Igor Kuljeric: Glagolitisches Requiem
Glagolitisches Requiem
Mit weiteren Werken von:
Jakov Gotovac (1895-1982)
Mitwirkende:
Kristina Kolar, Eric Laporte, Annika Schlicht, Ljubomir Puskaric, Chor des Bayerischen Rundfunks, Münchner Rundfunkorchester, Ivan Repusic
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
- +Gotovac: Hymne an die Freiheit
- Künstler: Kristina Kolar, Eric Laporte, Annika Schlicht, Ljubomir Puskaric, Chor des Bayerischen Rundfunks, Münchner Rundfunkorchester, Ivan Repusic
- Label: BRKlassik, DDD/LA, 2020/2019
- Bestellnummer: 9874715
- Erscheinungstermin: 3.7.2020
Daran, dass die Musik des kroatischen Komponisten und Dirigenten Igor Kuljerić (1938–2006) außerhalb der Grenzen seines Heimatlandes noch nicht weiter bekannt ist, dürfte die vorliegende Aufnahme einiges ändern: bei dem 1995 / 96 entstandenen „Kroatischen Glagolitischen Requiem“, das seine Uraufführung im Juli 1996 im kroatischen Zadar mit Chor und Symphonieorchester des Kroatischen Rundfunks unter Leitung des Komponisten erlebte, handelt es sich um ein ebenso eindrucksvolles wie ergreifendes Beispiel zeitgenössischer Geistlicher Musik.
Das Requiem entstand, so Kuljerić, „aus dem tiefen Wunsch, etwas zum Klingen zu bringen, das ich schon in meiner Jugend gehört und von da an in mir getragen habe, als die glagolitischen Riten ein wundersames Echo in mir fanden“. Die Kirchenmusik der mehrheitlich katholischen Kroaten, die ihre Gottesdienste schon seit dem Mittelalter in ihrer Landessprache feiern durften, geht auf mündlich weitergegebene Melodien zurück, die auch Einflüsse aus der Volksmusik aufweisen. Kuljerić hat sich mehrfach mit dieser Tradition auseinandersetzt. Sein Kroatisches Glagolitisches Requiem ist gleichsam ein symbolhaft aufgeladenes musikalisches Bekenntnis zur Kulturnation – geschrieben zu einer Zeit, in der Kroatien den Schlussstrich unter einen blutigen Unabhängigkeitskrieg setzen konnte. Ein Requiem in einer Zeit, in der Trauerarbeit in Kroatiens Bevölkerung zum Alltag gehört haben dürfte. Vertont sind Gesänge der Glagoliza, der ersten slawischen Schrift.
Glockenklänge und psalmodierende Chöre sorgen bereits im Introitus für eine sakrale Grundstimmung, ein tief empfundenes musikalisches Totengebet. Mystische Klangfarben schaffen neben den Glocken Harfe, Orgel und Vibrafon. In sechs Abschnitten vertont Kuljerić die üblichen Teile der Totenmesse. – Die große Kraft der suggestiven Bildersprache seiner Komposition fand großen Zuspruch; das Werk erlebte nach seiner Premiere verschiedene weitere Aufführung und wurde als „herausragendste Leistung der zeitgenössischen Musik des Jahres 1996“ ausgezeichnet. Auch die Münchner Aufführung vom 14. Februar 2020, eine Kooperation mit der Stadt Zagreb, der Konzerthalle Vatroslav Lisinski, mit dem Kulturministerium der Republik Kroatien und dem Bayerischen Rundfunk, fesselte das Publikum und wurde von der Fachkritik begeistert aufgenommen. Jetzt wird bereits es bei BR-KLASSIK als CD veröffentlicht.
Zusätzlich enthält die CD eine Aufnahme der „Himna Slobodi“ (Hymne an die Freiheit, auch Friedenshymnus) des kroatischen Komponisten Jakov Gotovac (1895–1982) auf einen Text des Barockdichters Ivan Gundulič. Die Studioaufnahme mit dem Chor des Bayerischen Rundfunks und dem Münchner Rundfunkorchester unter Leitung von Ivan Repušić entstand im Januar / Februar 2019.
