Björk's Vespertine - A Pop Album as an Opera
Björk's Vespertine - A Pop Album as an Opera
Mit Werken von:
Björk
Mitwirkende:
Ji Yoon, Aki Hashimoto, Chor des Nationaltheaters Mannheim, Orchester des Nationaltheaters Mannheim, Matthew Toogwood
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
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-
Oper basierend auf dem gleichnamigen Björk-Album aus dem Jahr 2001.
Musikalische Bühnenfassung, Arrangements und zusätzliche Musik von "Himmelfahrt Scores".
- Künstler: Ji Yoon, Aki Hashimoto, Chor des Nationaltheaters Mannheim, Orchester des Nationaltheaters Mannheim, Matthew Toogwood
- Label: Oehms, DDD, 2018
- Bestellnummer: 8984824
- Erscheinungstermin: 12.4.2019
- Gesamtverkaufsrang: 1680
- Verkaufsrang in CDs: 875
Die Entstehung einer eigenen Welt: Björks Album Vespertine als Oper am Nationaltheater Mannheim
Als 2001 Björks Album Vespertine herauskam, war das ein Paukenschlag. Die Sängerin, die bis dahin noch zuverlässig in der Elektro & Dance-Abteilung des Plattenladens zu finden war, hatte sich von der durchgängigen Bassdrum ab- und dem komplexen orchestralen Geschehen zugewandt. Björk war endgültig von der Bandmusikerin zur Komponistin geworden, wenngleich ihr Notenbuch weiterhin vor allem das Notebook war und sie anders als die meisten klassischen Komponisten im Team arbeitete.
Es schien nur eine Frage der Zeit zu sein, bis sich andere Genres diesem einmaligen Album widmen. Das Nationaltheater Mannheim hatte es sich unter seinem neuen Chefdramaturg Jan Dvorak zum Ziel gesetzt, sich stärker mit Popmusik zu beschäftigen – der wohl lebendigsten Musikrichtung der Gegenwart, die normalerweise in einem Opernhaus fast gar nicht stattfindet. Björks Album Vespertine, mit seinem völlig neuartigen Zugang zur Popmusik mit seinen orchestralen Passagen und Chören schien der ideale Kandidat für diese Grenzüberschreitung zu sein.
Das Album hat einen klaren musikalischen und textlichen Bogen – es geht um eine beginnende große Liebe, den Wunsch nach totaler Verschmelzung und gleichzeitig der Angst, dadurch seine Eigenständigkeit zu verlieren. Darin für die Oper eine konkrete Handlung abzulesen, erschien aber allen Beteiligten, der Falsche weg – deswegen holte das Nationaltheater Mannheim die dänische Künstlergruppe Hotel Pro Forma ins Boot, die für ihre beeindruckende Bildsprache bekannt sind und in mitreißenden Bildern statt in Handlungen denken.
Auch für das musikalische Arrangement musste und wollte das Nationaltheater Mannheim für dieses Projekt neue Wege gehen. Man entschied sich für eine Zusammenarbeit mit dem Komponisten-Kollektiv »Himmelfahrt Scores«, das dafür bekannt ist, Arrangieren als eigenständige Kunstform zu betreiben. Zwar sind die drei Komponisten dieses Kollektivs von ganz unterschiedlicher Herkunft: Roman Vinuesa schreibt Filmmusik und Poparrangements, Peter Häublein kommt von der Neuen Musik und Jan Dvorak vom Musiktheater. Aber für jeden der drei war Björk ein wichtiger biographischer und künstlerischer Bezugspunkt. Daher näherte man sich mit gehörigem Respekt dem musikalischen Idol. Die verschiedenen Schichten, die Björk im Computer zusammengesetzt hatte, wurden in wochenlanger Kleinarbeit notiert. Ein spezielles Orchester in großer Besetzung, das sich in kleine Unterbesetzungen aufteilen lässt, gibt die verschiedenen Klangfarben des Albums wieder. Bald stellte sich heraus, dass Björks vokale Mehrspurtechnik mit Gewinn in ein Ensemble von vier Solisten und zwei Chören verwandelt werden konnte. Spätestens, als die ersten Testaufnahmen mit den Solisten vorlagen, war zu erkennen: Die Sache würde aufgehen. Björks Gesangslinien hatten sich als »Klassik-kompatibel« erwiesen.
