Ludwig van Beethoven: Lieder (arrangiert für Bariton & Klaviertrio)
Lieder (arrangiert für Bariton & Klaviertrio)
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
-
Adelaide io. 46; An die ferne Geliebte op. 98; In questa tomba oscura WoO 133;
Sunset op. 108 Nr. 2; O sweet were the hours op. 108 Nr. 3; The sweetest lad was Jamie op. 108 Nr. 5; Could this ill world have been contriv’d op. 108 Nr. 16; Faithfu’ Johnie op. 108 Nr. 20; Come fill, fill, my good fellow op. 108 Nr. 13; The Soldier’s Dream WoO 152 Nr. 9; The Deserter WoO 152 Nr. 10; On the massacre of Glencoe WoO 152 Nr. 5; The brainspinning Swains WoO 152 Nr. 15; Polly Stewart WoO 156 Nr. 7; The Pulse of an Irishman ever beats quicker WoO 154 Nr. 4; Since Greybeards inform us that youth will decay WoO 153 Nr. 4; Morning a cruel turmoiler is WoO 152 Nr. 21
- Künstler: Andre Schuen, Boulanger Trio
- Label: CAvi, DDD, 2016
- Bestellnummer: 7443953
- Erscheinungstermin: 14.7.2017
»Welch süße, heimliche Traumseligkeit«
Das Kunstlied um 1800 ist vielfältig und die Diskussion, ob nun der Strophenform oder der Durchkomposition der Vorzug zu geben ist, in vollem Gang. Als lyrisches Genre per se ist die Lied-Sphäre der musikalische Ort tiefster Empfindungen. So ist denn auch die Hinwendung zum Durchkomponieren auf Aussagen und Sprachduktus der vertonten Gedichte hin nur ein konsequenter Schritt. Beethoven tat ihn schon in den frühsten Liedern. Das Werk Adelaide op. 46 aus den Jahren 1795 / 96 sollte später selbst den gestrengen Musikkritiker des 19. Jahrhunderts mit seinem emotionalen Gehalt überzeugen. 1886 schrieb Eduard Hanslick: »Es gibt kein treueres, leuchtenderes Abbild einer reinen schwärmerischen Jünglingsliebe als diese Beethoven’sche Adelaide.
Welch süße, heimliche Traumseligkeit schauert durch jeden Ton dieser goldenen Melodie! Ich glaube, dieser Jüngling folgt nicht einmal wie der schillersche ›errötend ihren Spuren‹, es genügt ihm, sich am Klang des Namens der Angebeteten, den er sich so freigebig kredenzt, zu berauschen.«
In der ursprünglich als »Kantate« bezeichneten Gedichtvertonung wird deutlich, was im Liedschaffen des Komponisten zeitlebens ein beherrschendes Sujet bleiben sollte: seine Sehnsucht nach dem Unerreichbaren.
Und kein Werk vermag sie eindrucksvoller zu vermitteln als der Liederzyklus An die ferne Geliebte op. 98 von 1816. Auf einen »romantisch-pastoralen Text« (Maynard Solomon, 1977) von Alois Jeitteles geschrieben, handelt es sich um den ersten durchkomponierten Liederzyklus im wahrsten Sinne des Wortes. Da die Lieder mit Klavierüberleitungen verbunden sind, ist ein Vortrag einzelner davon kaum sinnvoll. Für Schubert sollte der Zyklus zwar keine Vorbildfunktion haben, doch umso mehr für Robert Schumann und die nachfolgenden Liedkomponisten-Generationen. Den modellhaft durchexerzierten zyklischen Gedanken setzte Beethoven nachfolgend auch in kammermusikalischen Werken ein.
Und auch dieser Entwicklung leistete Beethoven mit seinen Liedbearbeitungen mit Begleitung eines Klaviers sowie ad libitum einer Violine und eines Violoncellos eine wichtige Vorarbeit. So besetzt entstanden die Schottischen Lieder op. 108 und WoO 156 sowie die Irischen Lieder WoO 152–154. Zusammen mit den Walisischen Liedern kam insgesamt eine fürstlich honorierte Werkgruppe von knapp 200 Liedern zusammen, die Beethoven für den Liebhaber und Verleger George Thomson in Edinburgh schuf. (Booklet Text: Reinhard Palmer)
Das Kunstlied um 1800 ist vielfältig und die Diskussion, ob nun der Strophenform oder der Durchkomposition der Vorzug zu geben ist, in vollem Gang. Als lyrisches Genre per se ist die Lied-Sphäre der musikalische Ort tiefster Empfindungen. So ist denn auch die Hinwendung zum Durchkomponieren auf Aussagen und Sprachduktus der vertonten Gedichte hin nur ein konsequenter Schritt. Beethoven tat ihn schon in den frühsten Liedern. Das Werk Adelaide op. 46 aus den Jahren 1795 / 96 sollte später selbst den gestrengen Musikkritiker des 19. Jahrhunderts mit seinem emotionalen Gehalt überzeugen. 1886 schrieb Eduard Hanslick: »Es gibt kein treueres, leuchtenderes Abbild einer reinen schwärmerischen Jünglingsliebe als diese Beethoven’sche Adelaide.
