The Notwist: Ship auf Single 10"

Nach sechs Jahren kehren The Notwist mit drei neuen Titeln auf Morr Music zurück. Es ist sowohl eine Demonstration der musikalischen Vielfalt der Band als auch ein Ausblick auf ein bevorstehendes Album.

Sechs Jahre sind vergangen, seit The Notwist ihr letztes reguläres Studioalbum veröffentlicht haben, aber das bedeutet nicht, dass die Mitglieder dieser herausragenden Band in der Zwischenzeit untätig waren. Es gab Nebenprojekte, Filmmusik und andere Aktivitäten, wie die Entwicklung von vier Ausgaben von "Alien Disko", einem Festival, das in München, Deutschland, stattfindet. Einer der regelmäßigen Gäste dieser Veranstaltung war das japanische Duo Tenniscoats - und ein schöner Nebeneffekt davon war eine sich entwickelnde Freundschaft zwischen den beiden Bands. Sie führte zu verschiedenen Kooperationen: zuletzt in einem neuen Album der internationalen Band "Spirit Fest" (mit Tenniscoats-Sängerin Saya & The Notwist's Markus & Cico) & einer tief greifenden Zusammenstellung japanischer Indie-Musik namens "Minna Miteru".

Der Titeltrack dieser neuen EP ist ein weiterer Schritt in dieser Zusammenarbeit - und ein erster Schritt zu einem bevorstehenden Album von The Notwist -, da er Saya enthält, die dem perkussiven Song ihre Stimme leiht. Er ist um eine leicht verstimmte Synthesizerlinie herum aufgebaut, der eine pragmatischere Gitarrenarbeit gegenübergestellt wird. "Es klingt weder nach The Notwist, Tenniscoats, noch nach Spirit Fest", erzählt Markus Acher. "Genau wie Saya in den Texten sagt: Ich will nach draussen gehen, ich will Leute treffen", ist "Ship" ein weiteres Kapitel in dem, was The Notwist immer versucht: sich selbst neu zu definieren, etwas Neues zu erforschen, verschiedene Musikstile zu integrieren und mit Musikern zusammenzuarbeiten, die sie bewundern.

Der zweite Song "Loose Ends" ist im Gegensatz dazu eher klassisches Notwistmaterial. Eine sich sanft ausdehnende Ballade, diesmal mit der markanten Stimme von Markus Acher. Das Lied entstand bei den Aufnahmen zum Soundtrack für "One Of These Days", einem Film von Bastian Günther. Die EP schliesst dann mit "Avalanche", einem vorsichtig optimistischen Instrumentalstück.

Mit seiner Stilvielfalt dient "Ship" auch als Ausblick auf ein bevorstehendes Album, das von den Erfahrungen der Band aus ihrer Detailarbeit bei der Schaffung von Klängen und Stimmungen für Film-Soundtracks beeinflusst sein wird und weitere Kooperationen mit internationalen Gastmusikern beinhalten wird.