Wolfgang Amadeus Mozart: Sinfonia concertante KV 297b
Sinfonia concertante KV 297b
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
- +Serenade Nr. 5 KV 204; Marsch KV 215
- Künstler: Mozarteum Orchester Salzburg, Hubert Soudant
- Label: Oehms, DDD, 2004
- Bestellnummer: 8775669
- Erscheinungstermin: 1.1.2012
Mozart aus Salzburg – unter diesem Titel erscheint bei OehmsClassics eine Serie mit Einspielungen des Mozarteum Orchesters Salzburg. Die innere Verbundenheit des Klangkörpers mit dem berühmtesten Sohn der Stadt Salzburg ist evident: Im Jahre 1841, zum 50. Todestag Mozarts, wurde das Orchester als »Dommusikverein und Mozarteum« mit Hilfe von Mozarts Witwe Constanze von Nissen in Salzburg gegründet. Seit dieser Zeit bildet Mozarts sinfonisches Werk einen Schwerpunkt im Repertoire des Orchesters. Von 1994 bis 2004 war Hubert Soudant Chefdirigent des Mozarteum Orchesters.
Nach der Übergabe dieser Position an Ivor Bolton ist er dem Orchester nach wie vor als Erster Gastdirigent verbunden. In der nun zehnjährigen Zusammenarbeit entwickelte er einen bei Publikum und Presse außerordentlich erfolgreichen Interpretationsstil der Werke Mozarts und der Wiener Klassik. Zahlreiche Tourneen in Europa, aber auch in den USA und nach Japan brachten ihm und dem Orchester wahre Triumphe.
Die feine Kunst der Unterhaltung
Als »Sinfonia concertante« bezeichnete man im 18. Jahrhundert Stücke für mehrere Soloinstrumente und Orchester in der Form einer Symphonie. Ob die so genannte »Bläser- Concertante« in Es-Dur KV 297b wirklich vollständig von Wolfgang Amadé Mozart stammt, ist nicht gesichert. Tatsache ist, dass Mozart in einem Brief an den Vater aus Paris 1778 ein Werk für eine ähnliche Besetzung erwähnt hat. Die Qualität des Stücks lässt vermuten, dass es auf einer Skizze Mozarts beruht. Stammt die erhaltene Fassung von Mozart oder von fremder Hand? Es ist kaum zu klären, da kein Autograph, sondern nur eine Abschrift erhalten ist. Diese Unsicherheit ist bei Werken des 18. Jahrhunderts nicht selten; eine ganze Reihe von Kompositionen wurden nach Lust und Laune sämtlichen komponierenden Mitgliedern der Familien Mozart und Haydn, befreundeten Zeitgenossen und Schülern zugeschrieben. Es war eine Zeit, in der jeder Musiker ständig Neues liefern musste. Die Originale gingen häufig verloren. Im Gegensatz zu heute gab es einen allgemein verbindlichen Stil; Urheberrechte existierten noch nicht.
Der erste Satz des Stücks, Allegro, klingt jedenfalls wie echter, inspirierter, spritziger Mozart. Die Kadenz, ein Ensemblestück von großer Kunst, liegt in einer auskomponierten Fassung vor. Der Mittelsatz, Andante, ist in seiner melodischen Eleganz und gesanglichen Schönheit typisch für Mozarts Eigenart. Im dritten Satz, Andantino, verwendet der Komponist ein schlichtes Thema aus der Volksmusik und variiert es einfallsreich zehnmal hintereinander. Von wem auch immer dieses zauberhafte Stück in seiner auf uns gekommenen Version stammt, es bietet schöne Aufgaben für die Solisten, ist meisterhaft gearbeitet und ein Beweis dafür, dass es in Mozarts Zeit keinerlei Trennung zwischen »ernster« und »unterhaltender« Musik gegeben hat. Anachronistisch gesprochen, musste ein erfolgreicher Komponist des 18. Jahrhunderts klassischer Musiker und Popstar in einer Person sein.
