Rafael Kubelik dirigiert Haydn, Schönberg & Tschaikowsky
Rafael Kubelik dirigiert Haydn, Schönberg & Tschaikowsky
Mit Werken von:
Joseph Haydn (1732-1809)
, Arnold Schönberg (1874-1951)
, Peter Iljitsch Tschaikowsky (1840-1893)
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
-
Joseph Haydn: Symphonie Nr. 99
+Arnold Schönberg: Klavierkonzert op. 42
+Peter Iljitsch Tschaikowsky: Symphonie Nr. 4
- Künstler: John Ogdon, New Philharmonia Orchestra, Rafael Kubelik
- Label: Audite, ADD, 1968
- Bestellnummer: 11006251
- Erscheinungstermin: 7.9.2022
- Serie: Lucerne Festival
Im Sommer 1968, wenige Tage nach der brutalen Niederschlagung des «Prager Frühlings», dirigierte der Exil-Tscheche Rafael Kubelík in seiner Wahlheimat Luzern ein packendes Konzert: Eine vital musizierte Haydn-Sinfonie und eine leidenschaftlich glühende Vierte von Tschaikowsky rahmen Schönbergs Klavierkonzert – zugleich der einzige Auftritt der britischen Klavierlegende John Ogdon bei Lucerne Festival.
«Kubelík setzt sich für die Tschaikowsky-Sinfonie ein, als gelte es, ein Bekenntnis für den Sieg des Geistes, der Freiheit über alle Schicksalsgewalten abzulegen», urteilte ein damaliger Kritiker über das Abschlusskonzert des Luzerner Sommer-Festivals 1968. Die historischen Parallelen zur aktuellen Situation mit dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine sind unübersehbar: Wenige Tage vor Rafael Kubelíks Auftritt war in Prag die sozialistische Reformbewegung von den Panzern des Warschauer Pakts brutal niedergewalzt worden. Der Exil-Tscheche und Wahl-Luzerner Kubelík hatte daraufhin nicht nur für einen Abbruch der künstlerischen Beziehungen plädiert – ein Aufruf, dem sich Musiker wie Arthur Rubinstein, Yehudi Menuhin oder Igor Strawinsky anschlossen. Er hatte die Luzerner Konzertbesucher*innen auch um Unterstützung für seine «Stiftung für die tschechoslowakischen Emigranten nach dem 21. August 1968» gebeten. Am ursprünglich geplanten Programm hielt er jedoch fest, auch wenn die Tageszeitungen die Wahl einer russischen Sinfonie durchaus problematisierten: Kubelíks dramatisch zugespitzte Lesart von Tschaikowskys Vierter Sinfonie fesselt mit frappierend abrupten Wechseln in Tempo und Tonfall und steigert die orchestrale Virtuosität im Finale zum Furor.
Eröffnet hatte er das Gastspiel des New Philharmonia Orchestra, wie sich das Philharmonia Orchestra nach einer Sezession und Neugründung zeitweise nannte, mit Haydns Es-Dur-Sinfonie Hob. I: 99. Ein weiteres Highlight: Schönbergs Klavierkonzert mit John Ogdon als Solist, der dieses Werk nie eingespielt hat. Mit unfehlbarem Gespür für die schroff wechselnden Charaktere dieser Musik und ihre fortlaufenden variativen Prozesse gelang Ogdon und Kubelík eine textgenaue, fassliche Interpretation.
Alle drei Live-Mitschnitte sind Erstveröffentlichungen. Das 32-seitige, dreisprachige Booklet enthält ein Porträt des Dirigenten von Wolfgang Stähr und zeigt bislang unveröffentlichte Fotos aus dem Festival-Archiv.
In Kooperation mit audite präsentiert Lucerne Festival in der Reihe «Historic Performances» herausragende Konzertmitschnitte prägender Festspielkünstler. Ziel der Edition ist es, bislang weitgehend unveröffentlichte Schätze aus den ersten sechs Jahrzehnten des Festivals zu heben, dessen Geburtsstunde 1938 mit einem von Arturo Toscanini geleiteten «Concert de Gala» schlug. Die Tondokumente stammen aus den Archiven von SRF Schweizer Radio und Fernsehen, das die Luzerner Konzerte seit Anbeginn regelmäßig überträgt. Sie werden klanglich sorgfältig restauriert und durch Materialien und Fotos aus dem Archiv von Lucerne Festival ergänzt: eine klingende Festspielgeschichte.
