Josef Schelb: Kammermusik auf CD

Als Komponist nahm Josef Schelb die wichtigsten Stile, die sich um die Jahrhundertwende entwickelt hatten, in seine frühen Kompositionen auf, von denen allerdings die meisten 1942 bei einem Luftangriff auf Karlsruhe zerstört wurden. Nach dem Krieg wandte sich Schelb dem Impressionismus, dem Expressionismus, der Atonalität und schließlich auch der Zwölftonkomposition zu, ohne sich jedoch jemals ausschließlich auf einen dieser Stile festzulegen. Als Autodidakt kombinierte er sie zu einem ganz eigenen Stil und folgte sozusagen seinen eigenen Entwicklungsregeln. Seine Spezialität war zeitlebens die polyphone Behandlung von Motiven und Themen, die er streng oder spielerisch, als Hauptelemente oder in Episoden behandelte. Er komponierte nie trocken akademisch, sondern immer mit einer Prise warmer, romanischer Klangsinnlichkeit.

Rezensionen

»Die Werke von Josef Schelb (1894–1977) werden aktuell häufiger eingespielt – was unbedingt zu begrüßen ist! Das Label Toccata Classics hat bereits vier Alben veröffentlicht, zwei davon mit Kammermusik (für Klarinette und Flöte).​ Nun präsentiert Hänssler eine – herausragende! – Aufnahme mit Klavier-Kammermusik des Meisters.​ Hinsichtlich der durchweg starken Werke und ihrer hoch engagierten, ja kongenialen Lesarten schießt dieses Album (bisher) den Vogel ab.​ Diese freitonale, zwischen Romantik und Reihentechnik, Im- und Expressionismus changierende Musik hat Biss, Tiefe, Witz und Klasse!« (FonoForum, Burkhard Schäfer)