Mozart hat in seinen Salzburger Jahren eine ganze Reihe kostbarer Gelegenheitswerke geschrieben. Alle diese Divertimenti, Serenaden und Notturni waren festliche Abend-Unterhaltungen, Freilichtmusiken zu bestimmten Anlässen wie Hochzeiten, Namenstagen, oder, so auch im Falle der Serenade in D-Dur KV 204 mit dem Marsch in D-Dur KV 215, dem feierlichen Jahresabschluss der Paris-Lodron- Universität gewidmet.
Die Musikanten trafen sich anno 1775 um halb neun Uhr abends vor Mozarts Wohnhaus am heutigen Makartplatz und zogen, den Marsch intonierend, zum Schloss Mirabell, wo sie dem dort residierenden Fürsterzbischof ein Ständchen spielten. Dann wanderten sie über die Salzachbrücke zur (heute alten) Universität und wiederholten die Serenade für die gelehrten Professoren. Bei schönem Sommerwetter war das eine freudig angenommene Platzmusik nicht nur für die Geehrten, sondern auch für die einfachen Leute. Die Weihe der Konzertsäle erhielten diese fröhlichen Stücke feiner Unterhaltungsmusik großteils erst im frühen 20. Jahrhundert im Zuge der Wiederentdeckung von Mozarts Jugendwerken.
Im Gegensatz zur Symphonie bestehen diese »musiquen« aus einer losen Aneinanderreihung tänzerischer und getragener Sätze. In den Serenaden findet man immer wieder eingeschobene Konzerte für Soli und Orchester, in unserem Falle gleich zwei. Der Konzertmeister darf in einem Andante seine Geige »singen« und in einem Allegro »marschieren« lassen. Interessant ist, dass Flötisten damals immer auch Oboisten waren und, wie in diesem Satz, ihre Instrumente abwechselnd spielten. Das folgende Menuett fordert im Trio- Teil dem Geigensolisten noch einmal virtuose Passagen ab. Der fünfte Satz überrascht mit einem nuancenreichen Concertino der Bläser (Flöte, Oboe, Fagott, zwei Hörner), im zweiten Menuett darf die Flöte munter konzertieren. Das Finale mit seinem Wechsel zwischen graziösem Andantino und schwungvollem Allegro sorgt für den stimmungsvollen Kehraus. – Gottfried Franz Kasparek
(OehmsClassics)
Nach der Übergabe dieser Position an Ivor Bolton ist er dem Orchester nach wie vor als Erster Gastdirigent verbunden. In der nun zehnjährigen Zusammenarbeit entwickelte er einen bei Publikum und Presse außerordentlich erfolgreichen Interpretationsstil der Werke Mozarts und der Wiener Klassik. Zahlreiche Tourneen in Europa, aber auch in den USA und nach Japan brachten ihm und dem Orchester wahre Triumphe.
Die feine Kunst der Unterhaltung
Als »Sinfonia concertante« bezeichnete man im 18. Jahrhundert Stücke für mehrere Soloinstrumente und Orchester in der Form einer Symphonie. Ob die so genannte »Bläser- Concertante« in Es-Dur KV 297b wirklich vollständig von Wolfgang Amadé Mozart stammt, ist nicht gesichert. Tatsache ist, dass Mozart in einem Brief an den Vater aus Paris 1778 ein Werk für eine ähnliche Besetzung erwähnt hat. Die Qualität des Stücks lässt vermuten, dass es auf einer Skizze Mozarts beruht. Stammt die erhaltene Fassung von Mozart oder von fremder Hand? Es ist kaum zu klären, da kein Autograph, sondern nur eine Abschrift erhalten ist. Diese Unsicherheit ist bei Werken des 18. Jahrhunderts nicht selten; eine ganze Reihe von Kompositionen wurden nach Lust und Laune sämtlichen komponierenden Mitgliedern der Familien Mozart und Haydn, befreundeten Zeitgenossen und Schülern zugeschrieben. Es war eine Zeit, in der jeder Musiker ständig Neues liefern musste. Die Originale gingen häufig verloren. Im Gegensatz zu heute gab es einen allgemein verbindlichen Stil; Urheberrechte existierten noch nicht.
