Niedeckens BAP: Das Märchen vom gezogenen Stecker (Live) (2 CDs)

Niedeckens BAP: Das Märchen vom gezogenen Stecker (Live)

Das Wesen des Wesentlichen

Mit Märchen ist das so eine Sache: Da gibt es die Bösen und die Guten, das Dunkle und das Helle. In »Das Märchen vom gezogenen Stecker« überwiegt erst einmal das Schöne, denn Niedeckens BAP erfüllt sich beziehungsweise dem Frontmann Niedecken den lang gehegten Traum, eine Tour und ein Live-Album ›unplugged‹ zu spielen.

Nicht nur das. Die akustische Besetzung von »Das Märchen vom gezogenen Stecker« führte über die neue Instrumentierung zu neuen Arrangements und dadurch zu teilweise völlig neuen Versionen der Songs. Die Klassiker und alten Schätze aus der Bandhistorie nehmen nachdenklich Abstand von ihren Kölsch-Rock-Versionen und klingen dadurch nicht nur leiser, sondern auch optimistischer und versöhnlicher.

Diese Reduzierung steht Niedeckens BAP im »Märchen vom gezogenen Stecker« ausgesprochen gut.

Niedeckens BAP

Das Märchen vom gezogenen Stecker (Live)

2 CDs

CD (Compact Disc)

Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.

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Label:: Vertigo Berlin, 2014
Artikelnummer:: 5666259
UPC/EAN:: 0602537880607
Erscheinungstermin:: 29.8.2014

Niedeckens BAP mit dem Doppel-Livealbum »Das Märchen vom gezogenen Stecker«: Die musikalische Quintessenz

Die Live-Alben von BAP haben eine lange und gestandene Tradition. Mit dem neuen Live-Album »Das Märchen vom gezogenen Stecker« erfüllt sich BAP den Herzenswunsch, unplugged beziehungsweise »mit gezogenem Stecker« Klassikern und selten gespielten Songs aus nunmehr 38 Jahren Bandhistorie einen neuen Klang zu geben. Die Vorliebe von BAP zu akustischen Songs ist seit »Radio Pandora« (2008), das parallel in einer ›plugged‹ und ›unplugged‹-Version erschien, ein offenes Geheimnis.

Im Ergebnis kann man diese Rückbesinnung auf die Wurzeln – auf die reine Musik und die in den Songs erzählten Geschichten – nicht mehr unbedingt Kölsch-Rock nennen. Denn Rock und Blues hört sich auf »Das Märchen vom gezogenen Stecker« oft wie Folk und Ballade an. Dass BAP auf diesem Album als ›Niedeckens BAP‹ firmiert, passt hervorragend, weil akustische Tour und Live-Album eindeutig Niedeckens Handschrift tragen.

Auf dem neuen Album, »Das Märchen vom gezogenen Stecker«, das live bei den Konzerten der »Zieht den Stecker«-Tour in der Kölner Philharmonie aufgenommen wurde, werden BAP-Songs und -Hits neu instrumentiert und arrangiert. Es werden leisere Töne angeschlagen. Die Tour führte vom März bis September 2014 durch 50 Städte. Auf den Konzerten hat BAP bewiesen, dass ihr Song »Do kanns zaubre« auch auf sie selbst zutrifft. Aus alt wird neu, denn mit der neuen Instrumentierung bekommen die Inhalte ebenfalls eine andere Dimension. Wolfgang Niedecken ist politisch sehr engagiert, aber mittlerweile ein wenig altersweise geworden. Durch die akustischen Neufassungen fällt die Konzentration auf seine Stimme und das, was uns die Lieder sagen können, leichter. So klingen Niedecken und BAP melancholischer und gleichzeitig optimistischer und zuversichtlicher. Was fehlt, ist das Rockige und damit die Wut und die Anklage, die in den Songs ursprünglich steckte.

»Das Märchen vom gezogenen Stecker« von Niedeckens BAP birgt natürlich reichlich Diskussionsstoff für die vielen Generationen von Fans aus nahezu 40 Jahren. Erstens handelt es sich bei den Songs bei aller Neuinstrumentierung um altgedienten ›Bestand‹, und zweitens hat sich BAP mit dem »Zieht den Stecker«-Projekt natürlich weit vom Rock-Ideal entfernt, das viele seit dem Weggang von Klaus »Major« Heuser 1999 als ohnehin verloren sahen. Demgegenüber steht die große Begeisterung all jener, die sich die ausverkauften Shows angesehen und angehört haben und zu dem Schluss kamen: »Das Märchen vom gezogenen Stecker« ist die musikalische Quintessenz von BAP.

Rezensionen

»Apropos Programm, auch hier gibt es nichts zu mäkeln, von ›alt‹ über ›uralt‹ bis zu ›nagelneu‹ bieten die 30 Titel eine lohnende und kurzweilige Reise durch die lange Karriere der Kölner Band.« (Good Times, Oktober / November 2014)

»Zwei CDs dokumentieren mit einem Auftritt in der Berliner Philharmonie das Potenzial der altgedienten Band, wenn sie ›den Stecker draußen lässt‹.« (Stereo, November 2014)