Marius Neset: Viaduct
Jazz und Klassik, Quintett und Orchester
Alles begann im letzten Jahr mit einer Komposition für das Eröffnungskonzert des Kongsberg Jazzfestival in Norwegen.
Aus dieser Auftragsarbeit wurde schließlich eines der spannendsten Alben des Jahres 2019, zwischen Jazz und moderner Klassik, Quintett und Orchester.
Hier ist Marius Nesets »Viaduct«.
Viaduct
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
*** Digipack
+ London Sinfonietta, Ivo Neame, Jim Hart, Petter Eldh, Anton Eger
+ London Sinfonietta, Ivo Neame, Jim Hart, Petter Eldh, Anton Eger
Formvollendeter Brückenschlag
In seiner gut 20-jährigen Karriere hat der norwegische Saxophonist Marius Neset kontinuierlich beweisen, dass er zu den spieltechnisch virtuosesten und kompositorisch kreativsten und innovativsten Musikern überhaupt gehört. Er hat sein Publikum als spektakulärer Solist überzeugt, zuletzt vor allem mit seinem Quintett berauscht, aber auch schon mit großer Besetzung begeistert.
Fast immer geht es ihm um die bedeutungsstiftenden Kombinationen verschiedener musikalischer Motive, Elemente, ja Welten. Kein Wunder also, dass Neset von den verschiedensten Institutionen Kompositionsaufträge erteilt werden. So ist das letzte Album »Circle of Chimes« aus einem von der Kölner Philharmonie bestellten Neujahrskonzert hervorgegangen. Und auch das neue namens »Viaduct« hat seine Wurzeln in einer Auftragskomposition: für das Eröffnungskonzert des Kongsberg Jazzfestival in Norwegen 2018.
Natürlich ist Nesets gefeiertes Quintett wieder die Basis für das Projekt. »Als ich darum gebeten wurde, wusste ich vom Fleck weg, dass ich es mit Anton Eger am Schlagzeug, Ivo Neame am Klavier, Jim Hart an Vibra- und Marimbaphon sowie Petter Eldh am Bass machen wollte. Wir sind nach den vielen Jahren einfach so miteinander verbunden«, erzählt Neset. Jeder, der diese Band einmal, zum Beispiel mit »Circle of Chimes«, live gehört hat, weiß, was Neset mit dieser Verbundenheit meint: Es ist tatsächlich im wahrsten Sinne des Wortes atemberaubend, zu welchem intuitiv aufeinander reagierenden Organismus diese Fünf verschmelzen können, und das bei höchstem Tempo und technischen Höchstschwierigkeiten.
Umso spannender für die Musiker wie für die Hörer, wenn man auch noch ein Orchester mit einbeziehen kann, das dabei mithalten kann. Die London Sinfonietta gehört nachweislich zu diesen raren Exemplaren, hat Neset doch mit ihnen schon vor drei Jahren für sein Album »Snowmelt« zusammengearbeitet - eine Kollaboration, die unter anderem mit dem ECHO Jazz belohnt wurde.
»Es war großartig, noch einmal die Chance zu bekommen, für so ein herausragendes Ensemble zu komponieren«, sagt Neset. »Als ich ›,Viaduct‹ zu schreiben begann, hatte ich ein weißes Blatt Papier vor mir, auf dem elf Noten standen. Diese elf Noten wurden zum grundlegenden Thema für alle Teile des gesamten Stücks. Das war eine aufregende Beschränkung im besten Sinne.«
»Viaduct« teilt sich in zwei jeweils etwa 30-minutige Hälften auf. Die erste ist fast schon sinfonisch ganz aufs Orchester fokussiert, die zweite lebt viel mehr vom Interplay des Quintetts untereinander wie mit dem Orchester. »Alles ist relativ stark durchkomponiert, für jede einzelne Stimme«, erklärt Neset. »Ich habe ein Jahr lang daran geschrieben und war währenddessen vor allem von klassischen Komponisten beeinflusst, von Olivier Messiaen, Strawinsky, Bartók oder Mahler, aber auch von Joe Zawinul. Ich denke, es ist eine Mischung aus improvisierter Musik und zeitgenössischer Moderner Klassik. Jeffrey Patterson, der Dirigent der London Sinfonietta war bei der Umsetzung eine große Hilfe. Er hat ein unglaubliches Verständnis für solche außergewöhnlichen Grenzgänge.«
Auch mit »Viaduct« gelingt Neset wieder ein Spannungsbogen, wie ihn nur ganz wenige zu schlagen verstehen. Harmonische Auflösung ist dabei diesmal sein Rezept. Was atonal und mit aggressiven Streichern beginnt, wird Zug um Zug harmonischer, weicher, bedeutungsvoller. Eine zunehmend faszinierende, berührende Reise vom schroffen Bergwerk der Töne bis zur fast reinen Schönheit des Klangs. Eine Reise, die jeden, der sich hier vom einen zum anderen hinüber führen lässt – »Viaduct« bedeutet im Lateinischen ja Überführung - , erst fasziniert, dann berührt und am Ende beglückt.
In seiner gut 20-jährigen Karriere hat der norwegische Saxophonist Marius Neset kontinuierlich beweisen, dass er zu den spieltechnisch virtuosesten und kompositorisch kreativsten und innovativsten Musikern überhaupt gehört. Er hat sein Publikum als spektakulärer Solist überzeugt, zuletzt vor allem mit seinem Quintett berauscht, aber auch schon mit großer Besetzung begeistert.
