Hannes Wader: Noch hier - was ich noch singen wollte (180g)
Zum 80. Geburtstag beschenkt Hannes Wader sich und seine Fans mit seinem ersten Studioalbum seit sieben Jahren. Der Titel ist Programm: »Noch hier – was ich noch singen wollte«.
Das Album ist eine gelungene Mischung aus eigenen Stücken, Volksliedern und vertonten Gedichten, unter anderem von Friedrich Hölderlin. Ein besonderer Moment ist Hannes Waders Duett mit seinem Weggefährten Reinhard Mey. Zusammen intonieren die beiden Liedermacher das französische Protestlied »Le temps des cerises«. Nun gibt es »Noch hier« auch auf schwarzem 180 Gramm Doppel-Vinyl im Klappcover.
Die gute alte Vinyl - Langspielplatte.
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- Label: Stockfisch, 2022
- Bestellnummer: 11169414
- Erscheinungstermin: 17.3.2023
Weitere Ausgaben von Noch hier - was ich noch singen wollte
In den vergangenen Jahren ist im Leben des Sängers viel geschehen, beruflich wie privat. Die Lieder auf »Noch hier – Was ich noch singen wollte« spiegeln dies auf eindrückliche Weise wider. Ob Hannes Wader jemals zuvor ein so persönliches Lied wie »Es ist vorbei« geschrieben hat, in dem er die »längst abgelebten Glücksmomente« aus der Erinnerung verschwinden sieht? Vielleicht liegt in den Ereignissen der vergangenen Lebensjahre auch begründet, dass Hannes Wader erst jetzt das Gedicht »Novembertag« vertont hat – »Der Text dieses Liedes«, verrät er im liebevoll gestalteten Booklet, »stammt von Amanda Hose – meiner schon vor mehr als 100 Jahren verstorbenen Großmutter mütterlicherseits.« Und dann ist da schließlich diese Begegnung, die besonders zu Herzen geht: Hannes Wader und Reinhard Mey, zwei Freunde und Weggefährten, die einander fast ein Leben lang kennen und schätzen, singen nun, mit fast 80 Jahren und gereiften Stimmen, noch einmal gemeinsam ein Chanson, das sie lange begleitet und verbindet: »Le temps des cerises«.
Von seinen Anfängen an bis »Noch hier – Was ich noch singen wollte« hat sich Hannes Wader – wie Reinhard Mey einst würdigte – für die Menschlichkeit verdient gemacht, hat viele Menschen mit seinen Liedern ermutigt und getröstet. Er singt »Um eine bess're Welt zu schaffen« und stellt entschlossen fest: »Krieg ist Krieg«. Doch Wader wäre nicht Wader, würde er nicht auch mit Volksliedern wie »Es dunkelt schon in der Heide«, alten Versen wie »In stiller Nacht« oder auch mit Zeilen aus der Feder Friedrich Hölderlins überraschen, die dem Album einen ergreifenden Rahmen mit tiefer Sogwirkung verleihen. Eindrucksvoll erzählt er von einem Wiedersehen »Vorm Bahnhof«, zitiert dabei – en passant – Karl Marx und schildert in »Klaas der Storch« mit starken Bildern eine Geschichte, an der so gut wie nichts erfunden sei. In »Schlimme Träume« wird es schließlich wunderbar waderesk: Im Traum schleicht der Sänger um Bob Dylans Haus, sucht verbissen nach dessen Notizen und Liedideen – obwohl es in Wirklichkeit »immer genau umgekehrt« gewesen sei…
Am Ende des Albums singt Hannes Wader seine Vertonung des berührenden Gedichts »Noch hier«, das ihm einst sein Freund Manfred Hausin zum Geburtstag schenkte. Darin heißt es: »Die Feinde, die Freunde / sind alle weit, / nur ich bin noch hier / und lasse mir Zeit…«. »Wie gut, dass Du hier bist, Hannes!«, möchte man ihm zurufen, mit einem neuen Studio-Album und grandiosen Gastmusikern, die den Liedern einen einzigartigen Klang verleihen – darunter Jens Kommnick an der Bouzouki, Ulla van Daelen an der Konzertharfe, Lydie Auvray am Akkordeon, Justin Ciuche an der Viola, Martin Bärenz am Cello oder auch Nils Tuxen an den Gitarren.
(Marc Liese, April 2022)
- Tracklisting
Die Hörproben gehören zum Artikel Hannes Wader: Noch hier - was ich noch singen wollte (Super Audio CD). Das Tracklisting kann bei diesem Artikel ggf. abweichen.
LP
- 1 Die Nacht (F. Hölderlin)
- 2 Um eine bess're Welt zu schaffen
- 3 Novembertag
- 4 Es dunkelt schon in der Heide
- 5 Es ist vorbei
- 6 Le temps des cerises
- 7 Vorm Bahnhof
- 8 In stiller Nacht
- 9 Alte Melodie
- 10 Plaisir d'amour
LP
- 1 Klaas der Storch
- 2 Herr Aage
- 3 Krieg ist Krieg
- 4 Schlimme Träume
- 5 Lob des Winters
- 6 Es will meine Liebste
- 7 Noch hier
- 8 An die Parzen (F. Hölderlin)