Franz Schubert: Sämtliche Klaviersonaten & Klavierwerke Vol.3 "The Power of Fate"
Sämtliche Klaviersonaten & Klavierwerke Vol.3 "The Power of Fate"
CD
CD (Compact Disc)
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- Klaviersonaten D. 568 & 845
- Künstler: Mathieu Gaudet (Klavier)
- Label: Analekta, DDD, 2020
- Bestellnummer: 10363370
- Erscheinungstermin: 27.11.2020
Das Schaffen ist eine unentgeltliche, freie und unvorhersehbare menschliche Geste. - Saint-Exupéry
Im Gegensatz zu Mozart oder Beethoven erhob Franz Schubert keinen Anspruch darauf, ein Virtuose oder geschickter Improvisator zu sein, und er trat nie öffentlich auf. Und im Gegensatz zu Bach oder Haydn war er weder an Hof noch Kirche gebunden. Er kann daher als der erste wahre Komponist angesehen werden, wie wir ihn heute verstehen: ein Musiker, der in erster Linie als Reaktion auf eine innere Berufung schafft und ausschließlich der Schönheit der Musik dient, die in sich selbst genügt.
Der zwanzigjährige Schubert war frühreif und fleißig und hatte bereits über 500 Werke komponiert. Mit Kompositionen wie seiner Sonate in Es-Dur, D. 568, konnte er zu Recht den Anspruch erheben, der Nachfolger der großen (ersten) Wiener Schule zu sein. Dieses leuchtende, optimistische Stück ist eine von sechs Sonaten, die 1817 komponiert wurden - ein annus mirabilis für Schubert - und strotzt vor Fantasie. Die Kombination aus aufrichtiger Sensibilität und einem Hauch von Lässigkeit verleiht dem Werk eine köstliche Leichtigkeit, die ganz leicht von Melancholie durchzogen ist.
Der Eröffnungssatz, ein »Allegro moderato« mit dreiteiligem Rhythmus, beginnt mit einem einfachen Arpeggio in Es-Dur, dessen Anmut den Zuhörer auf das zweite Thema vorbereitet, eine unwiderstehliche tanzähnliche Melodie, in der man die Echos großer Wiener Bälle hören kann. Das »Andante molto« entfaltet sich wie eine dramatische Arie, eine Anspielung auf die immense Popularität italienischer Musik zu dieser Zeit. Wie so oft bei Schubert vermitteln die erhabenen »Menuetto & Trio« den Eindruck, sie seien schon immer in Schuberts Seele eingebrannt gewesen. Obwohl es kaum möglich scheint, ist das Finale noch charmanter als die vorherigen Sätze, da es sich Zeit für Details nimmt und ohne Eile die kleinen Freuden eines 20-Jährigen wieder aufgreift, wie ein Bach, der langsam durch einen friedlichen Wald fließt.
Die harte Realität holte den jungen Schubert schließlich ein. Die Verleger begannen, seine Werke abzulehnen. Er hatte verzweifelt wenig Geld. Und er war oft an Syphilis erkrankt. Bis 1825 war sich Schubert seines eigenen Genies, aber auch seines tragischen Schicksals zunehmend bewusst geworden. Als freier Schöpfer, der ständig auf der Suche nach dem Unaussprechlichen war, wurde er vom musikalischen Wien weitgehend ignoriert. Er schrieb dennoch weiter und schuf eine Reihe von Meisterwerken. Die Sonate in a-Moll, D. 845, vertont getreulich sein tragisches Schicksal. Das »Moderato« beginnt mit demselben Thema wie sein zeitgenössisches Lied »Totengräbers Heimweh«, D. 842, und betrachtet den Tod als Synonym für Trauer, aber auch für Erlösung. Unbeugsam, kompromisslos, rhythmisch kraftvoll und unaufhaltsam vorwärts schreitend, ist sein Charakter legendär, überragend, beeindruckend.
Der langsame Satz besteht aus einem Thema und Variationen, dem einzigen Beispiel dieser Form in allen 20 Klaviersonaten Schuberts. Er folgt streng der bekannten klassischen Tradition, die Geschwindigkeit der Variationen allmählich zu steigern, bevor mit der Moll-Variation ein Schmerzausbruch erfolgt. Seine berührende und intime Menschlichkeit macht ihn zum ausdrucksstarken Höhepunkt des Werks. Das rätselhafte »Scherzo« dient als flottes und energisches Zwischenspiel, das zwischen wiederholten synkopierten Noten hin und her stolpert, von virtuosen Höhenflügen der Fantasie zu überraschenden Pausen, wodurch das Trio, ein zartes Wiegenlied, noch bewegender ist als sonst. Zum Abschluss zollt Schubert Mozart mit einem »Allegro vivace« Tribut, das große Bewunderung für seinen Älteren zum Ausdruck bringt. Seine Perpetuum mobile ist dem dritten Satz von Mozarts Sonate K. 310 in a-Moll nachempfunden. Schuberts Jubelstück wechselt zwischen Schreien und Murmeln, zwischen Süße und Schmerz und offenbart eine Seele, deren Zerbrechlichkeit dennoch eine kreative Kraft in sich trägt, die bis heute in Erstaunen versetzt.