Fast immer geht es ihm um die bedeutungsstiftenden Kombinationen verschiedener musikalischer Motive, Elemente, ja Welten. Kein Wunder also, dass Neset von den verschiedensten Institutionen Kompositionsaufträge erteilt werden. So ist das letzte Album »Circle of Chimes« aus einem von der Kölner Philharmonie bestellten Neujahrskonzert hervorgegangen. Und auch das neue namens »Viaduct« hat seine Wurzeln in einer Auftragskomposition: für das Eröffnungskonzert des Kongsberg Jazzfestival in Norwegen 2018.
Natürlich ist Nesets gefeiertes Quintett wieder die Basis für das Projekt. »Als ich darum gebeten wurde, wusste ich vom Fleck weg, dass ich es mit Anton Eger am Schlagzeug, Ivo Neame am Klavier, Jim Hart an Vibra- und Marimbaphon sowie Petter Eldh am Bass machen wollte. Wir sind nach den vielen Jahren einfach so miteinander verbunden«, erzählt Neset. Jeder, der diese Band einmal, zum Beispiel mit »Circle of Chimes«, live gehört hat, weiß, was Neset mit dieser Verbundenheit meint: Es ist tatsächlich im wahrsten Sinne des Wortes atemberaubend, zu welchem intuitiv aufeinander reagierenden Organismus diese Fünf verschmelzen können, und das bei höchstem Tempo und technischen Höchstschwierigkeiten.
Umso spannender für die Musiker wie für die Hörer, wenn man auch noch ein Orchester mit einbeziehen kann, das dabei mithalten kann. Die London Sinfonietta gehört nachweislich zu diesen raren Exemplaren, hat Neset doch mit ihnen schon vor drei Jahren für sein Album »Snowmelt« zusammengearbeitet - eine Kollaboration, die unter anderem mit dem ECHO Jazz belohnt wurde.
»Es war großartig, noch einmal die Chance zu bekommen, für so ein herausragendes Ensemble zu komponieren«, sagt Neset. »Als ich ›,Viaduct‹ zu schreiben begann, hatte ich ein weißes Blatt Papier vor mir, auf dem elf Noten standen. Diese elf Noten wurden zum grundlegenden Thema für alle Teile des gesamten Stücks. Das war eine aufregende Beschränkung im besten Sinne.«
»Viaduct« teilt sich in zwei jeweils etwa 30-minutige Hälften auf. Die erste ist fast schon sinfonisch ganz aufs Orchester fokussiert, die zweite lebt viel mehr vom Interplay des Quintetts untereinander wie mit dem Orchester. »Alles ist relativ stark durchkomponiert, für jede einzelne Stimme«, erklärt Neset. »Ich habe ein Jahr lang daran geschrieben und war währenddessen vor allem von klassischen Komponisten beeinflusst, von Olivier Messiaen, Strawinsky, Bartók oder Mahler, aber auch von Joe Zawinul. Ich denke, es ist eine Mischung aus improvisierter Musik und zeitgenössischer Moderner Klassik. Jeffrey Patterson, der Dirigent der London Sinfonietta war bei der Umsetzung eine große Hilfe. Er hat ein unglaubliches Verständnis für solche außergewöhnlichen Grenzgänge.«
Auch mit »Viaduct« gelingt Neset wieder ein Spannungsbogen, wie ihn nur ganz wenige zu schlagen verstehen. Harmonische Auflösung ist dabei diesmal sein Rezept. Was atonal und mit aggressiven Streichern beginnt, wird Zug um Zug harmonischer, weicher, bedeutungsvoller. Eine zunehmend faszinierende, berührende Reise vom schroffen Bergwerk der Töne bis zur fast reinen Schönheit des Klangs. Eine Reise, die jeden, der sich hier vom einen zum anderen hinüber führen lässt – »Viaduct« bedeutet im Lateinischen ja Überführung - , erst fasziniert, dann berührt und am Ende beglückt.
Rezensionen
»Faszinierende neue Musik im Grenzbereich von Jazz und moderner Klassik.« (SPIEGEL Online)»Marius Neset wagt sich in den Bereich der zeitgenössischen Kammermusik. […] Das Orchester wird dabei vollwertiger Partner der Band.« (Rondo)
»Abermals darf Neset ein großflächiges Klangpuzzle aus erhabenen klassischen Versatzstücken, schroffen improvisatorischen Gesteinsbrocken und brillanter kompositorischer Raffinesse zusammensetzen. Dies vollführt er mit Vertrauten wie seinem kongenialen Quintett sowie der London Sinfonietta, einem renommierten Orchester, mit dem er bereits auf »Snowmelt« zusammenarbeitete. Auf diese Weise gelingt Neset ein Spannungsbogen zwischen notierter und freier Musik, wie ihn nur ganz wenige zu schlagen verstehen. Sein Geheimnis: harmonische Auflösung.« (Jazz thing, Februar/März 2020)
- Tracklisting
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 Viaduct Part 1a
- 2 Viaduct Part 1b
- 3 Viaduct Part 1c
- 4 Viaduct Part 1d
- 5 Viaduct Part 1e
- 6 Viaduct Part 1f
- 7 Viaduct Part 2a
- 8 Viaduct Part 2b
- 9 Viaduct Part 2c
- 10 Viaduct Part 2d
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Marius Neset (geb. 1985)
Viaduct
EUR 19,99*