Keith Jarrett: Staircase
Staircase
2
CDs
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
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EUR 22,99*
- Label: ECM, 1976
- Bestellnummer: 8811271
- Erscheinungstermin: 5.11.1985
Weitere Ausgaben von Staircase
Staircase ist Keith Jarretts viertes Solo-Klavieralbum für ECM und sein erstes nach dem Köln Concert im vergangenen Jahr. Im Gegensatz zu seinem früheren Studioalbum Facing You verzichtet Jarrett in dieser vollständig improvisierten Studio-Session auf romantische Titel und setzt stattdessen auf vier einzeln markierte Suiten. Wie jedes sorgfältig gewählte Wort eines Verses von William Carlos Williams dringen Jarretts ebenso lyrische Einsichten zum Kern der Sache vor wie keine anderen.
Das Titelstück gibt einen besonderen Einblick in den Improvisationsprozess des Pianisten. Auf einem Fundament aus gleichmäßigen Synkopen baut er einen schraubenförmigen Turm auf. Anstatt ihn jedoch zu einer breiteren Klangpalette zu erweitern, arbeitet er sich in jede Spalte vor. Wie ein Baumeister geht er an die Melodien heran, als wären sie zu verlegende Ziegelsteine. Dabei geht er vorsichtig vor und achtet darauf, dass seine Finger auf Elfenbein ruhen wie seine Zehen auf Stein. Und auch wenn er stolpert, gibt es immer ein Gegengewicht, das wie eine Eule von den Dachsparren herabfliegt und einen Faden bis zum letzten mikroskopisch kleinen Faden zieht.
Während Jarrett oft mit Variationen Wunder vollbringt, erleben wir im ersten Teil von "Hourglass" auch das Gegenteil. Mit großer Lebendigkeit rollt er durch die spirituell angehauchten Felder wie ein taumelndes Kind. Doch dies ist nur ein Vorspiel zu Teil II, in dem uns die Ekstase der Elegie mit ihrer 14-minütigen Fülle blendet. Jarretts knackige und doch fließende Arpeggien laufen über die Tastatur mit der Fülle eines Lebens, das noch viel zu geben hat. Jede Note in der linken Hand ist eine Feder, die von der schweren Luft der rechten Hand geprüft wird. Und während jede Äußerung so sanft zu den Wassern unter uns schwebt, zeichnet sie einen Zickzack-Bogen in den Winden unseres Schlummers.
Wie der schräge Schatten des gleichnamigen Zeitmessers scheint Teil I von "Sundial" stillzustehen, wenn wir ihn direkt betrachten, und sich nur zu bewegen, wenn wir es nicht tun. Sie ist gleichzeitig eingefroren und höchst lebendig und treibt die Existenz mit jeder ungreifbaren Umdrehung voran. Jarrett singt mit einem echten Croon und hält seinen Atem durch die Tasten. Diese Musik ist seine Atmung, und er beschließt sie mit einem verzeihenden Seufzer.
Das dreiteilige "Sand" erhebt sich in großen Handvoll, bevor es in die Luft geworfen wird. Wir hören gebannt zu, wie Jarrett die Landschaft durchkämmt und jedes einzelne Korn aufliest. Er legt sie in die Sanduhr, die er auf eine nahegelegene Sonnenuhr stellt, bevor er die Treppe hinaufsteigt und außer Sichtweite bleibt.
Obwohl es schwierig ist, im Schatten der vielen anderen feinen Soloausflüge zu erkennen, hat Staircase eine wesentliche Qualität, die man in der Enge eines Studios nur selten findet. Jarrett vollbringt hier etwas viel Größeres als Musik, er spült Details heraus wie ein biologischer Organismus, der sich rückwärts entwickelt, so dass wir am Ende zu den Anfängen der Musik zurückkehren, wo die Verderbnis einer nährenden Welt einem zarten Geist keinen Schaden zufügt. Es gibt eine Methode für seinen scheinbaren Mangel daran, und sie heißt "jetzt".
