Big Special: Postindustrial Hometown Blues auf LP

Worte sind keine Selbstverständlichkeit. Vor allem dann nicht, wenn sie von einem breitschultrigen Dichter mit dem Feuer eines Predigers und der Ehrlichkeit und Weisheit eines Laien über erdige Live-Beats und zwischen hymnischen Melodien und mitreißenden Riffs herausgebrüllt werden.

Worte sind wichtig. Geschichte ist wichtig. Menschen sind wichtig. Und Big Special sind wichtig.

Für Big Special - Joe Hicklin (Gesang) und Callum Moloney (Schlagzeug) - ist ihr Sound eine lebendige, frustrierte Stimme aus der jungen Arbeiterklasse, die nicht immer in dem Maße gehört wird, wie sie es sollte. Es ist eine Frustration, die durch eine Stimme zum Ausdruck kommt, die manchmal grob und rau, manchmal aber auch sensibel, verzweifelt und gefühlvoll ist. Hicklins mit Schwefel gebrannte Stimme marschiert von gutturalem Punkgebell und gezacktem Spoken Word bis hin zu hochfliegendem Soul und wieder zurück, wobei sie von ihren Vorfahren abgeschöpft, unter dem Gewicht der Geschichte zermalmt und für eine neue Generation umgestaltet wird. Die Songs sind hart, roh und wütend auf eine Welt, in der es keine Optionen gibt, auf die Ausdünnung des gemeinsamen Verständnisses zwischen den sozialen Klassen Englands, auf die Verzweiflung über sich wiederholende Zyklen und auf das Gefühl, dass man sein eigenes Leben von außen betrachtet.

Dies sind Lieder, die die Stimme wiedergeben, die man hört, wenn man in den Spiegel schaut und sein wahres Ich sieht - Kampflieder für eine Welt, die aus den Fugen geraten ist.