Gabriel Faure: Requiem op.48 (Version 1893) auf CD

Faurés Requiem, das der Komponist selbst als ein »Wiegenlied des Todes« beschrieb, hat einen besonderen Platz in der Musikgeschichte. Fauré vertonte nicht den gesamten Text der Totenmesse. Er verzichtet u. a. auf das Dies irae, das himmlische Strafgericht und die Androhung der Höllenqualen, was für die damalige Amtskirche ein Skandal gewesen sein muss. Die leise und einfache Poesie des Werks vermittelt Momente sanfter Kontemplation und bewegender Expressivität.

Mit seinem Ensemble Aedes und dem Orchester Les Siècles ist Mathieu Romano bestrebt, der Uraufführung des Requiems möglichst nahe zu kommen. Er hat die erste Version von 1893 ausgewählt, in der die Orgel neben dem kleinen Orchester eine tragende Rolle spielt, und wo das Latein, wie zu jener Zeit üblich, französisch ausgesprochen wird.

Die klare Artikulation des Ensemble Aedes passt auch perfekt zu Éluards »Figure humaine«, vertont von Francis Poulenc. Debussys Trois Chansons runden das Album mit ebenso atemberaubender Klarheit elegant ab.