Loscil: Clara auf 2 LPs

Die neueste Kollektion des in Cascadian ansässigen Loscil alias Scott Morgan ist eine atemberaubende Meditation über Licht, Schatten und Verfall, die aus einer einzigen dreiminütigen Komposition stammt, die von einem 22-köpfigen Streichorchester in Budapest aufgeführt wurde. Die anschließende Aufnahme wurde auf eine 7-Inch gedreht, dann "zerkratzt und missbraucht, um Textur und Farbe hinzuzufügen", woraus die gesamte Clara gesampelt, geformt und modelliert wurde.

Trotz der begrenzten Palette beschwören die Kompositionen ein Gefühl des Unendlichen herauf, schwellen an und schwimmen durch leuchtende Tiefen. Einige Tracks laufen über narkoleptischen Metronomen, während andere in schimmernden Schattenspielen langsam abtauchen und manchmal wie eine Art Noir-Musik der Sphären klingen. Obwohl Morgans kompositorische Prämisse für Clara recht klar definiert war, ist das resultierende Werk wunderbar undurchsichtig und räumlich, zu gleichen Teilen üppig und lauernd, nachgezeichnet in feinkörnigen Farbverläufen und strahlender Stille.

Der Titel des Albums leitet sich vom lateinischen Wort für "hell" ab: eine passende Muse für dieses Meisterwerk aus himmlischen elektrischen Strömen und interstitiellem Äther, in dem "Schatten verstärkt und helle Flecken verdunkelt werden".