Jakob Ullmann: Komposition für Streichquartett
Komposition für Streichquartett
CD
CD (Compact Disc)
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- +Komposition f. Violine; Disappearing Musics
- Künstler: Nicolaus Richter de Vroe, Streichquartett des Ensemble United Berlin, Ensemble Recherche
- Label: Wergo, ADD/DDD, 90-92
- Bestellnummer: 7841479
- Erscheinungstermin: 19.9.1996
Jakob Ullmanns Lebensweg ist an den Steinen, die ihm in den Weg gelegt worden sind, abmessbar. An diesen hat er sich abgearbeitet, sie haben seine kompositorische Haltung mitgeprägt und die Überwindung dieser Hindernisse hat ihm schließlich Recht gegeben.
Möglicherweise waren es gerade die Erfahrungen mit den Kulturbeauftragten eines als repressiv erlebten Staates, die Ullmanns große Skepsis gegenüber der Erwartung gesellschaftlicher Wirkung von Musik mitbegründete, in jedem Fall aber stärkte. Schönbergs Musik, so hebt Ullmann mit Blick auf die Schlüsselfigur unnachgiebigen Komponierens hervor, ist der Beweis, dass es nicht nur notwendig, sondern dass es auch möglich ist, Musik zu schreiben, die für Führerhauptquartiere nicht taugt.
In die Landschaft der DDR-Musik passten Ullmanns Werke aus mehreren Gründen nicht recht. Zu fremd wirkten seine zurückhaltenden Werke. Seine Partituren sind hintergründige Texte, die allererst enträtselt werden müssen. Sie haben oft den Charakter eines Palimpsests, eines mehrfach überschriebenen Pergaments, dessen Textschichten radiert, übermalt oder überklebt sind, dessen Ränder womöglich angesengt und dessen Tinten durchgeschlagen sind: eine Assemblée von Fragmenten, deren einstiger Zusammenhang zerstört und deren ursprünglicher Sinn dunkel ist. Einen Sinn gebiert solches Konglomerat erst durch vielmaliges und stets neu kombinierendes Lesen.
Das musste einem Kulturbetrieb ebenso verdächtig sein wie die Liebe zu John Cage, dessen Kompositionsprinzipien Ullmann schon früh adaptierte und damit sein Votum für die Befreiung der Klänge von Intentionalität und gesellschaftlicher Semantik abgab. (Frank Hilberg)
Möglicherweise waren es gerade die Erfahrungen mit den Kulturbeauftragten eines als repressiv erlebten Staates, die Ullmanns große Skepsis gegenüber der Erwartung gesellschaftlicher Wirkung von Musik mitbegründete, in jedem Fall aber stärkte. Schönbergs Musik, so hebt Ullmann mit Blick auf die Schlüsselfigur unnachgiebigen Komponierens hervor, ist der Beweis, dass es nicht nur notwendig, sondern dass es auch möglich ist, Musik zu schreiben, die für Führerhauptquartiere nicht taugt.
In die Landschaft der DDR-Musik passten Ullmanns Werke aus mehreren Gründen nicht recht. Zu fremd wirkten seine zurückhaltenden Werke. Seine Partituren sind hintergründige Texte, die allererst enträtselt werden müssen. Sie haben oft den Charakter eines Palimpsests, eines mehrfach überschriebenen Pergaments, dessen Textschichten radiert, übermalt oder überklebt sind, dessen Ränder womöglich angesengt und dessen Tinten durchgeschlagen sind: eine Assemblée von Fragmenten, deren einstiger Zusammenhang zerstört und deren ursprünglicher Sinn dunkel ist. Einen Sinn gebiert solches Konglomerat erst durch vielmaliges und stets neu kombinierendes Lesen.
Das musste einem Kulturbetrieb ebenso verdächtig sein wie die Liebe zu John Cage, dessen Kompositionsprinzipien Ullmann schon früh adaptierte und damit sein Votum für die Befreiung der Klänge von Intentionalität und gesellschaftlicher Semantik abgab. (Frank Hilberg)
- Tracklisting
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 Komposition Für Streichquartett (1985)
- 2 Komposition Für Violine (1986/87)
- 3 Disappearing Musics (1989/91)
Jakob Ullmann (geb. 1958)
Komposition für Streichquartett
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