Franz Schubert: Sämtliche Klaviersonaten & Klavierwerke Vol.1 "The First Romantic"
Sämtliche Klaviersonaten & Klavierwerke Vol.1 "The First Romantic"
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
- Klaviersonaten D. 571 & 894
- Künstler: Mathieu Gaudet (Klavier)
- Label: Analekta, DDD, 2019
- Bestellnummer: 9516437
- Erscheinungstermin: 29.11.2019
Franz Schubert verließ das Elternhaus im Alter von 20 Jahren, weil er es satt hatte, zu unterrichten, um den Haushalt zu finanzieren, und begierig darauf war, seine Unabhängigkeit und die Freiheit zu erlangen, ohne Zwänge zu komponieren. Er ließ sich bei seinem Freund Schober nieder, der aus einem wohlhabenderen Hause stammte, in dem mehrere gute Klaviere untergebracht waren. Das war alles, was Schubert brauchte, um ihn dazu zu inspirieren, in einem einzigen Jahr – 1817 – sechs Sonaten zu komponieren – seiner in dieser Hinsicht mit Abstand produktivsten Zeit.
Sonate Nr. 8 fis-Moll, D. 571
Die Sonate in fis-Moll D. 571 ist die fünfte in diesem Zyklus von sechs äußerst experimentellen Werken, die den Keim der aufkeimenden Romantik in sich tragen. Der erste Satz ist eine Art Ballade und beginnt mit einer langen Klage, die sich jedoch zu einer helleren Themengruppe im hohen Register des Klaviers entwickelt. Das »Scherzo«, dessen Trioteil bereits die Prosodie von Schumanns Karneval vorwegnimmt, greift auf österreichische Volksrhythmen zurück. Das »Andante« hat die Form einer Romanze und überlagert lange Tenormelodien mit einer perlenartigen Begleitung in der rechten Hand. Was das Finale betrifft, so führt das bravouröse Eröffnungsthema zu einem melodischeren Motiv, bevor es in einer Folge wiederholter Pianissimo-Akkorde von furchterregendem Schwierigkeitsgrad ausklingt.
Wie die Sonaten 2, 6, 10 und 11 blieb auch Schuberts Sonate Nr. 8 unvollständig: Der Komponist unterbrach das Schreiben zu Beginn der Neuexposition des einzelnen Satzes. Fakt ist auch, dass Verlage es sich oft zur Gewohnheit machten, solche Werke in getrennten Sätzen herauszugeben. Obwohl es wegen seiner fragmentarischen Natur selten aufgeführt wird, ist allein seine erlesene, inspirierende Qualität ein ausgezeichneter Grund, es immer wieder ans Licht zu bringen.
Sonate Nr. 17 in G-Dur, Op. 78, D. 894
Die große Sonate in G-Dur D. 894 aus dem Jahr 1826 ist die letzte, die Schubert komponierte, bevor er 1828 seine ultimative Trilogie und sein Testament für die Sonatengattung schuf. Die ruhige Majestät des ersten Satzes, dessen Eröffnungsakkorde wie Wellen auf ruhigem Wasser widerhallen, ist mit Ausnahme der allerletzten Sonate, D. 960, beispiellos. Die dramatische Kraft ihres Durchführungsabschnitts, der die Fortississimo-Dynamik (fff) erreicht, ist einzigartig in das Werk des Komponisten für Klavier. Der unbeschreibliche Charme des zweiten Themas mit punktierten Rhythmen in der Basslinie und einer dominanten Pedalkonstruktion wird durch die unmittelbar folgende Variation in Sechzehntelnoten noch verstärkt. Die Coda verschwindet eher, als dass sie endet, und wir haben den Eindruck, in etwas von den tiefsten Geheimnissen der Natur eingedrungen zu sein.
Der zweite, ikonische Satz der Sonate wechselt zwischen den sanften, stimmlichen Tönen eines antiken Geschichtenerzählers und dem heftigen Zerreißen gebrochener Akkorde. Das »Menuetto« in h-Moll beginnt ernst und zielstrebig, aber das Trio wischt all das mit eleganten Rhythmen, atemberaubenden Harmonien und erhabenen glockenartigen Klängen im Dominantpedal hinweg, geradezu erhaben.
Der letzte Satz, vielleicht der originellste und faszinierendste der vier, ist authentisch festlich und rustikal, erinnert an den Klang von Dudelsäcken und baut auf einer Reihe wiederholter Rhythmen auf. Die zweite Episode lässt uns erneut in Schuberts schmerzhafte Privatwelt eintauchen: eine langgezogene Melodie in c-Moll mit arpeggierten Akkorden, dann ein epischer Aufruf zum Mut mit Oktaven der linken Hand, die gebrochenen Akkorden in der rechten Hand weichen. Die Coda strebt nach Transzendenz und vermittelt den Eindruck, bis zum Himmel aufzusteigen.
