Peter Iljitsch Tschaikowsky: Klavierkonzert Nr.1 auf CD

Kraft und Poesie bei Tschaikowsky und Liszt: George Li mit dem 1. Klavierkonzert und Solowerken
Kraftpaket, Klangzauberer, Meister der delikaten Zwischentöne, virtuoses Wunder: Schon als der amerikanische Pianist George Li mit 19 Jahren die Silbermedaille beim Internationalen Tschaikowsky-Wettbewerb gewann, war Juroren, dem Publikum und der internationalen Presse klar: Hier sitzt ein Musiker am Flügel, der sämtliche Anforderungen großen Klavierspiels zusammenbringt. Sein Debütalbum, das live in St. Petersburg entstand, unterstrich diesen Eindruck. Nun schlägt Li das zweite Kapitel seiner Diskografie auf: mit Tschaikowskys erstem Klavierkonzert und Solowerken von Franz Liszt.

Tschaikowskys erstes Klavierkonzert gehört zu den Werken, mit denen Li schon früh überzeugte: 2016, kurz nach seinem Gewinn in Moskau, feierte man ihn in New York damit als »Klavieroffenbarung«. In dem Werk, das zu den berühmtesten Klavierkonzerten des Klassik-Repertoires gehört, stellen sich für den Interpreten verschiedenste Anforderungen: zum einen eine immense, für das russische Repertoire typische Virtuosität, zum anderen ein tiefer Klangsinn. In seiner im Frühjahr 2019 entstandenen Aufnahme mit dem London Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Vasily Petrenko bringt Li alle Facetten seiner Persönlichkeit ein – und dazu gehört auch seine Hinwendung zu poetischen Inhalten, die der Warner-Exklusivkünstler Literaturstudien an der Harvard University verdankt. Schon in seiner Debüt-CD hat Li als musikalischer Erzähler die große Klavierromantik von einer eigenwilligen Interpretation von Haydns expressiver h-moll-Sonate aus bis zu Chopin, Rachmaninoff und Liszt entwickelt. Daran knüpft er auch in seinem aktuellen Album an – und überschreitet weitere Grenzen: so in puncto Virtuosität in Liszts Don-Giovanni-Paraphrase und dem Sonetto 104 nach Petrarca, aber auch als Meister der Klavierklangfarben in den zukunftsweisenden frühimpressionistischen Wasserspielen an der Villa d’Este.

Rezensionen

»Noch die forderndsten Passagen und Doppelgriffe ›kommen‹ in diesen Aufnahmen bewundernswert klar und brillant. Kein Ton bleibt auf der Strecke, auch wenn Li etwa im Mittelteil des langsamen Satzes aus dem b-Moll-Konzert ein verblüffend schnelles Tempo anschlägt ...« (Fono Forum, Februar 2020)