Johann Friedrich Fasch: Serenata "Freudenbezeugung der Vier Tageszeiten" auf CD

Bereicherung
Auch wenn Johann Friedrich Fasch zunächst zögerte, die Stelle des Hofkapellmeisters am Anhaltinischen Hof in Zerbst anzunehmen, so fällt die musikalische Blütezeit des Hofs just in seine Amtszeit, die 1722 begann und mit seinem Tod endete. Fürst Johann August von Anhalt-Zerbst sorgte alsbald für entsprechende Rahmenbedingungen, indem er seine Hofkapelle durch hervorragende Musiker erweiterte. Das Zögern Faschs war andererseits nicht unbegründet, denn das Arbeitspensum war ziemlich umfangreich: die gesamte Instrumentalmusik, wöchentlich drei Kantaten – zur Vesper am Sonnabend und für die Gottesdienste am Sonntag vor- und nachmittags. Von Fasch sind acht Kantaten-Jahrgänge nachweisbar, von denen jedoch nur wenige Teile erhalten geblieben sind; dazu Messen und Passionen. Außerdem kamen Werke für besondere Anlässe wie Hochzeiten und Geburtstage in der Herrschaftsfamilie sowie administrative Aufgaben hinzu. Für den Geburtstag des Fürsten am 9. Juni 1723 entstand die reizvolle Serenata Freudenbezeugung der vier Tageszeiten für vier Solisten und ein ausgesprochen farbig und üppig besetztes Orchester. Mit Aurora (der Morgen), Phöbus (der Mittag), Hesperus (der Abend) und Cynthia (die Nacht) treten die Gottheiten der vier Tageszeiten auf, um dem Herrscher zu huldigen. Ergänzt wird das Programm der vorliegenden Einspielung mit L'Arpa Festante durch eine ebenso farbenprächtige viersätzige Fantasia, die sich in Dresden erhalten hat und ungewöhnlicherweise drei verschiedene Solistenbesetzungen verlangt: zunächst 2 Oboen, dann 2 Traversflöten; die letzten beiden Sätze scheinen eine erste Version von Faschs Konzert für Chalumeau (einem Verwandten der Klarinette) zu sein. Alle Werke dieser Aufnahme sind Weltersteinspielungen und somit eine bedeutende Bereicherung der stetig wachsenden Fasch-Diskographie.