Lorenzo Ghielmi - Nikolaus Bruhns auf CD
Lorenzo Ghielmi - Nikolaus Bruhns
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
(soweit verfügbar beim Lieferanten)
Bruhns: Präludien in e, G, g; Choralphantasie "Nun komm der Heiden Heiland"; Präludium-Fragment in D
+Buxtehude: Nun komm der Heiden Heiland; Choralphantasie "Gelobet seist du, Jesu Christ"
+Brunckhorst: Präludium in e
- Künstler:
- An der Orgel San Simpliciano Mailand
- Label:
- Winter & Winter
- Aufnahmejahr ca.:
- 2001
- Artikelnummer:
- 5872244
- UPC/EAN:
- 0025091007028
- Erscheinungstermin:
- 5.8.2002
Von nichts kommt nichts – ein Gedanke, der sich wohl auch in der Entwicklung Johann Sebastian Bachs widerspiegelt. Im Jahr 1735 schrieb Bach »Ursprung der musicalisch-Bachischen Familie«, eines der seltenen Dokumente aus seiner eigenen Feder, das autobiografische Informationen enthält. Hier ordnete er sich selbst die Nummer 24 zu. Doch darüber hinaus gibt Bach wenig über seine musikalischen Einflüsse preis. Vieles wissen wir stattdessen von anderen Quellen, vor allem von seinem Sohn Carl Philipp Emanuel.
Im Nekrolog, den Carl Philipp Emanuel und Johann Friedrich Agricola im Jahr 1754 verfassten, heißt es: »Hier [Arnstadt] zeigte er eigentlich die ersten Früchte seines Fleisses in der Kunst des Orgelspielens und in der Komposition, welche er größtenteils nur durch das Betrachten der Werke der damaligen berühmten und gründlichen Komponisten und eigenes Nachsinnen erlernet hatte. In der Orgelkunst nahm er sich Bruhnsens, Reinkens, Buxtehudens und einiger guter französischer Organisten ihre Werke zu Mustern.«
In einem Brief an Johann Nikolaus Forkel, Bachs ersten Biografen, schrieb Carl Philipp Emanuel Ende 1744: »Außer Frobergern, Kerl und Pachelbel hat er die Werke von Frescobaldi, dem badenschen Kapellmeister Fischer, Strunck, einigen alten guten französischen Meistern, Buxtehude, Reinken, Bruhnsen und dem Lüneburgischen Organisten Böhmen geliebt und studiert.«
Forkel ergänzt in seiner wegweisenden Biografie weitere Hinweise auf Nikolaus Bruhns. So beschreibt er etwa, wie Bach sich als Jugendlicher Stücke aus einem Buch seines Bruders aneignete, das Werke von Froberger, Fischer, Johann Caspar Kerll, Pachelbel, Buxtehude, Bruhns, Böhm und anderen versammelte: »Aus Mangel eines Lichtes konnte er nur bei mondhellen Nächten daran schreiben und bedurfte sechs volle Monate, ehe er seine mühsame Arbeit beenden konnte.» Forkel betont zudem Bachs intensives Studium dieser Komponisten und ihrer Werke: ›Was er am Tage geschrieben hatte, lernte er in der darauf folgenden Nacht spielen... Mit größter Aufmerksamkeit wandte er sich den Werken von Frescobaldi, Froberger, Kerll, Pachelbel, Fischer, Strunck, Buxtehude, Reinken, Bruhns und Böhm zu.‹
Auch Johann Joachim Quantz führt in seinem ›Versuch einer Anweisung die Flöte traversiere zu spielen‹ von 1752 Bruhns unter den wegweisenden Komponisten jener Zeit an: ›Die berühmtesten Orgel- und Clavierspieler waren Froberger und nach ihm Pachelbel; unter den ersteren aber Reinken, Buxtehude, Bruhns und einige andere. Diese Musiker trieben die Kunst des Orgelspielens sehr weit voran.‹
Der Name Nikolaus Bruhns begegnet uns immer wieder, wenn wir nach Bachs musikalischen Haupteinflüssen suchen. Forkel erwähnt ein Buch, das zweifellos das sogenannte Andreas-Bach-Buch ist. Es wurde von Bachs ältestem Bruder Johann Christoph zusammengestellt und umfasst Stücke von Böhm, Buxtehude, Kuhnau, Pachelbel, Reinken sowie von Bruhns. Interessanterweise ist Bruhns der einzige Komponist in dieser Sammlung, der zum Zeitpunkt ihrer Entstehung bereits verstorben war. Einige seiner Werke wie das Praeludium in e-Moll [das Eröffnungsstück dieser CD] und in G-Dur sind darin enthalten. Die stilistischen Gemeinsamkeiten zwischen Bruhns und Bachs frühem Schaffen sind deutlich erkennbar – etwa kapriziöse Gegenthemen in den Fugen und eine frei gestaltete Herangehensweise an das Genre.
Die Verbindung zwischen Bach und Bruhns zeigt sich auch später erneut. So führte Bach am Karfreitag 1726 in Leipzig eine Passion von Friedrich Nicolaus Bruhns [1637–1718], dem Onkel von Nikolaus Bruhns, auf. Die Familie Bruhns gehörte zu den wichtigen musikalischen Dynastien Nord- und Mitteldeutschlands jener Zeit. Nikolaus Bruhns' Großvater Paul der Ältere war sowohl in Gottorp als auch in Lübeck als Musiker tätig. In Lübeck studierte Nikolaus bei Dietrich Buxtehude. Von beiden Komponisten sind Orgelwerke auf dieser CD zu hören – ergänzt unter anderem durch ein Praeludium des aus Celle stammenden Friedrich Wilhelm Zachow.
Rezensionen
Organ 03/00: »Bleibt das Spiel von Lorenzo Ghielmi, das freilich tadellos in puncto Technik und akkurat in der Artikulation ist.«Disk 1 von 1 (CD)
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1 Nicolaus Bruhns: Präludium e-moll
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2 Nicolaus Bruhns: Nun komm der Heiden Heiland (Choralphantasie)
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3 Dieterich Buxtehude: Nun komm der Heiden Heiland
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4 Nicolaus Bruhns: Präludium G-Dur
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5 Dieterich Buxtehude: Gelobet seist du, Jesu Christ (Choralphantasie)
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6 Nicolaus Bruhns: Präludium e-moll
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7 Nicolaus Bruhns: Fragment eines Präludiums D-Dur
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8 Nicolaus Bruhns: Präludium g-moll
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9 Arnold Matthias Brunckhorst: Präludium e-moll
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