Fantastische Frauen auf CD
Fantastische Frauen
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
(soweit verfügbar beim Lieferanten)
- Label:
- ACT
- Artikelnummer:
- 10834621
- UPC/EAN:
- 0614427994523
- Erscheinungstermin:
- 25.2.2022
- Gesamtverkaufsrang: 5951
- Verkaufsrang in CDs: 2689
Musik ist weiblich. War es immer schon. Viva la musica. Die
Musik. La musique. Im Jazz? Im 20. Jahrhundert ein Leben
noch im Schatten. Lil Hardin schrieb Kompositionen wie
„Struttin‘ With Some Barbecue“, doch ihr Mann Louis Armstrong
wurde damit bekannt: „Ich stand am Fuß der Leiter,
hielt sie fest und sah ihn nach oben klettern“, resümierte sie
später ihre Rolle. Mittlerweile bewegt sich etwas. Die Dinge
verändern sich. Im Jazz ist das weibliche Element heute schon
lange nicht mehr nur auf „Sängerin mit Band“ ausgelegt. Frauen
spielen selbstverständlich E-Gitarre, Bass, Schlagzeug und
Trompete, und Musikerinnen wie Terri Lyne Carrington fungieren
als Role Models.
„Fantastische Frauen“ stellt eine Auswahl starker
weiblicher Stimmen vor, die ihren Weg zusammen mit ACT
gehen oder zumindest ein Stück des Weges gegangen sind.
Manche kamen jung und zu Beginn ihrer Karriere, manche
waren schon arriviert und etabliert:
Die Berliner Pianistin und Komponistin Julia Hülsmann
veröffentlichte zu Beginn der 2000er Jahre drei Alben für ACT
und zeigte, wie großartig ihr Umgang mit Sprache ist und wie
makellos ihre Gedichtvertonungen sind. „Same Girl“ ist ihre
Bearbeitung von Randy Newmans Song, kongenial umgesetzt
mit der norwegischen Sängerin Rebekka Bakken auf dem
Album „Scattering Poems“ (2003).
Ganz neu in die ACT Familie aufgenommen ist die isländische
Pianistin und Sängerin Anna Gréta, die schlicht und fast
schon spröde ihre Beobachtungen von Nachtschwalben am
Polarhimmel vertonte. Skandinavische Sängerinnen nehmen im
Portfolio des Labels einen großen Teil ein, etliche davon sind
treue Seelen, die seit vielen Jahren Alben auf den Markt bringen:
Viktoria Tolstoy bringt es auf insgesamt acht Alben, „Shining
On You“ ist zwar nicht vom aktuellsten, aber die Komposition
vom wohl bedeutendsten schwedischen Jazzmusiker der
letzten 20 Jahre, dem Pianisten Esbjörn Svensson, wird schnell
zum Ohrwurm. Die Norwegerin Solveig Slettahjell, Ida Sand
(als Sängerin und Pianistin) und Rigmor Gustafsson, beide aus
Schweden, sowie die Dänin Cæcilie Norby sind ebenfalls lange
dabei und weit mehr als nur Sängerinnen, da sie seit vielen Jahren ihre Musik selber schreiben, texten, arrangieren und
ihre eigenen Bands leiten. Die Dänin Janne Mark, zwar ebenfalls
Sängerin, nimmt einen ganz besonderen Platz ein, da sie
einen interessanten Weg zwischen Folk, Kirchenlied und Jazz
gefunden hat.
Kadri Voorand aus Estland ist viel mehr als nur Sängerin,
hinter ihren aberwitzigen Gesangskünsten und ihrem klugen
Umgang mit Effektgeräten geht oft unter, wie hervorragend sie
auch als Pianistin ist – und als Texterin und Komponistin. „I’m
Not in Love“ ist ebenso betörend wie verstörend. Die Südkoreanerin
Youn Sun Nah, die die Liebe zum französischen
Chanson nach Europa und zum Jazz gebracht hat, hat furiose
Aufnahmen gemacht, „Momento Magico“ mit dem Gitarristen
Ulf Wakenius ist atemberaubend virtuos und lässt den Zuhörer
atemlos zurück. Nesrines Musik ist vielfältig und bunt. Cello
und Stimme mit arabischen Wurzeln und mediterranem Soul.
Nordafrika und Südeuropa werden vereint. Die Kanadierin
Laila Biali vereint an Klavier und Stimme alles, was es zu gutem
Singer-Songwriting braucht.
Céline Bonacina nimmt eine Sonderrolle ein, viele namhafte
Baritonsaxophonistinnen gibt es immer noch nicht, und
die, die eigene interessante Bandprojekte leiten, noch weniger.
Die Französin macht ihr ganz eigenes Ding. Dasselbe lässt
sich über die Pianistin Johanna Summer sagen, die sich Robert
Schumanns „Kinderszenen“ und „Album für die Jugend“ als
Ausgangspunkt für freie Improvisationen gewählt hat und damit
für viel Furore gesorgt hat. Für die italienische Pianistin Rita
Marcotulli ist die Kraft der Melodie treibende Kraft – ihr Album
mit dem Akkordeonisten Luciano Biondini ist traumwandlerisch.
Die Schlagzeugerin Terri Lyne Carrington spielte schon
mit allen Jazzgrößen, mit Wayne Shorter, Komponist des Klassikers
„Witch Hunt“, teilte sie schon als Twen die Bühne.
„Fantastische Frauen“ trägt den Titel zurecht, denn
Musik ist weiblich, und Jazz ist es ebenso. Dass das inzwischen
anerkannt und wertgeschätzt wird, ist ein großer Schritt.
Dass es irgendwann nur noch um die Musik geht, egal ob von
männlichen, weiblichen oder diversen Künstlern geschaffen
und präsentiert, wäre die nächste große Etappe.
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Tracklisting
Disk 1 von 1 (CD)
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1 Julia Hülsmann & Rebekka Bakken: Same Girl
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2 Anna Gréta: Nightjar in the Northern Sky
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3 Solveig Slettahjell: Borrowed Time
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4 Céline Bonacina: ZigZag Blues
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5 Ida Sand: Brutal Truth
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6 Cæcilie Norby: Man From Mars
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7 Viktoria Tolstoy: Shining on You
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8 Johanna Summer: Von fremden Ländern und Menschen
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9 Rigmor Gustafsson: Twist in My Sobriety
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10 Terri Lyne Carrington: Witch Hunt
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11 Rita Marcotulli: Cosa sono le nuvole
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12 Nesrine: Rissala
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13 Youn Sun Nah: Momento Magico
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14 Janne Mark: July
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15 Kadri Voorand: I'm Not in Love
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16 Laila Biali: Queen of Hearts
