Vijay Iyer: Accelerando
Accelerando
CD
CD (Compact Disc)
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- Label: ACT, 2012
- Bestellnummer: 4917287
- Erscheinungstermin: 24.2.2012
+ Stephan Crump, Marcus Gilmore
*** Digipack
*** Digipack
Einen der ,,wichtigsten Pianisten der Gegenwart" nennt die weltbekannte Zeitschrift The New Yorker den Indo-Amerikaner
Vijay lyer. Seine bald fünfzehnjährige Karriere hat bis heute kontinuierlich Fahrt aufgenommen, wovon eine ganze Reihe von Auszeichnungen und Ehrungen für seine unwiderstehliche, vielgestaltige Vision einer Musik des 21. Jahrhunderts zeugen. Sein neues, insgesamt viertes ACT-Album Accelerando bringt nach Solo und Tirtha, seiner Reflektion über indische Musik, wieder sein angestammtes Trio mit Bassist Stephan Crump und Schlagzeuger Marcus Gilmore zusammen. Es knüpft also an das Grammy-nominierte Historicity an, das 2009 so oft wie kein anderes zum Album des Jahres gewählt wurde, unter anderem von ,,Downbeat" und der ,,New York Times". Von der amerikanischen Jazz Journalists Association wurde lyer dafür zum besten Musiker 2010 gekürt. Und der 2010 erstmals vergebene deutsche Jazz Echo ging in der Sparte ,,bestes Ensemble International" an das Vijay lyer Trio.
Auf Accelerando hat Vijay lyer eine spannende thematische Klammer gefunden - den Tanz: ,,Tatsächlich nehme ich Musik zunächst auf einer innerlichen Ebene wahr, wie es die meisten Menschen tun. Tanz ist der körperliche Weg, Musik zu hören - er ist eine universelle Reaktion. Der lmpuls zu Tanzen war immer ein Herzstück des Jazz. Bebop erwuchs aus dem Swing, der zunächst ein Tanzrhythmus war, aus dem dann Kunstmusik wurde. Dieses Fundament rhythmischer Kommunikation will ich in meiner Arbeit nie vergessen. Und das ist es, womit sich Accelerando befasst, diese physische Realität der Musik. Musik ist für mich Aktion." Was hier in wahrhaft überraschenden Interpretationen sowohl traditioneller Jazz- wie taufrischer Pop- und Funkstücke mündet: Duke Ellington, Herble Nichols und Henry Threadgill, Vorlagen der Funk-Band Heatwave und des Elektro-Jazzers Flying Lotus bis zu einem Stück des ,,King of Pop" Michael Jackson, das alles eingerahmt von bezwingenden Eigenkompositionen aus der Feder von Vijay lyer.
Mit dem aus Memphis stammenden Bassisten Stephan Crump spielt lyer seit 1997, als er nach New York zog; den Drummer Marcus Gilmore, ein Enkel des legendären Schlagzeugers Roy Haynes, fand er 2003. Die überwältigenden Reaktionen auf das Trio-Debüt Historicity ermöglichten es den Musikern, zwei Jahre lang weltweit unterwegs zu sein und vor Publikum ihr Gruppenkonzept zu verfeinern. ,,Wir haben viele neue Möglichkeiten für spontane Arrangements und lnterplay gefunden, für neue Texturen und Klangfarben. Unser Ansatz wurde immer weniger solistisch, es geht jetzt mehr um das kollektive Moment und um gemeinschaftlich erzeugte Energie. Wenn man uns jetzt hört, hört man wirklich uns", erklärt lyer. Die atemberaubenden, stets einen eigenen Puls findenden Adaptionen von Ellington bis Jackson auf Accelerando zeugen davon."