Eine Grenzüberschreitung. Und trotzdem auch eine Art Heimkehr. – Herzlich willkommen in der Oper, Björk Guðmundsdóttir!
Als 2001 Björks Album Vespertine herauskam, war das ein Paukenschlag. Die Sängerin, die bis dahin noch zuverlässig in der Elektro & Dance-Abteilung des Plattenladens zu finden war, hatte sich von der durchgängigen Bassdrum ab- und dem komplexen orchestralen Geschehen zugewandt. Björk war endgültig von der Bandmusikerin zur Komponistin geworden, wenngleich ihr Notenbuch weiterhin vor allem das Notebook war und sie anders als die meisten klassischen Komponisten im Team arbeitete.
Es schien nur eine Frage der Zeit zu sein, bis sich andere Genres diesem einmaligen Album widmen. Das Nationaltheater Mannheim hatte es sich unter seinem neuen Chefdramaturg Jan Dvorak zum Ziel gesetzt, sich stärker mit Popmusik zu beschäftigen – der wohl lebendigsten Musikrichtung der Gegenwart, die normalerweise in einem Opernhaus fast gar nicht stattfindet. Björks Album Vespertine, mit seinem völlig neuartigen Zugang zur Popmusik mit seinen orchestralen Passagen und Chören schien der ideale Kandidat für diese Grenzüberschreitung zu sein.
Das Album hat einen klaren musikalischen und textlichen Bogen – es geht um eine beginnende große Liebe, den Wunsch nach totaler Verschmelzung und gleichzeitig der Angst, dadurch seine Eigenständigkeit zu verlieren. Darin für die Oper eine konkrete Handlung abzulesen, erschien aber allen Beteiligten, der Falsche weg – deswegen holte das Nationaltheater Mannheim die dänische Künstlergruppe Hotel Pro Forma ins Boot, die für ihre beeindruckende Bildsprache bekannt sind und in mitreißenden Bildern statt in Handlungen denken.
Auch für das musikalische Arrangement musste und wollte das Nationaltheater Mannheim für dieses Projekt neue Wege gehen. Man entschied sich für eine Zusammenarbeit mit dem Komponisten-Kollektiv »Himmelfahrt Scores«, das dafür bekannt ist, Arrangieren als eigenständige Kunstform zu betreiben. Zwar sind die drei Komponisten dieses Kollektivs von ganz unterschiedlicher Herkunft: Roman Vinuesa schreibt Filmmusik und Poparrangements, Peter Häublein kommt von der Neuen Musik und Jan Dvorak vom Musiktheater. Aber für jeden der drei war Björk ein wichtiger biographischer und künstlerischer Bezugspunkt. Daher näherte man sich mit gehörigem Respekt dem musikalischen Idol. Die verschiedenen Schichten, die Björk im Computer zusammengesetzt hatte, wurden in wochenlanger Kleinarbeit notiert. Ein spezielles Orchester in großer Besetzung, das sich in kleine Unterbesetzungen aufteilen lässt, gibt die verschiedenen Klangfarben des Albums wieder. Bald stellte sich heraus, dass Björks vokale Mehrspurtechnik mit Gewinn in ein Ensemble von vier Solisten und zwei Chören verwandelt werden konnte. Spätestens, als die ersten Testaufnahmen mit den Solisten vorlagen, war zu erkennen: Die Sache würde aufgehen. Björks Gesangslinien hatten sich als »Klassik-kompatibel« erwiesen.
Eine Grenzüberschreitung. Und trotzdem auch eine Art Heimkehr. – Herzlich willkommen in der Oper, Björk Guðmundsdóttir!
