Robert Schumann: Dichterliebe op.48
Dichterliebe op.48
Mit weiteren Werken von:
Richard Wagner (1813-1883)
Mitwirkende:
Christoph Pregardien, Michael Gees
Super Audio CD
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+6 Lenau-Lieder & Requiem op. 90
+Wagner: Wesendonk-Lieder WWV 91 - Tonformat: stereo/multichannel (Hybrid)
- Künstler: Christoph Pregardien, Michael Gees
- Label: Challenge, DDD, 2018
- Bestellnummer: 9412441
- Erscheinungstermin: 20.9.2019
Robert Schumann war ein äußerst bekennender Komponist, und viele der Lieder seines großen Liederjahres 1840 waren im Grunde Liebeslieder an Clara Wieck. Darin konnte er offen zum Ausdruck bringen, was in seiner Klaviermusik lediglich stillschweigend inbegriffen war: seine Ängste und Sehnsüchte, seine Leidenschaft und Hingabe, sein Schmerz angesichts ihrer Trennung, seine Vision von sexueller und geistiger Erfüllung, und seine wiederkehrende Sorge, sie zu verlieren. In Dichterliebe op. 48, wendet er sich abermals den prägnanten Versen aus Heinrich Heines Buch der Lieder zu. Auf einer Ebene kann man Dichterliebe als durchdringendste Neuschöpfung der fluktuierenden Gefühle hören, die er im langen Werben um Clara erlebt hatte. Typisch für Schumann ist es das Klavier, das in Dichterliebe die musikalische Narrative kontrolliert. Charakteristisch für Schumanns Lieder aus 1840 ist auch das Klaviernachspiel, das die Bedeutung eines Liedes auf den Punkt bringt und vertieft. Dichterliebe führt dies ins Extrem. Schumanns späte Lieder werden zu oft als Produkte eines zunehmend müden, kranken Geistes abgetan. Es ist wahr, sie sind schwerer fassbar als die 1840er Lieder, haben Klavierpartien, die oft zurückhaltend und / oder quälend chromatisch. Doch es gibt unter ihnen genügend ausgezeichnete Werke, um das Klischee anzufechten, Schumanns Genie hätte nach den frühen 1840er Jahren unwiederbringlich nachgelassen. Wenn die Lieder aus den Jahren 1849-52 auch oft weniger »melodiös und direkt« sind als ihre Vorgänger, so macht sie das doch nicht automatisch minderwertig.
Im August 1850 vertonte Schumann sechs Gedichte des labilen und schlussendlich wahnsinnigen österreichischen Dichters Nikolaus Lenau (1802-1850), den er 1839 in Wien flüchtig getroffen hatte. Wie Schumann und Wolf verbrachte auch Lenau seine letzten Jahre im Irrenhaus, sein Geist von Syphilis zerrüttet. Schumann war zu dieser Zeit krank und niedergeschlagen, und seine Stimmung spiegelt sich in diesen Gedichten von Sattsein, drückender Last und Vergänglichkeit. Als Hommage an den sterbenden Poeten (von dem er anfänglich angenommen hatte, er wäre bereit verstorben) fügte Schumann der Lenau-Gruppe eine seiner seltenen, religiösen Lieder an: Requiem, eine Vertonung von Héloïses Klage um Peter Abelard. Für diese opernähnliche Musik von feierlicher Größe und zunehmenden Hochgefühls ersann Schumann eine wirbelnde Klavierbegleitung, die von den Engelsharfen-Vorstellungen des Dichters inspiriert ist.
Im Herbst 1857 begann Wagner eine Reihe von fünf Liedern zu Gedichten von Mathilde Wesendonck, verfasst in deutlicher Nachbildung von Wagners treibhausartiger Tristan-Manier – und einer der wenigen Anlässe, zu denen er Texte vertonte, die nicht seine eigenen waren. Die Wesendonck-Lieder, als die man die Stücke heute kennt, wurden 1858 überarbeitet und abgeschlossen, und erlebten ihre Erstaufführung als Zyklus im Juli 1862 in einem Landhaus, das dem Verleger Franz Schott gehörte. Jedes der Lieder hat mit Tristan das Konzept der endlosen Melodie gemein, eine gesättigte, sich auflösende Chromatik – das musikalische Bild des ungestillten Verlangens – und eine fieberhafte, drückende Atmosphäre.