Der Titeltrack ,,Accelerando" war ursprünglich der letzte Satz einer Suite, die lyer für die Choreographin Karole Armitage schrieb und die im New Yorker Central Park aufgeführt wurde. ,,lch interessiere mich hier für das Tempo als Strukturelement", sagt lyer. ,,Es war ein Experiment, um zu sehen, ob eine kontinuierliche Beschleunigung die Basis für Tanz sein kann. Glücklicherweise hat es funktioniert." Einer der Höhepunkte des Albums ist lyers geniale Version von Henry Threadgills ,,Little Pocket-Sized Demons". Das kaleidoskopische Stück ist im Original mit zwei Tubas, zwei Gitarren und einem Waldhorn besetzt. ,,Es brauchte eine gehörige Vorstellungskraft, das umzusetzen", berichtet lyer. ,,Die Vorlage hat diese Karnevalsstimmung - polyphon und surreal. Es war schwer, all diese Gegensätze mit nur sechs Händen auszudrücken. Stephan spielt gestrichenen Bass, um den Sound fülliger zu machen, und wir spreizen den Beat, um die Tubas heraufzubeschwören. Threadgill kam selbst zur Probe und gab Hinweise, die uns sehr halfen." Das beseelte Ellington-Stück ,,The Village of the Virgins" wiederum stammt aus seinem Ballett ,,The River" von 1970. Um den orchestralen Sound auf Trio-Format herunterzubrechen, ,,brauchte es seine geschickte Hand", erinnert sich lyer. ,,Jetzt ist es zugleich original und ganz neu."
Herbie Nichols' ,,Wildflower" ist eines von lyers Lieblingsstücken. ,,Er war von Ellington beeinflusst, von den Stride Pianisten, aber auch von Strawinsky und Prokofjew. Die Harmonien sind düster, trotzdem klingt es leicht und elegant. Es ist dissonant, lässt dich aber trotzdem lächeln. Es ist inspirierend, wie hier scheinbar Unvereinbares vereint wurde." Wie die Songs von Heatwave und Flying Lotus war auch Michael Jacksons Ballade ,,Human Nature" keine auf den ersten Blick naheliegende Wahl für ein Klaviertrio. ,,Aber es erwies sich als perfekt, uns über unsere Grenzen und die unserer Instrumente hinauszuführen. In die musikalische Sphäre des Entdeckens und das ist der Klang, den ich wirklich mag."
In der Tat, unermüdlich lotet Vijay lyer diverse Disziplinen aus. Er arbeitete mit Filmemachern wie Bill Morrison, mit vielen Choreographen, mit Künstlern wie Talvin Singh, er ist Lehrer an der Manhattan School of Music und New York University sowie neuer Direktor des Banff International Workshops im kanadischen Alberta, und auch den interdisziplinären, Kunst und Naturwissenschaft kognitiv verbindenden Forschungen bleibt er verbunden. Das Wissenschaftsmagazin "Seed" hat ihn dafür soeben zu einem von neun "Revolutionary Minds" erklärt, die indische Ausgabe von "GO" zu einem der 50 einflussreichsten Inder der Welt. In erster Linie aber bleibt lyer der von einem wachsenden Publikum bewunderte Jazzer, der sogar dem von nicht gerade wenigen beackeften Feld des Klaviertrios entscheidende neue lmpulse gibt wie Accelerando wieder eindrucksvoll beweist.
,,Vielseitig rhythmusbetonter Klavierjazz aus New York." (Rolling Stone, März 2012)
,,Energischer Stoff." (Audio, Mai 2012)
Auf Accelerando hat Vijay lyer eine spannende thematische Klammer gefunden - den Tanz: ,,Tatsächlich nehme ich Musik zunächst auf einer innerlichen Ebene wahr, wie es die meisten Menschen tun. Tanz ist der körperliche Weg, Musik zu hören - er ist eine universelle Reaktion. Der lmpuls zu Tanzen war immer ein Herzstück des Jazz. Bebop erwuchs aus dem Swing, der zunächst ein Tanzrhythmus war, aus dem dann Kunstmusik wurde. Dieses Fundament rhythmischer Kommunikation will ich in meiner Arbeit nie vergessen. Und das ist es, womit sich Accelerando befasst, diese physische Realität der Musik. Musik ist für mich Aktion." Was hier in wahrhaft überraschenden Interpretationen sowohl traditioneller Jazz- wie taufrischer Pop- und Funkstücke mündet: Duke Ellington, Herble Nichols und Henry Threadgill, Vorlagen der Funk-Band Heatwave und des Elektro-Jazzers Flying Lotus bis zu einem Stück des ,,King of Pop" Michael Jackson, das alles eingerahmt von bezwingenden Eigenkompositionen aus der Feder von Vijay lyer.