© Mathieu Gaudet
Sonate Nr. 8 fis-Moll, D. 571
Die Sonate in fis-Moll D. 571 ist die fünfte in diesem Zyklus von sechs äußerst experimentellen Werken, die den Keim der aufkeimenden Romantik in sich tragen. Der erste Satz ist eine Art Ballade und beginnt mit einer langen Klage, die sich jedoch zu einer helleren Themengruppe im hohen Register des Klaviers entwickelt. Das »Scherzo«, dessen Trioteil bereits die Prosodie von Schumanns Karneval vorwegnimmt, greift auf österreichische Volksrhythmen zurück. Das »Andante« hat die Form einer Romanze und überlagert lange Tenormelodien mit einer perlenartigen Begleitung in der rechten Hand. Was das Finale betrifft, so führt das bravouröse Eröffnungsthema zu einem melodischeren Motiv, bevor es in einer Folge wiederholter Pianissimo-Akkorde von furchterregendem Schwierigkeitsgrad ausklingt.
Wie die Sonaten 2, 6, 10 und 11 blieb auch Schuberts Sonate Nr. 8 unvollständig: Der Komponist unterbrach das Schreiben zu Beginn der Neuexposition des einzelnen Satzes. Fakt ist auch, dass Verlage es sich oft zur Gewohnheit machten, solche Werke in getrennten Sätzen herauszugeben. Obwohl es wegen seiner fragmentarischen Natur selten aufgeführt wird, ist allein seine erlesene, inspirierende Qualität ein ausgezeichneter Grund, es immer wieder ans Licht zu bringen.
Sonate Nr. 17 in G-Dur, Op. 78, D. 894
Die große Sonate in G-Dur D. 894 aus dem Jahr 1826 ist die letzte, die Schubert komponierte, bevor er 1828 seine ultimative Trilogie und sein Testament für die Sonatengattung schuf. Die ruhige Majestät des ersten Satzes, dessen Eröffnungsakkorde wie Wellen auf ruhigem Wasser widerhallen, ist mit Ausnahme der allerletzten Sonate, D. 960, beispiellos. Die dramatische Kraft ihres Durchführungsabschnitts, der die Fortississimo-Dynamik (fff) erreicht, ist einzigartig in das Werk des Komponisten für Klavier. Der unbeschreibliche Charme des zweiten Themas mit punktierten Rhythmen in der Basslinie und einer dominanten Pedalkonstruktion wird durch die unmittelbar folgende Variation in Sechzehntelnoten noch verstärkt. Die Coda verschwindet eher, als dass sie endet, und wir haben den Eindruck, in etwas von den tiefsten Geheimnissen der Natur eingedrungen zu sein.
Der zweite, ikonische Satz der Sonate wechselt zwischen den sanften, stimmlichen Tönen eines antiken Geschichtenerzählers und dem heftigen Zerreißen gebrochener Akkorde. Das »Menuetto« in h-Moll beginnt ernst und zielstrebig, aber das Trio wischt all das mit eleganten Rhythmen, atemberaubenden Harmonien und erhabenen glockenartigen Klängen im Dominantpedal hinweg, geradezu erhaben.
Der letzte Satz, vielleicht der originellste und faszinierendste der vier, ist authentisch festlich und rustikal, erinnert an den Klang von Dudelsäcken und baut auf einer Reihe wiederholter Rhythmen auf. Die zweite Episode lässt uns erneut in Schuberts schmerzhafte Privatwelt eintauchen: eine langgezogene Melodie in c-Moll mit arpeggierten Akkorden, dann ein epischer Aufruf zum Mut mit Oktaven der linken Hand, die gebrochenen Akkorden in der rechten Hand weichen. Die Coda strebt nach Transzendenz und vermittelt den Eindruck, bis zum Himmel aufzusteigen.
© Mathieu Gaudet
- Tracklisting
- Details
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
Sonate für Klavier Nr. 8 fis-moll D 571
- 1 1. Allegro moderato
- 2 2. Scherzo - Allegro vivace
- 3 3. Andante
- 4 4. Allegro
Sonate für Klavier G-Dur op. 78 D 894 (Fantasia)
- 5 1. Molto moderato e cantabile
- 6 2. Andante
- 7 3. Menuett und Trio
- 8 4. Allegretto
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