Joseph Haydn: Die sieben letzten Worte unseres Erlösers
Die sieben letzten Worte unseres Erlösers
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
- Künstler: Jan Michiels (Klavier)
- Label: Etcetera, DDD, 2018
- Bestellnummer: 8986175
- Erscheinungstermin: 15.3.2019
Im März 1801 schrieb Joseph Haydn über seine »Sieben letzten Worte unseres Erlösers«: »Vor etwa fünfzehn Jahren bat mich ein Dekan von Cádiz, Instrumentalmusik über die sieben Worte unseres Erlösers am Kreuz zu schreiben. Es war dort Brauch, in der Passionswoche in der Kathedrale von Cádiz ein Oratorium zu spielen, dessen Wirkung durch folgende Vorkehrungen noch verstärkt wurde: Die Wände, Fenster und Säulen der Kirche waren mit schwarzem Tuch verhängt, und nur eine große Laterne in der Mitte erhellte die heilige Dunkelheit.
Zur Mittagszeit wurden alle Türen geschlossen und die Musik ertönte. Nach einer angemessenen Einführung bestieg der Bischof die Kanzel, sprach eines der Sieben Worte und hielt daraufhin eine Predigt. Danach verließ er die Kanzel und fiel vor dem Altar auf die Knie. Während dieser Pause ertönte die Musik. Bei jedem Wort stieg der Bischof auf die Kanzel und verließ sie wieder, und jedes Mal erklang am Ende der Predigt das Orchester. Diesem Ereignis musste meine Musik angepasst werden. Die Komposition dieser sieben Adagios, die jeweils etwa zehn Minuten dauern sollten, war keine leichte Aufgabe: Bald stellte ich fest, dass ich die vorgeschriebene Dauer nicht einhalten konnte. Ursprünglich war die Musik ohne Text, und als solche wurde sie auch gedruckt. Die ursprüngliche Fassung dieses Meisterwerks, die zu Haydns Lebzeiten wohl am meisten zu seinem Ruf in Europa beigetragen hat, war nicht die Oratorienfassung, die wir heute regelmäßig hören, sondern die sehr viel seltener aufgeführte Fassung für Orchester allein - geschrieben um 1786.
Der Komponist war sich der Qualität seiner Komposition durchaus bewusst, wie in einem Brief an seinen Verleger zu lesen ist: ›Jede Sonate, oder jede Phrase ist rein instrumental dargestellt, und zwar in einer solchen Weise, dass selbst der unerfahrenste Hörer bis auf den Grund seiner Seele gerührt wird.‹ 1787 legte Haydn sein Werk gleich in drei Versionen vor: die ursprüngliche Orchesterfassung, eine Fassung für Streichquartett und eine Klaviertranskription.
Welchen Anteil Haydn an dieser Klaviertranskription hatte, ist nicht ganz klar, aber er hat sie sicherlich korrigiert und autorisiert, wie wir aus einem anderen Brief schließen können: ›Ich muss die Klaviertranskription loben, die sehr gut und mit besonderem Eifer gemacht ist.‹ Die sieben langsamen Sätze - acht, wenn man die Introduzione mitzählt - zeigen eine so große Vielfalt an musikalischen Erfindungen, in der Wahl der Themen, im Rhythmus sowie in der klanglichen und expressiven Färbung, dass man sich der Tatsache, dass es sich um eine Abfolge von Stücken mit gleichem Tempo, gleicher Dimension und gleicher Form handelt, gar nicht bewusst ist.
Eine sorgfältig gewählte klangliche Gestaltung trägt dazu bei, jegliches Gefühl der Monotonie zu vertreiben.
Zur Mittagszeit wurden alle Türen geschlossen und die Musik ertönte. Nach einer angemessenen Einführung bestieg der Bischof die Kanzel, sprach eines der Sieben Worte und hielt daraufhin eine Predigt. Danach verließ er die Kanzel und fiel vor dem Altar auf die Knie. Während dieser Pause ertönte die Musik. Bei jedem Wort stieg der Bischof auf die Kanzel und verließ sie wieder, und jedes Mal erklang am Ende der Predigt das Orchester. Diesem Ereignis musste meine Musik angepasst werden. Die Komposition dieser sieben Adagios, die jeweils etwa zehn Minuten dauern sollten, war keine leichte Aufgabe: Bald stellte ich fest, dass ich die vorgeschriebene Dauer nicht einhalten konnte. Ursprünglich war die Musik ohne Text, und als solche wurde sie auch gedruckt. Die ursprüngliche Fassung dieses Meisterwerks, die zu Haydns Lebzeiten wohl am meisten zu seinem Ruf in Europa beigetragen hat, war nicht die Oratorienfassung, die wir heute regelmäßig hören, sondern die sehr viel seltener aufgeführte Fassung für Orchester allein - geschrieben um 1786.
Der Komponist war sich der Qualität seiner Komposition durchaus bewusst, wie in einem Brief an seinen Verleger zu lesen ist: ›Jede Sonate, oder jede Phrase ist rein instrumental dargestellt, und zwar in einer solchen Weise, dass selbst der unerfahrenste Hörer bis auf den Grund seiner Seele gerührt wird.‹ 1787 legte Haydn sein Werk gleich in drei Versionen vor: die ursprüngliche Orchesterfassung, eine Fassung für Streichquartett und eine Klaviertranskription.
Welchen Anteil Haydn an dieser Klaviertranskription hatte, ist nicht ganz klar, aber er hat sie sicherlich korrigiert und autorisiert, wie wir aus einem anderen Brief schließen können: ›Ich muss die Klaviertranskription loben, die sehr gut und mit besonderem Eifer gemacht ist.‹ Die sieben langsamen Sätze - acht, wenn man die Introduzione mitzählt - zeigen eine so große Vielfalt an musikalischen Erfindungen, in der Wahl der Themen, im Rhythmus sowie in der klanglichen und expressiven Färbung, dass man sich der Tatsache, dass es sich um eine Abfolge von Stücken mit gleichem Tempo, gleicher Dimension und gleicher Form handelt, gar nicht bewusst ist.
Eine sorgfältig gewählte klangliche Gestaltung trägt dazu bei, jegliches Gefühl der Monotonie zu vertreiben.
- Tracklisting
- Details
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze Hob. XX:1 (Oratorium, Instrumentalfassung)
- 1 Introduktion: Maestoso e adagio
- 2 Sonate 1: Largo
- 3 Sonate 2: Grave e cantabile
- 4 Sonate 3: Grave
- 5 Sonate 4: Largo
- 6 Sonate 5: Adagio
- 7 Sonate 6: Lento
- 8 Sonate 7: Largo
- 9 Il Terremoto: Presto
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