Sophie Brosig, Anne Schuldt, Michael Connaire, Klaus Mertens, Markus Gotthardt, Mitglieder der Paderborner Domkantorei, Streichquartett der Nordwestdeutschen Philharmonie, Thomas Berning
CD
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- (in der Bearbeitung von Markus Gotthardt mit eingschobenen Sätzen aus Beethovens Streichquartetten Nr. 4, 5, 8, 9)
- Künstler: Anna-Sophie Brosig (Sopran), Anne Schuldt (Alt), Michael Connaire (Tenor), Klaus Mertens (Bass), Markus Gotthardt (Klavier), Mitglieder der Paderborner Domkantorei, Streichquartett der Nordwestdeutschen Philharmonie, Thomas Berning
- Label: Musicom, DDD, 2021
- Bestellnummer: 10898781
- Erscheinungstermin: 24.3.2022
Markus Gotthardt über seine Bearbeitung der Messe C-Dur
Bearbeitungen Beethoven’scher Werke haben eine große Tradition. Im bildungsbürgerlichen und musikinteressierten 19. Jahrhundert war das Interesse an »großer Musik« für »kleine Besetzungen« weit verbreitet. Da man nicht überall über entsprechend leistungsstarke Orchester verfügte, konnte man Sinfonien und andere Großwerke nur dann hören, wenn man sie am Klavier spielte – was nur sehr geübten Pianisten gelingen konnte – oder wenn man die Gelegenheit hatte, sie gemeinsam mit anderen Musikinteressierten in kammermusikalischer Besetzung zu spielen oder zu hören. Eine »moderne« Bearbeitung folgt natürlich anderen Motiven, in diesem Fall der Unmöglichkeit, mit einem kompletten Sinfonieorchester und einem großen Chor in Pandemiezeiten die C-Dur-Messe in ihrer Originalgestalt aufzuführen. So entstand in der Paderborner Dommusik im Frühjahr 2020, während des ersten Lockdowns, die Idee, selbst eine Bearbeitung der Messe zu erstellen. Was auf den ersten Blick nicht so kompliziert erscheint (Streichersatz bleibt unangetastet, Bläser wandern ins Klavier), erweist sich schnell als hochkomplex. Eine Bearbeitung eines Sinfonieorchestersatzes für Klavierquintett stellt den Bearbeiter von Anfang an vor klangliche Herausforderungen. Die meisterhaft ausgearbeitete Instrumentation Beethovens verlangt nach klanglicher Nachschöpfung, die am Ende dazu führt, dass beinahe kein Stein mehr auf dem anderen bleibt – es ist quasi eine instrumentale Neuschöpfung. Herausforderung und erklärtes Ziel war es, nicht einen klavierauszugartigen Satz zu erstellen, sondern den Satz für die klangliche Idiomatik eines Klaviers und eines Streichquartetts maßzuschneidern.
Im Ergebnis geht natürlich etwas orchestrale Wucht und »Sämigkeit« verloren, doch entsteht im Gegenzug ein hohes Maß an Durchsichtigkeit, rhythmischer Elastizität, Virtuosität und Innigkeit. Es ist bekannt, dass Beethoven kein großer Freund von Bearbeitungen seiner Werke war. Mögen dabei auch wirtschaftliche Gründe eine Rolle gespielt haben (das Urheberrecht war noch nicht erfunden), so bleibt doch zu hoffen, dass er – unter Berücksichtigung aller Umstände – dem Bearbeiter und den Ausführenden für diese Fassung ein anerkennendes Lächeln geschenkt hätte!
Bearbeitungen Beethoven’scher Werke haben eine große Tradition. Im bildungsbürgerlichen und musikinteressierten 19. Jahrhundert war das Interesse an »großer Musik« für »kleine Besetzungen« weit verbreitet. Da man nicht überall über entsprechend leistungsstarke Orchester verfügte, konnte man Sinfonien und andere Großwerke nur dann hören, wenn man sie am Klavier spielte – was nur sehr geübten Pianisten gelingen konnte – oder wenn man die Gelegenheit hatte, sie gemeinsam mit anderen Musikinteressierten in kammermusikalischer Besetzung zu spielen oder zu hören. Eine »moderne« Bearbeitung folgt natürlich anderen Motiven, in diesem Fall der Unmöglichkeit, mit einem kompletten Sinfonieorchester und einem großen Chor in Pandemiezeiten die C-Dur-Messe in ihrer Originalgestalt aufzuführen. So entstand in der Paderborner Dommusik im Frühjahr 2020, während des ersten Lockdowns, die Idee, selbst eine Bearbeitung der Messe zu erstellen. Was auf den ersten Blick nicht so kompliziert erscheint (Streichersatz bleibt unangetastet, Bläser wandern ins Klavier), erweist sich schnell als hochkomplex. Eine Bearbeitung eines Sinfonieorchestersatzes für Klavierquintett stellt den Bearbeiter von Anfang an vor klangliche Herausforderungen. Die meisterhaft ausgearbeitete Instrumentation Beethovens verlangt nach klanglicher Nachschöpfung, die am Ende dazu führt, dass beinahe kein Stein mehr auf dem anderen bleibt – es ist quasi eine instrumentale Neuschöpfung. Herausforderung und erklärtes Ziel war es, nicht einen klavierauszugartigen Satz zu erstellen, sondern den Satz für die klangliche Idiomatik eines Klaviers und eines Streichquartetts maßzuschneidern.
Im Ergebnis geht natürlich etwas orchestrale Wucht und »Sämigkeit« verloren, doch entsteht im Gegenzug ein hohes Maß an Durchsichtigkeit, rhythmischer Elastizität, Virtuosität und Innigkeit. Es ist bekannt, dass Beethoven kein großer Freund von Bearbeitungen seiner Werke war. Mögen dabei auch wirtschaftliche Gründe eine Rolle gespielt haben (das Urheberrecht war noch nicht erfunden), so bleibt doch zu hoffen, dass er – unter Berücksichtigung aller Umstände – dem Bearbeiter und den Ausführenden für diese Fassung ein anerkennendes Lächeln geschenkt hätte!
- Tracklisting
- Details
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
Streichquartett Nr. 9 C-Dur op. 59 Nr. 3 "Rasumowsky-Quartett 3" (Auszug)
- 1 1. Introduktion: Andante con moto - Allegro vivace
Messe C-Dur op. 86 (Auszug)
- 2 Kyrie
- 3 Gloria
Streichquartett Nr. 4 c-moll op. 18 Nr. 4 (Auszug)
- 4 2. Scherzo: Andante scherzoso quasi allegretto
Messe C-Dur op. 86 (Auszug)
- 5 Credo
Streichquartett Nr. 8 e-moll op. 59 Nr. 2 "Rasumowsky-Quartett 2" (Auszug)
- 6 2. Molto adagio - Si tratta questo pezzo con molto di sentimento
Messe C-Dur op. 86 (Auszug)
- 7 Sanctus
- 8 Benedictus
Streichquartett Nr. 5 A-Dur op. 18 Nr. 5 (Auszug)
- 9 2. Menuett
Messe C-Dur op. 86 (Auszug)
- 10 Agnus Dei
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