George Duke: The Era Will Prevail: The MPS Studio Years 1973 - 1976
The Era Will Prevail: The MPS Studio Years 1973 - 1976
7
LPs
LP (Long Play)
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- Label: MPS, 1973-1976
- Bestellnummer: 6752968
- Erscheinungstermin: 25.9.2015
Ein kurioser Zufall war es, der die Partnerschaft zwischen MPS-Chef Hans Georg Brunner-Schwer und George Duke 1966 einleitete. Nach der Beendigung von Aufnahmen mit dem Art van Damme-Quintett in San Francisco schlenderten HGBS und sein Team in einen Club namens Jazz Workshop. Dort sollte Les McCann spielen, der an jenem Tag jedoch frei hatte. Stattdessen agierte auf der Bühne ein 20-jähriger, noch im Studium befindlicher Pianist mit seinem Quartett, von dessen Frische die Deutschen gleich so begeistert waren, dass sie an Ort und Stelle zur Aufnahmesession rüsteten.
Das Aufeinandertreffen von George Duke und Hans Georg Brunner-Schwer im sonnigen Kalifornien war genauso zufällig wie denkwürdig - doch es stellte lediglich einen jazzigen Prolog für die zukünftigen Ereignisse dar: Fünf Jahre später startete der Amerikaner für die Schwarzwälder seine Fusion-geprägten Sessions - Thema dieser Box mit 7 LPs, die auch 40 bis 45 Jahre nach ihrem ursprünglichem Erscheinen noch immer als faszinierendes Herzstück aus George Dukes Schaffen und als Kanon des Genres schlechthin gelten können.
»Solus« / »The Inner Source« (1973)
Man schreibt das Jahr 1971: George Duke, frisch den Mothers Of Invention entwachsen, hat beim Cannonball Adderley-Quintet angeheuert. Ab April entstehen in kurzer Folge zwei Einspielungen, die bei ihrem Erscheinen 1973 zu einem gewaltigen Statement in Form einer Doppel-LP zusammengefasst werden - im übrigen entgegen dem Willen des Künstlers. Im schlank besetzten Fusion-Kapitel Nummer Eins namens »Solus« erprobt Duke seine neue, bei Adderley geschulte Kompositionsphilosophie lediglich mit Bassist John Heard und Drummer Dick Berk. Die Platte ist sowohl noch dem jazzigen Umfeld verpflichtet, wie sich am harmonisch belebten Piano-Improvisationsfluss von »Love Reborn« oder dem beboppigen Umtrieb von »The Followers« zeigt. Sie deutet aber auch schon auf die Wichtigkeit der Keyboards in ganz unterschiedlichem Kontext hin: funkig-rockig in »Au-right«, verträumt glimmend in »Peace«. Und mit »Manya« lebt Duke schon exuberant seine experimentelle Synth-Seite aus. Eine ähnliche Richtungssuche setzt sich auf »The Inner Source« fort: »So There You Go« gibt sich als geradezu reizender Walzer mit E-Piano, »Some Time Ago« dagegen ist pure Klangfarbe und Atmosphäre. In »Nigerian Numberumba« finden wir ein exotisches Kleinod, das ein afrikanisches Lamellophon verschmitzt mit Echoplex und Ringmodulator nachbildet. Duke beginnt hier auch mit der Besetzung zu variieren: »Feels So Good« und »My Soul«, mit Latin-Percussion unterfüttert, präsentieren pointierte Blech- und Holzbläserakzente (von Koryphäen aus dem Thad Jones- und Santana-Umfeld), genauso der title track, ein Meisterstreich an Quintett-Dramaturgie, mit dem Leader selbst an seinem Erstinstrument, der Posaune. Als Kuriosum liefern sich in »Twenty-Five« zwei Bässe einen Wettstreit. Das Finale »Always Constant« ist einer freien Sprache verpflichtet, die sich spontan im Studio entrollt hat.
»Feel« (1974)
Das Werk mit dem genauso eigentümlichen wie fantasievollen, psychedelischen SciFi-Cover zieht den Kreis um Dukes Fusion-Sprache enger. Der Tastenmeister wagt sich hier tief ins Laboratorium seiner Synthesizer, die nun wesentlicher Bestandteil der Texturen seiner Stücke werden, ein ganzes Orchester bilden. Im Opener ›Funny Funk‹ finden sich bereits augenzwinkernde, schmatzende Dialoge verschiedener Synths. Virtuos geführte Schichtungen der Keys bestimmen auch ›Cora Jobege‹, in ›Rachid‹ schließlich explodiert Dukes elektronisches Tastenorchester zum Drumgewitter von Leon ›Ndugu‹ Chancler. Duke stellt sich des weiteren als Sänger mit einem seelenvollen Timbre vor: Kurz zuvor hatte er seine Posaune ad acta gelegt und konnte so direkter mit dem Publikum zu kommunzieren, wie die traumgleiche Titelstück-Hymne vor Ohren führt. Besonders spannend stellt sich die Gästeliste dar: Unter dem kryptischen Decknamen Obdewl'l X agiert in ›Love‹ und ›Old Slippers‹ niemand geringerer als Duke-Kompagnon Frank Zappa selbst mit teils abenteuerlich gefilterten Gitarrenpassagen. Und in ›Yana Aminah‹, einem kalifornischen Sunshinepop-Samba, überrascht zudem die Brasilianerin Flora Purim - Gattin des ebenfalls an Percussion vertretenen Airto Moreira, der auf ›The Once Over‹ seinen Werktisch aufstellt.
