Jacobus Clemens non Papa: Messe "Ecce quam bonum" auf CD

Wie viele der produktivsten und berühmtesten Komponisten des 16. Jahrhunderts hat Jacobus Clemens non Papa (»nicht der Papst«) den Geschichtsbüchern wenig Faktenmaterial geboten, mit dem sie arbeiten könnten. Im Gegensatz zum Mangel an biografischem Material sind jedoch viele Quellen zur Musik von Clemens erhalten. Tatsächlich ist er mit fünfzehn Messen, über zweihundert Motetten, vielen niederländischen Psalmen und französischen Chansons einer der meistveröffentlichten Musiker des gesamten Jahrhunderts.

Auf dieser CD ist die Messe »Ecce quam bonum« zu hören, die auf Clemens eigener Motettenvertonung des Psalms 133 basiert: »Seht, wie gut und freudig es ist: Brüder, in Einigkeit beieinander zu wohnen!«

Abgesehen von dem, was der Messvertonung zugrunde liegt, bestehen alle Motetten auf dieser CD aus fünf Teilen, auch wenn ihre Textur variiert. Pascha nostrum legt den Text der Osterhymne fest. Die Motette »Veni electa mea« des Hoheliedes ist äußerst charakteristisch für die Spiritualität der Mitte des 16. Jahrhunderts, wobei die Erotik des Hoheliedes genutzt wird, um eine Metapher für die Kirche als Braut Christi zu liefern. »Accesserunt ad Jesum« stellt die Ermahnung Jesu an die Pharisäer bezüglich des Standes der Ehe vor. In Hiob tonso capite, einer hochemotionalen Erzählung darüber, wie Hiob seine vielen Prüfungen auf sich nimmt, liefert Clemen's einen unmittelbaren Ansatz zur Wortmalerei.

Das letzte Stück auf dieser CD, Carole, Magnus eras, ist ein weltliches Werk: eine Staatsmotette, die an den Heiligen Römischen Kaiser Karl V. und seinen Sohn Philipp II. von Spanien gerichtet ist. Da der Text die Leistungen des Kaisers feiert, aber noch Größeres unter seinem Sohn verspricht, wurde er wahrscheinlich zur Zeit von Philipps Amtseinführung als Regent der Niederlande im Jahr 1549 verfasst. (challengerecords. com)