Marc Ribot: Map Of A Blue City auf LP

Als Kind zeichnete die Tochter von Marc Ribot einen Stadtplan in einem tiefen, leuchtenden Blau. Als er ihre blaue Karte lobte, korrigierte sie ihn: »Das ist keine blaue Karte, das ist die Karte einer blauen Stadt. Diese Unterscheidung blieb ihm im Gedächtnis und inspirierte ihn schließlich zu einem kuriosen Lied mit dem Titel »Map of a Blue City«.

»Map of a Blue City« handelt davon, was es bedeutet, verloren zu sein - natürlich Verwirrung und Angst, aber auch die Aufregung über so viele ungeahnte Möglichkeiten. Seine Geschichte ist eine eigene, seltsame Landkarte voller Fehlstarts, Sackgassen, Ausweglosigkeit und unvorstellbarer Tragik, die alle zu seinem vielleicht letzten Statement als Instrumentalist, Songwriter und sogar Sänger führen. Auch wenn es kein Singer-Songwriter-Album ist, so ist es doch das erste, auf dem seine klagende, weise Stimme so sehr im Mittelpunkt steht.

»Map of a Blue City« trägt die Last seiner Geschichte mit Anmut, denn es enthält Aufnahmen aus fast Ribots halbem Leben und reflektiert darüber, wie er zu diesem besonderen Moment kam. »Während ich so lange an diesem Album gearbeitet habe, habe ich gesehen, wie sich die Welt dramatisch verändert hat und wie sie sich überhaupt nicht verändert hat. Einige der Themen von heute sind dieselben, über die ich nachdachte, als ich gerade mit dem Album anfing, aber andere sind Dinge, von denen ich damals nicht einmal träumen konnte. Aber ich glaube, das ist der Grund, warum ich so entschlossen war, die Produktion richtig hinzubekommen. Die Aufnahmeproduktion ist wirklich kompliziert, aber es hängt davon ab, in welchem Raum sich der Zuhörer befindet. Es gibt einige harte Wahrheiten und kalte Beobachtungen in diesen Liedern. Ich wollte, dass der Raum klein genug ist, damit man sich nicht abwenden kann, aber warm genug, um das Gefühl zu haben, dass man sie von einem Freund hört.«