»Faces In Reflection« (1974)
In mehrerlei Hinsicht ist diese Trio-Einspielung ein Meilenstein in der Karriere des jungen Kaliforniers: Sie enthüllt weitere frühe Experimente mit dem ARP-Synthesizer, eine neue Kreativität auf den herkömmlicheren Keyboards wie dem Wurlitzer, den Fender Rhodes und dem Clavinet. »Faces In Reflection« ist daher von sehr verschiedenen Klangschattierungen geprägt: Vom explosiven »Opening« geht die Reise zum fast zärtlichen »Capricorn«, das Duke aus dem Canonball Adderley-Repertoire stibitzt hatte, seinem zweiten prominenten Partner neben Zappa in jener Zeit. Zwei impressionistische Solo-Intermezzi leiten über in den funky Fusion-Streich »Psychosomatic Dung« mit grandiosem Interplay von Drummer »Ndugu« und Bassist John Heard. Die geheimnisvollen Synth-Linien des Titelstücks sind der Ruhepol vor Dukes lustvoller Liebesaffaire mit Brasilien im zweiten Set: Die überraschendste Exkursion dieser Scheibe dürfte denn auch die zugleich leuchtende wie rhythmisch äußerst vertrackte Adaption von Milton Nascimentos »Maria Três Filhos« sein, die durch das experimentelle Synth-Laboratorium von »North Beach« konterkariert wird. Duke selbst hielt diese Aufnahmen in Ehren, indem er verlauten ließ: »This was the first LP that really said what I wanted to say.«
»The Aura Will Prevail« (1975)
Die Aufnahme aus dem Jahre 1975 spiegelt in sehr konzentrierter Quartettbesetzung wider, wie weit sich Duke vom - nach eigener Aussage - »spießigen und zu seriösen Jazzmusiker« weg entwickelt hatte, hin zum genauso experimentierfreudigen wie humorvollen Fusionmeister. Mit Santana-Drummer Leon »Ndugu« Chancler, Bassist Alphonso »Slim« Johnson und dem brasilianischen Schlagwerk-Zauberer Airto Moreira entwirft er bildgewaltige Klangszenarien, die ihn einmal mehr als einer der Pioniere am Synthesizer zeigen. So malt er etwa in »Dawn« eine fantasiereiche Morgenstimmung auf den Keyboards, in »Floop De Loop« zaubert er atemlos funkige Girlanden aus den Tasten. Mit »For Love« und »Fools« dagegen setzt er sich in smoothen Balladen als souliger Sänger in Szene. Einen neckischen Touch verströmt die sehr laid back gehaltene, bluesige Funkminiatur »Foosh«. Dukes damalige Kollaboration mit den Mothers Of Invention hat mit der Adaption von »Echidna's Arf« sowie »Uncle Remus« abgefärbt. Einen Samba-Touch bekommt das Werk schließlich mit dem entspannten Tropenzauber von »Malibu«, und auch das Outro »The Aura« swingt nochmals in Latin-Laune.
»I Love The Blues, She Heard My Cry« (1975)
Auf der vierten Platte seines Fusion-Zyklus für die Schwarzwälder erweitert George Duke die Liste seiner Mitstreiter beträchtlich. Das Herzstück der Rhythm Section bildet nach wie vor Drummer Leon ›Ndugu‹ Chancler, auch das Brasil-Paar Airto & Flora ist wieder mit von der Partie. Die zehn Tracks vollführen einen stilistischen Spagat: Der hibbelige Funk von ›Chariot‹ und die smoothe Ballade ›Someday‹ zeigen Dukes vokale Soulqualitäten. Mit ihrer sphärischen Stimme krönt Flora Purim das komplexe ›Look Into Her Eyes‹, in dem es mit George Johnson an der Elektrischen fast bluesrockig zur Sache geht. ›That's What She Said‹ punktet in der Verknüpfung von Rock und Funk gleich mit zwei Stromgitarristen (Daryl Stuermer und Byron Miller). Den gewagtesten Ausflug gibt es jedoch im stampfenden ›Rockinrowl, I Don't Know‹ mit Stargitarrist Lee Ritenour. Freilich bleiben auch die Duke-typischen, versonnenen Instrumentals nicht ausgespart, wie etwa ›Sister Sirene‹ belegt. Mit ›Mashavu‹ ist ein nahezu animistisches Soundscape eingewoben, und ›Giant Child Within Us - Ego‹ ist eine kleine Fusion-Suite in sich, die das Spektrum von Klassik bis zum zappesken Finale spannt. Die Einspielung, deren Titelstück tatsächlich als reiner Blues angelegt ist, entfernt sich merklich von der Klangsprache der Vorgänger - nicht mehr die ›Synthesizer-Burgen‹ siedeln im Zentrum, sondern der Song, der Groove, der Rock - und der Blues.