Rezensionen
»Das Resultat ist für Klassik- und Popfans gleichermaßen faszinierend. Björks unverwechselbarer Musikstil erhält in der Opernfassung eine neue, erhabene Facette.« (HR2)»In ihrer eigentümlichen Mischung aus Sehnsucht und wehmütigen Melodien, aus impressionistischen Farben und Momenten von verhaltener Ekstase entfacht die Musik einen geheimnisvollen Zauber.« (Stereo, Juli 2019)
»Bald 17 Jahre später (nach Björks Auftritt in Mannheim), auf der Bühne des Mannheimer Opernhauses, wiederholt sich Geschichte. Im Graben agiert unter der Leitung des Australiers Matthew Toogood das Orchester des Nationaltheaters, verstärkt durch zwei in den Parkettlogen platzierte Harfenistinnen. Gespielt wird das Album ›Vespertine‹, das vom Künstlertrio Himmelfahrt Scores in eine Partitur transkribiert worden ist. Das Klangerlebnis ist beeindruckend. In der Notation nahezu identisch wird der auf dem Album vielfältig unter anderem mit Elektronik und Streichern im Studio eingespielte Originalklang in der Bühnenfassung umgesetzt, und doch offenbart sich eine ganz neue akustische Welt. Nur selten führt Toogood das Orchester in wuchtiges Forte, zart und feinfühlig gerät der zirpende, sirrende und flirrende Klang zumeist, verblüffend ist dazu der Stereoeffekt der beiden Harfen. Das alles ist zwar keine wahre Novität, weil Björk sich ja eben selbst auch schon orchestral in Szene gesetzt hat. Aber es ist, auch weil zwischen verstärktem Livesound und rein akustischem Liveklang nun auch noch mal ein kleiner feiner Unterschied liegt, famos gelungen.
Auf der Bühne singt – sehr dezent zum Gesamten beitragend – ein Kinderchor. Dazu kommen, ebenfalls nicht mit sonderlich tragenden Rollen, zwei weitere Sänger – bezeichnet als der Leuchtende und der Wolkenjunge. Sowie die Figur der Wissenschaftlerin und ihrer Doppelgängerin, fulminant gesungen von den asiatischen Sopranistinnen Ji Yoon und Aki Hashimoto.
Die beiden klassisch ausgebildeten Opernsängerinnen kaufen Björks Stimme auf den ersten Eindruck natürlich auch im übertragenen Sinne den Schneid ab. Alles Kieksende, Scharfe und Schneidende an Björks Gesang überführen sie in makellose Linien, die Fülle ihrer Singstimmen überstrahlt erwartungsgemäß die Körperlichkeit des Björk’schen Organs. Umgekehrt musste für diese Inszenierung von vornherein mit diesen zwei unterschiedlich timbrierten Sopranistinnen disponiert werden, um das Spektrum, die Farben und den Oktavumfang der – immerhin auch klassisch ausgebildeten – erratischen Singstimme Björks überhaupt nachbilden zu können. Beide Lesarten des ›Vespertine‹-Gesangs bekommen so ihre ganz besonderen Reize, so offenbart sich hier eine ganz wunderbare friedliche Koexistenz der Kunstformen.« (Stuttgarter Zeitung zum Live-Konzert)
- Tracklisting
- Details
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
Vespertine (Oper nach dem Album von Björk)
- 1 Björk: Introduktion: Chaos
- 2 Björk: Hidden place
- 3 Björk: Cocoon
- 4 Björk: The birth of Uranus (Intermezzo)
- 5 Björk: It's not up to you
- 6 Björk: Uranus covers the earth
- 7 Björk: Undo
- 8 Björk: The titans
- 9 Björk: Pagan poetry
- 10 Björk: The sickle (Intermezzo)
- 11 Björk: Frosti
- 12 Björk: Aurora
- 13 Björk: The emasculation (Intermezzo)
- 14 Björk: An echo, a stain
- 15 Björk: Sun in my mouth
- 16 Björk: The illuminated man (Intermezzo)
- 17 Björk: Heirloom
- 18 Björk: The blood of Uranus
- 19 Björk: Harm of will
- 20 Björk: The birth of Aphrodite
- 21 Björk: Unison
- 22 Björk: The golden age
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