Arcangelo Corelli: Concerti grossi op.6 Nr.7-12 auf CD

Die erste moderne Aufführung mit zusätzlichen Ripieno-Trompeten, Oboen und Flöten.

Die Forschungen von Hans Joachim Marx und später von Franco Piperno zu den Dokumenten über die Aufführungen, die in Rom unter der Schirmherrschaft der Ottoboni (aber auch der Accademia del Disegno di S. Luca und der Familie Ruspoli) stattfanden, zeugen von der Existenz einer bisher ignorierten Praxis: die Verdoppelung der von Corelli komponierten und dirigierten Instrumentalmusik mit allen möglichen Blasinstrumenten.

Diese Praxis, die durch die zahlreichen Gehaltslisten der von Corelli angeheuerten Musiker ausführlich dokumentiert ist, zwingt uns, seine Musik aus einem völlig anderen Blickwinkel als dem bisher vorherrschenden zu betrachten, der sich ganz der getreuen Wiedergabe der 1714 von Roger gedruckten Kompositionen widmete.

Dies ist also die erste vollständige Aufführung der zwölf Concerti Grossi von Corelli, die versucht, den historisch-musikalischen Kontext, in dem diese Werke geschaffen und verherrlicht wurden, genau zu rekonstruieren.

Ein reichhaltiger, prächtiger und paradigmatischer Kontext, der jahrzehntelang das europäische Modell darstellte, das von Musikern und Förderern gleichermaßen bewundert wurde. Heute wurde diese musikalische Praxis wiederhergestellt und dem modernen Zuhörer zum ersten Mal wieder präsentiert.

Wer mehr über die historische Berechtigung dieser Rekonstruktion erfahren möchte, sollte die Studien von Marx und Piperno lesen. Hier werden wir stattdessen versuchen, die streng musikwissenschaftlichen Aspekte zu beleuchten, die unsere Arbeit geleitet haben.