© Mathieu Gaudet
Im Gegensatz zu Mozart oder Beethoven erhob Franz Schubert keinen Anspruch darauf, ein Virtuose oder geschickter Improvisator zu sein, und er trat nie öffentlich auf. Und im Gegensatz zu Bach oder Haydn war er weder an Hof noch Kirche gebunden. Er kann daher als der erste wahre Komponist angesehen werden, wie wir ihn heute verstehen: ein Musiker, der in erster Linie als Reaktion auf eine innere Berufung schafft und ausschließlich der Schönheit der Musik dient, die in sich selbst genügt.
Der zwanzigjährige Schubert war frühreif und fleißig und hatte bereits über 500 Werke komponiert. Mit Kompositionen wie seiner Sonate in Es-Dur, D. 568, konnte er zu Recht den Anspruch erheben, der Nachfolger der großen (ersten) Wiener Schule zu sein. Dieses leuchtende, optimistische Stück ist eine von sechs Sonaten, die 1817 komponiert wurden - ein annus mirabilis für Schubert - und strotzt vor Fantasie. Die Kombination aus aufrichtiger Sensibilität und einem Hauch von Lässigkeit verleiht dem Werk eine köstliche Leichtigkeit, die ganz leicht von Melancholie durchzogen ist.
Der Eröffnungssatz, ein »Allegro moderato« mit dreiteiligem Rhythmus, beginnt mit einem einfachen Arpeggio in Es-Dur, dessen Anmut den Zuhörer auf das zweite Thema vorbereitet, eine unwiderstehliche tanzähnliche Melodie, in der man die Echos großer Wiener Bälle hören kann. Das »Andante molto« entfaltet sich wie eine dramatische Arie, eine Anspielung auf die immense Popularität italienischer Musik zu dieser Zeit. Wie so oft bei Schubert vermitteln die erhabenen »Menuetto & Trio« den Eindruck, sie seien schon immer in Schuberts Seele eingebrannt gewesen. Obwohl es kaum möglich scheint, ist das Finale noch charmanter als die vorherigen Sätze, da es sich Zeit für Details nimmt und ohne Eile die kleinen Freuden eines 20-Jährigen wieder aufgreift, wie ein Bach, der langsam durch einen friedlichen Wald fließt.
Die harte Realität holte den jungen Schubert schließlich ein. Die Verleger begannen, seine Werke abzulehnen. Er hatte verzweifelt wenig Geld. Und er war oft an Syphilis erkrankt. Bis 1825 war sich Schubert seines eigenen Genies, aber auch seines tragischen Schicksals zunehmend bewusst geworden. Als freier Schöpfer, der ständig auf der Suche nach dem Unaussprechlichen war, wurde er vom musikalischen Wien weitgehend ignoriert. Er schrieb dennoch weiter und schuf eine Reihe von Meisterwerken. Die Sonate in a-Moll, D. 845, vertont getreulich sein tragisches Schicksal. Das »Moderato« beginnt mit demselben Thema wie sein zeitgenössisches Lied »Totengräbers Heimweh«, D. 842, und betrachtet den Tod als Synonym für Trauer, aber auch für Erlösung. Unbeugsam, kompromisslos, rhythmisch kraftvoll und unaufhaltsam vorwärts schreitend, ist sein Charakter legendär, überragend, beeindruckend.
Der langsame Satz besteht aus einem Thema und Variationen, dem einzigen Beispiel dieser Form in allen 20 Klaviersonaten Schuberts. Er folgt streng der bekannten klassischen Tradition, die Geschwindigkeit der Variationen allmählich zu steigern, bevor mit der Moll-Variation ein Schmerzausbruch erfolgt. Seine berührende und intime Menschlichkeit macht ihn zum ausdrucksstarken Höhepunkt des Werks. Das rätselhafte »Scherzo« dient als flottes und energisches Zwischenspiel, das zwischen wiederholten synkopierten Noten hin und her stolpert, von virtuosen Höhenflügen der Fantasie zu überraschenden Pausen, wodurch das Trio, ein zartes Wiegenlied, noch bewegender ist als sonst. Zum Abschluss zollt Schubert Mozart mit einem »Allegro vivace« Tribut, das große Bewunderung für seinen Älteren zum Ausdruck bringt. Seine Perpetuum mobile ist dem dritten Satz von Mozarts Sonate K. 310 in a-Moll nachempfunden. Schuberts Jubelstück wechselt zwischen Schreien und Murmeln, zwischen Süße und Schmerz und offenbart eine Seele, deren Zerbrechlichkeit dennoch eine kreative Kraft in sich trägt, die bis heute in Erstaunen versetzt.
© Mathieu Gaudet
- Tracklisting
- Details
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
Sonate für Klavier Es-Dur op. posth. 122 D 568
- 1 1. Allegro moderato
- 2 2. Andante molto
- 3 3. Menuett - Trio: Allegretto
- 4 4. Allegro moderato
Sonate für Klavier a-moll op. 42 D 845
- 5 1. Moderato
- 6 2. Andante poco moto
- 7 3. Scherzo - Trio: Allegro vivace
- 8 4. Rondo: Allegro vivace
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