Great Chamber Music auf 10 CDs

Diese Sammlung großartiger Kammermusik vereint neun Giganten der Musik in Werken, die ihre unmittelbarsten und individuellsten Ausdruckswelten offenbaren: ein Beweis, falls es je eines bedurfte, dass weniger viel, viel mehr sein kann.

Der Begriff »Kammermusik« bezeichnet im weitesten Sinne Musik in intimem Rahmen, die von einer begrenzten Anzahl von Musikern aufgeführt wird. Das Herz der zivilisierten europäischen Musikkultur des 18. Jahrhunderts wird am besten durch die vollkommenste aller Formen repräsentiert, das Streichquartett, das von Haydn und Mozart zu Modellen der Eleganz und ausdrucksstarken Ausgewogenheit entwickelt wurde.

Mozarts Kammermusik, die für seine Zeit neue Instrumente umfasste, führte auch zu erhabenen Meisterwerken wie dem Klarinettenquintett, aber es war Beethoven, der die Länge und Komplexität des Streichquartetts bis an seine Grenzen ausdehnte. Beethoven hinterließ in jedem Musikgenre einen unauslöschlichen Eindruck von Fortschritt und Veränderung, und sowohl das »Erzherzog«-Trio als auch die »Kreutzer«-Sonate sind Meilensteine ​​in der Geschichte der Kammermusik.

Beethovens romantische geistige Unabhängigkeit und seine kraftvoll persönliche Musiksprache wurden von Schubert und Mendelssohn fortgeführt, die beide emotionsgeladene literarische Empfindungen in ihren Ausdrucksbereich einführten. Die symphonischen Proportionen von Brahms' Klarinettenquintett platzieren es an der Spitze der klassischen Linie über Mozart und Beethoven, doch romantische Ideale in der Musik wurden bereits zur Förderung der nationalen Identität eingesetzt.

Antonín Dvoráks »Dumky«-Trio ist nach einer Klageballade benannt und integriert nationale Tanzelemente, um ein unverwechselbares tschechisches und böhmisches Flair zu schaffen. Die Abkehr des russischen »mächtigen Häufleins« von deutschen Stilbeispielen ist in Borodins gefühlvollem 2. Streichquartett zu hören.

Innovationen in der Kammermusik sind überall zu finden, doch es gibt nur wenige Werke, die so eindrucksvoll sind wie César Francks Violinsonate, eine makellose Synthese aus klassischen Proportionen und dem Geist der Romantik in ihrer zyklischen Entwicklung eines einzelnen Themas.