Das Titelstück gibt einen besonderen Einblick in den Improvisationsprozess des Pianisten. Auf einem Fundament aus gleichmäßigen Synkopen baut er einen schraubenförmigen Turm auf. Anstatt ihn jedoch zu einer breiteren Klangpalette zu erweitern, arbeitet er sich in jede Spalte vor. Wie ein Baumeister geht er an die Melodien heran, als wären sie zu verlegende Ziegelsteine. Dabei geht er vorsichtig vor und achtet darauf, dass seine Finger auf Elfenbein ruhen wie seine Zehen auf Stein. Und auch wenn er stolpert, gibt es immer ein Gegengewicht, das wie eine Eule von den Dachsparren herabfliegt und einen Faden bis zum letzten mikroskopisch kleinen Faden zieht.
Während Jarrett oft mit Variationen Wunder vollbringt, erleben wir im ersten Teil von "Hourglass" auch das Gegenteil. Mit großer Lebendigkeit rollt er durch die spirituell angehauchten Felder wie ein taumelndes Kind. Doch dies ist nur ein Vorspiel zu Teil II, in dem uns die Ekstase der Elegie mit ihrer 14-minütigen Fülle blendet. Jarretts knackige und doch fließende Arpeggien laufen über die Tastatur mit der Fülle eines Lebens, das noch viel zu geben hat. Jede Note in der linken Hand ist eine Feder, die von der schweren Luft der rechten Hand geprüft wird. Und während jede Äußerung so sanft zu den Wassern unter uns schwebt, zeichnet sie einen Zickzack-Bogen in den Winden unseres Schlummers.
Wie der schräge Schatten des gleichnamigen Zeitmessers scheint Teil I von "Sundial" stillzustehen, wenn wir ihn direkt betrachten, und sich nur zu bewegen, wenn wir es nicht tun. Sie ist gleichzeitig eingefroren und höchst lebendig und treibt die Existenz mit jeder ungreifbaren Umdrehung voran. Jarrett singt mit einem echten Croon und hält seinen Atem durch die Tasten. Diese Musik ist seine Atmung, und er beschließt sie mit einem verzeihenden Seufzer.
Das dreiteilige "Sand" erhebt sich in großen Handvoll, bevor es in die Luft geworfen wird. Wir hören gebannt zu, wie Jarrett die Landschaft durchkämmt und jedes einzelne Korn aufliest. Er legt sie in die Sanduhr, die er auf eine nahegelegene Sonnenuhr stellt, bevor er die Treppe hinaufsteigt und außer Sichtweite bleibt.
Obwohl es schwierig ist, im Schatten der vielen anderen feinen Soloausflüge zu erkennen, hat Staircase eine wesentliche Qualität, die man in der Enge eines Studios nur selten findet. Jarrett vollbringt hier etwas viel Größeres als Musik, er spült Details heraus wie ein biologischer Organismus, der sich rückwärts entwickelt, so dass wir am Ende zu den Anfängen der Musik zurückkehren, wo die Verderbnis einer nährenden Welt einem zarten Geist keinen Schaden zufügt. Es gibt eine Methode für seinen scheinbaren Mangel daran, und sie heißt "jetzt".
Rezensionen
M.Thiem in stereoplay 2/86:"Hier stimmt alles: der exquisite Flügel,die ausgezeichnete Tontechnik,und Keith Jarrett spielt so abwechslungsreich wie konzentriert und zielstrebig - und raffiniert."- Tracklisting
- Mitwirkende
Disk 1 von 2 (CD)
- 1 Staircase Part 1
- 2 Staircase Part 2
- 3 Staircase Part 3
- 4 Hourglass Part 1
- 5 Hourglass Part 2
Disk 2 von 2 (CD)
- 1 Sundial Part 1
- 2 Sundial Part 2
- 3 Sundial Part 3
- 4 Sand Part 1
- 5 Sand Part 2
- 6 Sand Part 3
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