Im August 1850 vertonte Schumann sechs Gedichte des labilen und schlussendlich wahnsinnigen österreichischen Dichters Nikolaus Lenau (1802-1850), den er 1839 in Wien flüchtig getroffen hatte. Wie Schumann und Wolf verbrachte auch Lenau seine letzten Jahre im Irrenhaus, sein Geist von Syphilis zerrüttet. Schumann war zu dieser Zeit krank und niedergeschlagen, und seine Stimmung spiegelt sich in diesen Gedichten von Sattsein, drückender Last und Vergänglichkeit. Als Hommage an den sterbenden Poeten (von dem er anfänglich angenommen hatte, er wäre bereit verstorben) fügte Schumann der Lenau-Gruppe eine seiner seltenen, religiösen Lieder an: Requiem, eine Vertonung von Héloïses Klage um Peter Abelard. Für diese opernähnliche Musik von feierlicher Größe und zunehmenden Hochgefühls ersann Schumann eine wirbelnde Klavierbegleitung, die von den Engelsharfen-Vorstellungen des Dichters inspiriert ist.
Im Herbst 1857 begann Wagner eine Reihe von fünf Liedern zu Gedichten von Mathilde Wesendonck, verfasst in deutlicher Nachbildung von Wagners treibhausartiger Tristan-Manier – und einer der wenigen Anlässe, zu denen er Texte vertonte, die nicht seine eigenen waren. Die Wesendonck-Lieder, als die man die Stücke heute kennt, wurden 1858 überarbeitet und abgeschlossen, und erlebten ihre Erstaufführung als Zyklus im Juli 1862 in einem Landhaus, das dem Verleger Franz Schott gehörte. Jedes der Lieder hat mit Tristan das Konzept der endlosen Melodie gemein, eine gesättigte, sich auflösende Chromatik – das musikalische Bild des ungestillten Verlangens – und eine fieberhafte, drückende Atmosphäre.
- Tracklisting
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (SACD)
- 1 Dichterliebe, Op.48 Im wunderschönen Monat Mai
- 2 Dichterliebe, Op.48 Aus meinen Tränen spriessen
- 3 Dichterliebe, Op.48 Die Rose, die Lilie
- 4 Dichterliebe, Op.48 Wenn ich in deine Augen seh'
- 5 Dichterliebe, Op.48 Ich will meine Seele tauchen
- 6 Dichterliebe, Op.48 Im Rhein, im heiligen Strome
- 7 Dichterliebe, Op.48 Ich grolle nicht
- 8 Dichterliebe, Op.48 Und wüssten's die Blumen
- 9 Dichterliebe, Op.48 Das ist ein Flöten und Geigen
- 10 Dichterliebe, Op.48 Hör' ich das Liedchen klingen
- 11 Dichterliebe, Op.48 Ein Jüngling liebt ein Mädchen
- 12 Dichterliebe, Op.48 Am leuchtenden Sommermorgen
- 13 Dichterliebe, Op.48 Ich hab' im Traum geweinet
- 14 Dichterliebe, Op.48 Allnächtlich im Traume
- 15 Dichterliebe, Op.48 Aus alten Märchen winkt es
- 16 Dichterliebe, Op.48 Die alten, bösen Lieder
- 17 5 Gedichte Für Eine Frauenstimme, Wwv 91 (Wesendonk-Lieder) Der Engel
- 18 5 Gedichte Für Eine Frauenstimme, Wwv 91 (Wesendonk-Lieder) Stehe Stil
- 19 5 Gedichte Für Eine Frauenstimme, Wwv 91 (Wesendonk-Lieder) Im Treibha
- 20 5 Gedichte Für Eine Frauenstimme, Wwv 91 (Wesendonk-Lieder) Schmerzen
- 21 5 Gedichte Für Eine Frauenstimme, Wwv 91 (Wesendonk-Lieder) Träume
- 22 6 Gedichte von N. Lenau und Requiem, Op.90 Lied eines Schmiedes
- 23 6 Gedichte von N. Lenau und Requiem, Op.90 Meine Rose
- 24 6 Gedichte von N. Lenau und Requiem, Op.90 Kommen und Scheiden
- 25 6 Gedichte von N. Lenau und Requiem, Op.90 Die Sennin
- 26 6 Gedichte von N. Lenau und Requiem, Op.90 Einsamkeit
- 27 6 Gedichte von N. Lenau und Requiem, Op.90 Der schwere Abend
- 28 6 Gedichte von N. Lenau und Requiem, Op.90 Requiem
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