Unknown Mortal Orchestra: II (10th Anniversary) (Limited Edition) (Aluminum Vinyl) auf 2 LPs

Unknown Mortal Orchestra entstand in Kellern und Schlafzimmern, die musikalische Vision des aus Portland stammenden und in Neuseeland lebenden Ruban Nielson, die gitarrenlastige Riffs, abgehackte Perkussion, Soul und Funk miteinander verband.

»II«, das zweite Album von UMO, entstand in einer Zeit, in der Hedonismus und Isolationismus grassierten, und wurde zur Blaupause für alles, wofür Nielson bekannt geworden ist. Es war und ist die Verfestigung von Unknown Mortal Orchestra als eine unendlich faszinierende, mutige und süchtig machende Band. Zehn Jahre später ist es nun in einer erweiterten Ausgabe wieder erhältlich. Geschrieben während einer ausschweifenden Tournee, bei der Nielson sowohl um seinen Verstand als auch um seine Gesundheit fürchtete, illustriert »II« den emotionalen Aufruhr des Lebens auf der Straße und zeichnet surrealistische, cartoonhafte Porträts von Einsamkeit, Liebe und Verzweiflung.

Diese widersprüchlichen Themen werden sofort deutlich; auf der Hülle des Albums ist ein beunruhigendes Bild von Janet Farrar zu sehen, der berühmten britischen Hexe, Wicca, Autorin und Lehrerin für Hexerei. Im beängstigenden Refrain des Openers »Into The Sun« spricht Nielson die Zeile »Isolation can put a gun in your hand« leise aus, wobei seine Worte über einer warmen, langsam brennenden Melodie, die sich schnell in das Gehirn einbrennt, deutlich zu verstehen sind. Seine verspielten Bilder (»I'm so lonely I've gotta eat my popcorn all alone«) spiegeln die Melodie wider, bevor ein Solo, das an Psychotropie grenzt, IIs Einleitung beendet. UMO hat keine Angst, tiefer zu graben als der Rest, ihr berauschender, opiatartiger Groove erweckt die übertriebenen Mythen des Rock'n'Roll zum Leben. Und im weiteren Verlauf von II findet Nielson tatsächlich neue Energie.

»One At A Time« und »Faded In The Morning« bestechen durch schwindelerregende Refrains und Instrumentalstücke, die aus einer verlorenen Schatztruhe der 1960er Jahre stammen könnten. »Monki« entwirrt sich über sieben Minuten wie das Garn einer Kiffer-Strickjacke mit einem augenschädigenden Muster. »Dawn« ist eine Minute beunruhigenden Lärms, der zwischen den Refrains, Gitarrensoli, dem groovigen Bass und dem Schlagzeug hervorsticht, das von den neu rekrutierten Schlagzeugern Greg Rogove und Kody Nielson live eingespielt wurde, um sich von der elektronischen Percussion des ersten Albums zu lösen. »II« schließt mit »Secret Xtians«, einem zarten Beobachtungspuzzle, das zu einem zufriedenen Ende führt.

Zur Feier des 10-jährigen Jubiläums des Albums ist Nielsons komplette Sammlung aus der II-Ära nun endlich in einer Compilation erhältlich und enthält die fünf akustischen Tracks der Blue EP sowie zwei zusätzliche B-Seiten. Unknown Mortal Orchestra war einst Nielsons heimliches Anliegen. Mit einem Album, das seine einzigartige musikalische Vorstellungskraft und sein außerordentliches Talent nutzt, um seine Emotionen mit unnachgiebiger Ehrlichkeit zu zeigen, ist es 2023, zehn Jahre später, eine voll verwirklichte Band, die auf dem Höhepunkt ihrer Kräfte agiert.