Mit dem aus Memphis stammenden Bassisten Stephan Crump spielt lyer seit 1997, als er nach New York zog; den Drummer Marcus Gilmore, ein Enkel des legendären Schlagzeugers Roy Haynes, fand er 2003. Die überwältigenden Reaktionen auf das Trio-Debüt Historicity ermöglichten es den Musikern, zwei Jahre lang weltweit unterwegs zu sein und vor Publikum ihr Gruppenkonzept zu verfeinern. ,,Wir haben viele neue Möglichkeiten für spontane Arrangements und lnterplay gefunden, für neue Texturen und Klangfarben. Unser Ansatz wurde immer weniger solistisch, es geht jetzt mehr um das kollektive Moment und um gemeinschaftlich erzeugte Energie. Wenn man uns jetzt hört, hört man wirklich uns", erklärt lyer. Die atemberaubenden, stets einen eigenen Puls findenden Adaptionen von Ellington bis Jackson auf Accelerando zeugen davon."
Der Titeltrack ,,Accelerando" war ursprünglich der letzte Satz einer Suite, die lyer für die Choreographin Karole Armitage schrieb und die im New Yorker Central Park aufgeführt wurde. ,,lch interessiere mich hier für das Tempo als Strukturelement", sagt lyer. ,,Es war ein Experiment, um zu sehen, ob eine kontinuierliche Beschleunigung die Basis für Tanz sein kann. Glücklicherweise hat es funktioniert." Einer der Höhepunkte des Albums ist lyers geniale Version von Henry Threadgills ,,Little Pocket-Sized Demons". Das kaleidoskopische Stück ist im Original mit zwei Tubas, zwei Gitarren und einem Waldhorn besetzt. ,,Es brauchte eine gehörige Vorstellungskraft, das umzusetzen", berichtet lyer. ,,Die Vorlage hat diese Karnevalsstimmung - polyphon und surreal. Es war schwer, all diese Gegensätze mit nur sechs Händen auszudrücken. Stephan spielt gestrichenen Bass, um den Sound fülliger zu machen, und wir spreizen den Beat, um die Tubas heraufzubeschwören. Threadgill kam selbst zur Probe und gab Hinweise, die uns sehr halfen." Das beseelte Ellington-Stück ,,The Village of the Virgins" wiederum stammt aus seinem Ballett ,,The River" von 1970. Um den orchestralen Sound auf Trio-Format herunterzubrechen, ,,brauchte es seine geschickte Hand", erinnert sich lyer. ,,Jetzt ist es zugleich original und ganz neu."
Herbie Nichols' ,,Wildflower" ist eines von lyers Lieblingsstücken. ,,Er war von Ellington beeinflusst, von den Stride Pianisten, aber auch von Strawinsky und Prokofjew. Die Harmonien sind düster, trotzdem klingt es leicht und elegant. Es ist dissonant, lässt dich aber trotzdem lächeln. Es ist inspirierend, wie hier scheinbar Unvereinbares vereint wurde." Wie die Songs von Heatwave und Flying Lotus war auch Michael Jacksons Ballade ,,Human Nature" keine auf den ersten Blick naheliegende Wahl für ein Klaviertrio. ,,Aber es erwies sich als perfekt, uns über unsere Grenzen und die unserer Instrumente hinauszuführen. In die musikalische Sphäre des Entdeckens und das ist der Klang, den ich wirklich mag."
In der Tat, unermüdlich lotet Vijay lyer diverse Disziplinen aus. Er arbeitete mit Filmemachern wie Bill Morrison, mit vielen Choreographen, mit Künstlern wie Talvin Singh, er ist Lehrer an der Manhattan School of Music und New York University sowie neuer Direktor des Banff International Workshops im kanadischen Alberta, und auch den interdisziplinären, Kunst und Naturwissenschaft kognitiv verbindenden Forschungen bleibt er verbunden. Das Wissenschaftsmagazin "Seed" hat ihn dafür soeben zu einem von neun "Revolutionary Minds" erklärt, die indische Ausgabe von "GO" zu einem der 50 einflussreichsten Inder der Welt. In erster Linie aber bleibt lyer der von einem wachsenden Publikum bewunderte Jazzer, der sogar dem von nicht gerade wenigen beackeften Feld des Klaviertrios entscheidende neue lmpulse gibt wie Accelerando wieder eindrucksvoll beweist.
Rezensionen
,,Vielseitig rhythmusbetonter Klavierjazz aus New York." (Rolling Stone, März 2012)
,,Energischer Stoff." (Audio, Mai 2012)
- Tracklisting
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 Bode
- 2 Optimism
- 3 The star of a story
- 4 Human nature (Trio Extension)
- 5 Wildflower
- 6 Mmmhmm
- 7 Little pocket size demons
- 8 Lude
- 9 Accelerando
- 10 Actions speak
- 11 The village of the virgins
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