«Kubelík setzt sich für die Tschaikowsky-Sinfonie ein, als gelte es, ein Bekenntnis für den Sieg des Geistes, der Freiheit über alle Schicksalsgewalten abzulegen», urteilte ein damaliger Kritiker über das Abschlusskonzert des Luzerner Sommer-Festivals 1968. Die historischen Parallelen zur aktuellen Situation mit dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine sind unübersehbar: Wenige Tage vor Rafael Kubelíks Auftritt war in Prag die sozialistische Reformbewegung von den Panzern des Warschauer Pakts brutal niedergewalzt worden. Der Exil-Tscheche und Wahl-Luzerner Kubelík hatte daraufhin nicht nur für einen Abbruch der künstlerischen Beziehungen plädiert – ein Aufruf, dem sich Musiker wie Arthur Rubinstein, Yehudi Menuhin oder Igor Strawinsky anschlossen. Er hatte die Luzerner Konzertbesucher*innen auch um Unterstützung für seine «Stiftung für die tschechoslowakischen Emigranten nach dem 21. August 1968» gebeten. Am ursprünglich geplanten Programm hielt er jedoch fest, auch wenn die Tageszeitungen die Wahl einer russischen Sinfonie durchaus problematisierten: Kubelíks dramatisch zugespitzte Lesart von Tschaikowskys Vierter Sinfonie fesselt mit frappierend abrupten Wechseln in Tempo und Tonfall und steigert die orchestrale Virtuosität im Finale zum Furor.
Eröffnet hatte er das Gastspiel des New Philharmonia Orchestra, wie sich das Philharmonia Orchestra nach einer Sezession und Neugründung zeitweise nannte, mit Haydns Es-Dur-Sinfonie Hob. I: 99. Ein weiteres Highlight: Schönbergs Klavierkonzert mit John Ogdon als Solist, der dieses Werk nie eingespielt hat. Mit unfehlbarem Gespür für die schroff wechselnden Charaktere dieser Musik und ihre fortlaufenden variativen Prozesse gelang Ogdon und Kubelík eine textgenaue, fassliche Interpretation.
Alle drei Live-Mitschnitte sind Erstveröffentlichungen. Das 32-seitige, dreisprachige Booklet enthält ein Porträt des Dirigenten von Wolfgang Stähr und zeigt bislang unveröffentlichte Fotos aus dem Festival-Archiv.
In Kooperation mit audite präsentiert Lucerne Festival in der Reihe «Historic Performances» herausragende Konzertmitschnitte prägender Festspielkünstler. Ziel der Edition ist es, bislang weitgehend unveröffentlichte Schätze aus den ersten sechs Jahrzehnten des Festivals zu heben, dessen Geburtsstunde 1938 mit einem von Arturo Toscanini geleiteten «Concert de Gala» schlug. Die Tondokumente stammen aus den Archiven von SRF Schweizer Radio und Fernsehen, das die Luzerner Konzerte seit Anbeginn regelmäßig überträgt. Sie werden klanglich sorgfältig restauriert und durch Materialien und Fotos aus dem Archiv von Lucerne Festival ergänzt: eine klingende Festspielgeschichte.
Rezensionen
»International Classical Music Awards - ICMA - Nomination 2023«»In der Nacht vom 20. auf den 21. August 1968 rollten sowjetische Panzer durch die Straßen von Prag und beendeten den Prager Frühling. Nur wenige Tage später dirigierte der Tscheche Rafael Kubelík ein Konzert mit dem New Philharmonia Orchestra in Luzern. Haydns Symphonie Nr. 99 sprüht vor Vitalität und Perfektion, und Tschaikowskys Symphonie Nr. 4 ist von einem tiefen, tragischen Gefühl für die Unausweichlichkeit des Schicksals geprägt. […] Diese historische Aufnahme wird veröffentlicht, während die russischen Panzer wieder rollen, und man hört diese Klänge von allumfassender, trotziger und tröstlicher Überzeugungskraft mit anderen Ohren.« (Statement der ICMA-Jury, 18.01.2023)
»Preis der Deutschen Schallplattenkritik - PdSK - Longlist«
»Tchaikovsky ist wohl kaum je intensiver [...] und persönlicher erklungen als damals in Luzern. [...] Wahrhafter kann Musik und deren Interpretation nicht sein.« (Online Merker)
- Tracklisting
- Details
Disk 1 von 1 (CD)
Symphony No. 99 in E-Flat Major, Hob.I:99 ("London Symphony" No. 7)
- 1 I. Adagio - Vivace assai
- 2 II. Adagio
- 3 III. Menuett. Allegretto - Trio
- 4 IV. Finale. Vivace
Piano Concerto, Op. 42
- 5 I. Andante
- 6 II. Molto allegro
- 7 III. Adagio
- 8 IV. Giocoso (moderato)
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