Das Requiem entstand, so Kuljerić, „aus dem tiefen Wunsch, etwas zum Klingen zu bringen, das ich schon in meiner Jugend gehört und von da an in mir getragen habe, als die glagolitischen Riten ein wundersames Echo in mir fanden“. Die Kirchenmusik der mehrheitlich katholischen Kroaten, die ihre Gottesdienste schon seit dem Mittelalter in ihrer Landessprache feiern durften, geht auf mündlich weitergegebene Melodien zurück, die auch Einflüsse aus der Volksmusik aufweisen. Kuljerić hat sich mehrfach mit dieser Tradition auseinandersetzt. Sein Kroatisches Glagolitisches Requiem ist gleichsam ein symbolhaft aufgeladenes musikalisches Bekenntnis zur Kulturnation – geschrieben zu einer Zeit, in der Kroatien den Schlussstrich unter einen blutigen Unabhängigkeitskrieg setzen konnte. Ein Requiem in einer Zeit, in der Trauerarbeit in Kroatiens Bevölkerung zum Alltag gehört haben dürfte. Vertont sind Gesänge der Glagoliza, der ersten slawischen Schrift.
Glockenklänge und psalmodierende Chöre sorgen bereits im Introitus für eine sakrale Grundstimmung, ein tief empfundenes musikalisches Totengebet. Mystische Klangfarben schaffen neben den Glocken Harfe, Orgel und Vibrafon. In sechs Abschnitten vertont Kuljerić die üblichen Teile der Totenmesse. – Die große Kraft der suggestiven Bildersprache seiner Komposition fand großen Zuspruch; das Werk erlebte nach seiner Premiere verschiedene weitere Aufführung und wurde als „herausragendste Leistung der zeitgenössischen Musik des Jahres 1996“ ausgezeichnet. Auch die Münchner Aufführung vom 14. Februar 2020, eine Kooperation mit der Stadt Zagreb, der Konzerthalle Vatroslav Lisinski, mit dem Kulturministerium der Republik Kroatien und dem Bayerischen Rundfunk, fesselte das Publikum und wurde von der Fachkritik begeistert aufgenommen. Jetzt wird bereits es bei BR-KLASSIK als CD veröffentlicht.
Zusätzlich enthält die CD eine Aufnahme der „Himna Slobodi“ (Hymne an die Freiheit, auch Friedenshymnus) des kroatischen Komponisten Jakov Gotovac (1895–1982) auf einen Text des Barockdichters Ivan Gundulič. Die Studioaufnahme mit dem Chor des Bayerischen Rundfunks und dem Münchner Rundfunkorchester unter Leitung von Ivan Repušić entstand im Januar / Februar 2019.
- Tracklisting
- Details
Disk 1 von 1 (CD)
Kroatisches glagolitisches Requiem (Hrvatski glagoljaski rekvijem)
- 1 Herr, gib ihnen die ewige Ruhe (Pokoj vicni)
- 2 O Gott, dir gebührt ein Loblied in Zion (Tebi podobajet)
- 3 Befreie, o Herr, die Seelen aller (Otrisi, Gospodi)
- 4 Tag der Rache, Tag der Sünden (Dan gnijva)
- 5 Laut wird die Posaune klingen (Trublja Bozja)
- 6 König schrecklicher Gewalten (Boze kripki)
- 7 Milder Jesus (Blag Isuse)
- 8 Wird die Hölle ohne Schonung (Gdi prokleti)
- 9 Seufzend steh ich schuldbefangen (Vele placa)
- 10 Herr Jesus Christus (Gospodi Isuse Kriste)
- 11 Vielmehr geleite sie Sankt Michael (Na znamenonosac sveti Mihovil)
- 12 Das du einstens dem Abraham verheissen (Juze drevlje Avraamu)
- 13 Herr, o Herr! (Zrtve i moljenija tebi)
- 14 Heilig, Heilig, Heilig! (Svet)
- 15 Hosanna in der Höhe (Osanna)
- 16 Lamm Gottes (Agance Bozi)
- 17 Herr!, Rette mich, Herr (Pokoj vicni)
- 18 Hymne an die Freiheit (Himna Slobodi)