Arturo Benedetti Michelangeli spielt Klavierkonzerte auf CD

„Es gibt in der weiten Welt der Pianisten nicht einen Künstler, der es sich so schwer macht um reiner Schönheit willen.“ (Joachim Kaiser)

Die Musikgeschichte hält viele große Namen bereit und mit dem Etikett „einer der größten Interpreten des 20. Jahrhunderts“ wird nicht eben sparsam umgegangen. Im Falle des Pianisten Arturo Benedetti Michelangeli jedoch darf getrost von einem Ausnahmekünstler gesprochen werden, den der Nimbus des Besonderen umweht.

Seine Technik gilt noch immer als unerreicht; glasklar und makellos sein Spiel – werktreu bis an die Grenzen der Obsession. Er war ein Vornehmer unter den Stars am Konzertflügel, ein Redlicher, dem Publicity und Selbstdarstellung zuwider waren; „das Gegenteil des selbstbewussten, robusten Künstlers, der mit Elan von Triumph zu Triumph rast“, charakterisierte ihn das Fono Forum 1966. „Er stellt unablässig den Wert dessen, was er erreicht hat, in Frage und verbringt Jahre damit, Interpretationen zu studieren und immer von Neuem zu durchdenken, die einen weniger gewissenhaften und einen weniger besessenen Künstler vollauf befriedigt hätten.“ Ein Idealist also, ein Kostbarer, dessen Strenge, Eigenwilligkeit und Sorgfalt die Schallplattengeschichte einige ihrer Kronjuwelen verdankt.

Die vorliegenden Einspielungen der Klavierkonzerte von Ravel (G-Dur) und Rachmaninoff (g-Moll) aus dem Jahr 1957 zählen zweifellos dazu.