Der erste Satz des Stücks, Allegro, klingt jedenfalls wie echter, inspirierter, spritziger Mozart. Die Kadenz, ein Ensemblestück von großer Kunst, liegt in einer auskomponierten Fassung vor. Der Mittelsatz, Andante, ist in seiner melodischen Eleganz und gesanglichen Schönheit typisch für Mozarts Eigenart. Im dritten Satz, Andantino, verwendet der Komponist ein schlichtes Thema aus der Volksmusik und variiert es einfallsreich zehnmal hintereinander. Von wem auch immer dieses zauberhafte Stück in seiner auf uns gekommenen Version stammt, es bietet schöne Aufgaben für die Solisten, ist meisterhaft gearbeitet und ein Beweis dafür, dass es in Mozarts Zeit keinerlei Trennung zwischen »ernster« und »unterhaltender« Musik gegeben hat. Anachronistisch gesprochen, musste ein erfolgreicher Komponist des 18. Jahrhunderts klassischer Musiker und Popstar in einer Person sein.
Mozart hat in seinen Salzburger Jahren eine ganze Reihe kostbarer Gelegenheitswerke geschrieben. Alle diese Divertimenti, Serenaden und Notturni waren festliche Abend-Unterhaltungen, Freilichtmusiken zu bestimmten Anlässen wie Hochzeiten, Namenstagen, oder, so auch im Falle der Serenade in D-Dur KV 204 mit dem Marsch in D-Dur KV 215, dem feierlichen Jahresabschluss der Paris-Lodron- Universität gewidmet.
Die Musikanten trafen sich anno 1775 um halb neun Uhr abends vor Mozarts Wohnhaus am heutigen Makartplatz und zogen, den Marsch intonierend, zum Schloss Mirabell, wo sie dem dort residierenden Fürsterzbischof ein Ständchen spielten. Dann wanderten sie über die Salzachbrücke zur (heute alten) Universität und wiederholten die Serenade für die gelehrten Professoren. Bei schönem Sommerwetter war das eine freudig angenommene Platzmusik nicht nur für die Geehrten, sondern auch für die einfachen Leute. Die Weihe der Konzertsäle erhielten diese fröhlichen Stücke feiner Unterhaltungsmusik großteils erst im frühen 20. Jahrhundert im Zuge der Wiederentdeckung von Mozarts Jugendwerken.
Im Gegensatz zur Symphonie bestehen diese »musiquen« aus einer losen Aneinanderreihung tänzerischer und getragener Sätze. In den Serenaden findet man immer wieder eingeschobene Konzerte für Soli und Orchester, in unserem Falle gleich zwei. Der Konzertmeister darf in einem Andante seine Geige »singen« und in einem Allegro »marschieren« lassen. Interessant ist, dass Flötisten damals immer auch Oboisten waren und, wie in diesem Satz, ihre Instrumente abwechselnd spielten. Das folgende Menuett fordert im Trio- Teil dem Geigensolisten noch einmal virtuose Passagen ab. Der fünfte Satz überrascht mit einem nuancenreichen Concertino der Bläser (Flöte, Oboe, Fagott, zwei Hörner), im zweiten Menuett darf die Flöte munter konzertieren. Das Finale mit seinem Wechsel zwischen graziösem Andantino und schwungvollem Allegro sorgt für den stimmungsvollen Kehraus. – Gottfried Franz Kasparek
(OehmsClassics)
- Tracklisting
- Details
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
Sinfonia concertante Es-Dur KV 297b Anh. C 14.01
- 1 1. Allegro
- 2 2. Adagio
- 3 3. Andantino con variazioni - Adagio - Allegro
Serenade Nr. 5 D-Dur KV 204 (213a)
- 4 1. Marcia
- 5 2. Allegro assai
- 6 3. Andante moderato
- 7 4. Allegro
- 8 5. Menuetto - Trio
- 9 6. Andante
- 10 7. Menuetto - Trio
- 11 8. Andante grazioso - Allegro
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