Welch süße, heimliche Traumseligkeit schauert durch jeden Ton dieser goldenen Melodie! Ich glaube, dieser Jüngling folgt nicht einmal wie der schillersche ›errötend ihren Spuren‹, es genügt ihm, sich am Klang des Namens der Angebeteten, den er sich so freigebig kredenzt, zu berauschen.«
In der ursprünglich als »Kantate« bezeichneten Gedichtvertonung wird deutlich, was im Liedschaffen des Komponisten zeitlebens ein beherrschendes Sujet bleiben sollte: seine Sehnsucht nach dem Unerreichbaren.
Und kein Werk vermag sie eindrucksvoller zu vermitteln als der Liederzyklus An die ferne Geliebte op. 98 von 1816. Auf einen »romantisch-pastoralen Text« (Maynard Solomon, 1977) von Alois Jeitteles geschrieben, handelt es sich um den ersten durchkomponierten Liederzyklus im wahrsten Sinne des Wortes. Da die Lieder mit Klavierüberleitungen verbunden sind, ist ein Vortrag einzelner davon kaum sinnvoll. Für Schubert sollte der Zyklus zwar keine Vorbildfunktion haben, doch umso mehr für Robert Schumann und die nachfolgenden Liedkomponisten-Generationen. Den modellhaft durchexerzierten zyklischen Gedanken setzte Beethoven nachfolgend auch in kammermusikalischen Werken ein.
Und auch dieser Entwicklung leistete Beethoven mit seinen Liedbearbeitungen mit Begleitung eines Klaviers sowie ad libitum einer Violine und eines Violoncellos eine wichtige Vorarbeit. So besetzt entstanden die Schottischen Lieder op. 108 und WoO 156 sowie die Irischen Lieder WoO 152–154. Zusammen mit den Walisischen Liedern kam insgesamt eine fürstlich honorierte Werkgruppe von knapp 200 Liedern zusammen, die Beethoven für den Liebhaber und Verleger George Thomson in Edinburgh schuf. (Booklet Text: Reinhard Palmer)
Rezensionen
»... ein vortreffliches Album, das von dem eleganten, subtil gestaltenden ladinischen Bariton Andrè Schuen und dem hamburgischen Boulanger-Trio mit erfrischender Spielfreude und zugleich feinem Sinn für sensible Nuancen präsentiert wird.« (Fono Forum, Februar 2018)- Tracklisting
- Details
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 Adelaide (Einsam wandelt dein Freund im Frühlingsgarten) op. 46
- 2 An die ferne Geliebte op. 98 Nr. 1-6 (Liederzyklus)
- 3 In questa tomba oscura (In dieses Grabes Dunkel) WoO 133
Lieder op. 108 (Bearbeitungen von 25 schottischen Volksliedern) (Auszug)
- 4 Nr. 2 Sunset
- 5 Nr. 3 O sweet were the hours
- 6 Nr. 5 The sweetest lad was Jamie
- 7 Nr. 16 Could this ill world have been contriv'd
- 8 Nr. 20 Faithfu' Johnie
- 9 Nr. 13 Come fill, fill, my good fellow
Lieder WoO 152 Nr. 1-25 (Bearbeitungen irischer Volkslieder) (Auszug)
- 10 Nr. 9 The soldier's dream WoO 152
- 11 Nr. 10 The deserter WoO 152
- 12 Nr. 5 On the massacre of Glencoe WoO 152
- 13 Nr. 15 The brainspinning swains WoO 152
Lieder WoO 156 (Bearbeitungen irischer Volkslieder) (Auszug)
- 14 Nr. 7 Polly Stewart WoO 156
Lieder WoO 154 (Bearbeitungen irischer Volkslieder) (Auszug)
- 15 Nr. 4 The pulse of an Irishman ever beats quicker WoO 154
Lieder WoO 153 (Bearbeitungen irischer Volkslieder) (Auszug)
- 16 Nr. 4 Since greybeards inform us that youth will decay WoO 153
Lieder WoO 152 Nr. 1-25 (Bearbeitungen irischer Volkslieder) (Auszug)
- 17 Nr. 21 Morning a cruel turmoiler is WoO 152
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