Florence Price: Orgelwerke auf CD
Orgelwerke
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
(soweit verfügbar beim Lieferanten)
Orgelsonate Nr. 1; Adoration; Caprice; Passacaglia & Fuge; Hour of Peace; Variations on a Folksong "Peter, go ring dem bells"; Retrospection; Orgelsuite Nr. 1
- Künstler:
- Tom Winpenny (Skinner-Orgel Saalkirche Ingelheim)
- Label:
- Naxos
- Aufnahmejahr ca.:
- 2024
- Artikelnummer:
- 12407971
- UPC/EAN:
- 0636943995624
- Erscheinungstermin:
- 10.10.2025
- Serie:
- Naxos American Classics
- Gesamtverkaufsrang: 3973
- Verkaufsrang in CDs: 1701
Florence Price arbeitete einige Jahre als Stummfilmorganistin, bevor sie 1932 mit ihrer "Sinfonie Nr. 1 e-Moll" Beachtung fand. Werke für Orgel bilden einen der größten Teile ihres Schaffens; die "Sonate" zeugt ebenso wie die "Passacaglia und Fuge", die zwar eindeutig Johann Sebastian Bach verpflichtet ist, aber auch ganz eigene Ideen der Komponistin erkennen lässt, von ihrer virtuosen Beherrschung des Instruments. Prices Begabung für das Schreiben von Miniaturen ist ebenfalls offensichtlich - "Adoration" besticht durch herzliche melodische Schönheit, und die zierliche "Caprice" ist ein Paradebeispiel für leichte Musik vom Feinsten. "Variations on a Folksong" ist eine Glanzleistung und ihr einziges Orgelwerk, das auf einer bereits existierenden Melodie, einem Spiritual, basiert.
Der Organist Tom Winpenny ist regelmäßig im BBC-Radio zu hören und war in der Sendung "Pipedreams" des amerikanischen öffentlich-rechtlichen Senders American Public Media zu Gast. Als Solist trat er international auf, zuletzt in Schweden, Deutschland, Italien und den USA.
Rezensionen
"Kaum zu glauben, aber wahr: das vorliegende Album ist (meiner Recherche nach) das erste, das nur und ausschließlich Orgelwerke von Florence Beatrice Price präsentiert. Einzelstücke finden sich verstreut auf diversen Tonträgern, aber erst das Label Naxos und sein „Hausorganist“ Tom Winpenny hatten offenbar den Mut (oder die Kapazitäten), acht der insgesamt 19 überlieferten Orgelwerke der ersten Afroamerikanerin, die in den USA als Komponistin klassischer Musk bekannt wurde, auf eine CD zu bannen. Zwei der acht Stücke, „Caprice“ (Entstehung unbekannt) und „Hour of Peace“ (1951), erklingen sogar als Weltersteinspielungen. An kurzen Werken (ca. 2 bis 3 Minuten) hören wir außerdem: „Adoration“ (Fassung für Orgel 1951) und „Retrospection“ (Entstehung unbekannt). Wie die Namen vermuten lassen, handelt es sich hier (sowie auch bei „Adoration“) um eher meditative Kompositionen von großer Ausdruckskraft und Tiefe. Von den größer dimensionierten Werken (ca. 12 bis 17 Minuten) erklingen: die „First Sonata for Organ“ und die „Passacaglia and Fugue“ (beide 1927) sowie die „Variations on a Folksong“ (um 1949) und die „Suite No. 1 for Organ“ (1942). Dass es bislang nicht einmal Prices herrliche erste Orgelsonate vollständig auf einen Tonträger geschafft hat – Organist Jerrick Cavagnaro spielt auf seiner kürzlich bei Pro Organo erschienenen CD „Firm Foundations“ nur den ersten Satz daraus –, ist ein Armutszeugnis für die Orgelwelt. Von der „Suite“ finde ich nur eine einzige vollständige Einspielung: die CD „Divine Euterpe“ mit dem Organisten Kimberly Marshall (Loft Recordings, 1993). Organist Robert Parkins präsentiert uns auf seiner CD „Salome’s Dance“ (Loft, 2019) von der „Suite“ nur die Sätze „Air“ und „Fantasy“ (Quelle für alle diskographischen Angaben: Naxos Music Library). Dass die – an Bach geschulte – „Passacaglia and Fugue“ angeblich keine Weltersteinspielung ist, ist mir unerklärlich; eine Einspielung davon finde ich nicht. Tom Winpenny bezeichnet das Werk in dem von ihm verfassten Booklet-Text als Prices „magnum opus“ für Orgel – und man kann ihm nur beipflichten, zumal sich die Komponistin im Verlauf dieses Doppelwerks immer weiter vom großen Vorbild emanzipiert und eigene Töne anschlägt. Die späten Werke der Komponistin klingen insgesamt weniger europäisch, sondern zum Teil sehr amerikanisch. Das betrifft vor allem die „Variations on a Folksong“, die auf dem Spiritual „Peter, go ring dem bells“ basieren und die ihre geographische (und spirituelle) Heimat nicht verleugnen. In der „Suite“ mischen sich auf faszinierende Weise Elemente der Filmmusik (1. Satz) mit solchen aus der afroamerikanischen Spiritual-Tradition (2. Satz). Der dritte, „Toccato“ (statt Toccata) überschriebene Satz zeigt Price als eine Meisterin der Klangfarben und Harmonien. Dass dieses Album auf ganzer Linie begeistert, ist nicht nur der guten Musik und ihrem nicht minder guten Interpreten Tom Winpenny, sondern vor allem dem Instrument zu verdanken: der einzigen Skinner-Orgel, die in einem europäischen Sakralbau, genauer: in der Saalkirche von Ingelheim steht. Die Aufnahme zeigt, was für ein grandioser Orgelbauer Ernest Martin Skinner gewesen ist. Was nicht in meinen Kopf hinein will ist, dass die 1930 gebaute und 2008 nach Ingelheim translozierte Orgel mit diesem starken Naxos-Album meinen Recherchen nach zum ersten Mal auf einem Tonträger in akustische Erscheinung tritt." (organ – Journal für die Orgel, Burkhard Schäfer)Disk 1 von 1 (CD)
Sonate für Orgel Nr. 1 d-moll
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1 1. Introduktion: Maestoso - Allegro - Adagio - Tempo 1
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2 2. Andantino
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3 3. Finale: Allegro - Andante - Allegro assai
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4 Adoration D-Dur (Fassung für Orgel)
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5 Caprice F-Dur
Passacaglia und Fuge a-moll
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6 1. Passacaglia: Andante non tanto
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7 2. Fuge: Andantino
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8 Hour of Peace
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9 Variationen über Volkslieder G-Dur "Peter, go ring dem bells"
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10 Retrospection "An Elf on a Moonbeam"
Suite für Orgel Nr. 1
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11 1. Fantasie: Tempo moderato
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12 2. Fugetta. Allegretto
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13 3. Air: Andante cantabile
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14 4. Toccata: Allegro
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