Cruel Force: Under The Sign Of The Moon auf CD

Mit ihrem zweiten und – leider auch – letzten Album von 2011 bewiesen Cruel Force, dass sie ihrer Linie treu geblieben waren: Beide Alben wurden aus demselben verdammt harten Holz geschnitzt, und auch beim Zweitling standen Celtic Frost, Venom, Bathory (irgendwie klar, oder?) und die Teutonische Thrash-Elite Pate.

Für die Aufnahmen hatten sich die Rheinland-Pfälzer erneut ins Toxomusic Studio begeben (wo auch die Kollegen von Desaster gerne zu Werke gehen), und das Resultat war wiederum ein pechschwarzes Stück dreckiger, unpolierter Black Thrash / Speed Metal, dieses Mal um viele atmosphärische Midtempo-Parts bereichert; im Ganzen ist »Under the Sign of the Moon« düsterer, dunkler und sehr viel epischer als der Cruel Force-Erstling; und bei allem Klischee haben Cruel Force das Wichtigste nie vergessen: Gute Songs zu schreiben! Songs, die jedem Old School-Traditionalisten das Herz aufgehen lassen.

Das schicke Plattencover stammt vom Britischen Illustrator und Tattoo-Künstler Josh McAlear, der schon für Midnight, Nocturnal und Toxic Holocaust gearbeitet hat.

Auch mit dem Zweitwerk fuhren Cruel Force national wie international viele gute Reviews ein und konnten ihren Ruf als Nachwuchshoffnung untermauern – leider aber waren die Tage der Band gezählt, denn Sänger Carnivore stieg schon kurz nach den Aufnahmen zum Album aus und ein echter Ersatz fand sich nicht. Das war das Ende von Cruel Force – aber für Gitarrist Teutonic Slaughter trotzdem kein Grund zum Heulen: »Es hat uns nicht total umgehauen, denke ich. Wir waren weit davon entfernt, eine disziplinierte, professionelle Band zu sein. Wir kamen, veröffentlichten unser Zeug und waren wieder weg.« Das mag sein, aber Cruel Force verschwanden nicht, ohne der Szene ihre eigene »Black Mark« aufzudrücken.

Für die High Roller-Edition von »Under the Sign of the Moon« wurde an der 2013-Version von Heavy Forces Records nichts verändert: »Die Songs sind dieselben, es wurde nicht remastered und überhaupt wurde nichts am Sound verändert. Wir wollten vor allem, dass die Platte wieder erhältlich ist, und dass sich keiner irgendwelche Scheiß-mp3s auf Youtube reinziehen muss.« So gehört sich das.