»Liberated Fantasies« (1976)
Das abschließende Album dieser MPS-Box setzt George Dukes Tendenz fort, seine Fusionwelt mit zugänglichen R&B-Songs zu koppeln. Dabei zeigt er vor allem stimmlich noch einmal eine hörbare Entwicklung: In »Tryin' And Cryin'« setzt sich der Kalifornier zusammen mit Rocksänger Napoleon Brock auf etlichen Gesangsspuren in Szene. Eine Schippe souligen Schmelzes legt er in »Seeing You« drauf, um in »What The...« sogar eine frivole Ermutigung auszuhauchen. Als witziges Kleinod kommt »Back To Where We Never Left« daher, in dem Duke seinen Fuhrpark an Synthesizern zu vereintem Groove bündelt, während »I C'n Hear That« die Klangfarben im Dialog mit einem extrem agilen Bass zeigt. In der Zielkurve münden die »befreiten Fantasien« in brasilianische Klangfülle. »After The Love« malt in süffigen Tönen eine erotische tropische Stimmng, während der epische, fast zehnminütige Titeltrack mit hitzigem Samba-Flair alle Bandmitglieder aufleuchten lässt: die Rhythmsusektion mit »Ndugu«, Al Johnson und Airto Moreiras Schlagwerkarsenal, Daryl Stuermer mit rockigen Interludien auf der Gitarre und Duke selbst mit inspirierter Virtuosität auf verschiedensten Synths und Keys.
Das Aufeinandertreffen von George Duke und Hans Georg Brunner-Schwer im sonnigen Kalifornien war genauso zufällig wie denkwürdig - doch es stellte lediglich einen jazzigen Prolog für die zukünftigen Ereignisse dar: Fünf Jahre später startete der Amerikaner für die Schwarzwälder seine Fusion-geprägten Sessions - Thema dieser Box mit 7 LPs, die auch 40 bis 45 Jahre nach ihrem ursprünglichem Erscheinen noch immer als faszinierendes Herzstück aus George Dukes Schaffen und als Kanon des Genres schlechthin gelten können.
»Solus« / »The Inner Source« (1973)
Man schreibt das Jahr 1971: George Duke, frisch den Mothers Of Invention entwachsen, hat beim Cannonball Adderley-Quintet angeheuert. Ab April entstehen in kurzer Folge zwei Einspielungen, die bei ihrem Erscheinen 1973 zu einem gewaltigen Statement in Form einer Doppel-LP zusammengefasst werden - im übrigen entgegen dem Willen des Künstlers. Im schlank besetzten Fusion-Kapitel Nummer Eins namens »Solus« erprobt Duke seine neue, bei Adderley geschulte Kompositionsphilosophie lediglich mit Bassist John Heard und Drummer Dick Berk. Die Platte ist sowohl noch dem jazzigen Umfeld verpflichtet, wie sich am harmonisch belebten Piano-Improvisationsfluss von »Love Reborn« oder dem beboppigen Umtrieb von »The Followers« zeigt. Sie deutet aber auch schon auf die Wichtigkeit der Keyboards in ganz unterschiedlichem Kontext hin: funkig-rockig in »Au-right«, verträumt glimmend in »Peace«. Und mit »Manya« lebt Duke schon exuberant seine experimentelle Synth-Seite aus. Eine ähnliche Richtungssuche setzt sich auf »The Inner Source« fort: »So There You Go« gibt sich als geradezu reizender Walzer mit E-Piano, »Some Time Ago« dagegen ist pure Klangfarbe und Atmosphäre. In »Nigerian Numberumba« finden wir ein exotisches Kleinod, das ein afrikanisches Lamellophon verschmitzt mit Echoplex und Ringmodulator nachbildet. Duke beginnt hier auch mit der Besetzung zu variieren: »Feels So Good« und »My Soul«, mit Latin-Percussion unterfüttert, präsentieren pointierte Blech- und Holzbläserakzente (von Koryphäen aus dem Thad Jones- und Santana-Umfeld), genauso der title track, ein Meisterstreich an Quintett-Dramaturgie, mit dem Leader selbst an seinem Erstinstrument, der Posaune. Als Kuriosum liefern sich in »Twenty-Five« zwei Bässe einen Wettstreit. Das Finale »Always Constant« ist einer freien Sprache verpflichtet, die sich spontan im Studio entrollt hat.
»Feel« (1974)
Das Werk mit dem genauso eigentümlichen wie fantasievollen, psychedelischen SciFi-Cover zieht den Kreis um Dukes Fusion-Sprache enger. Der Tastenmeister wagt sich hier tief ins Laboratorium seiner Synthesizer, die nun wesentlicher Bestandteil der Texturen seiner Stücke werden, ein ganzes Orchester bilden. Im Opener ›Funny Funk‹ finden sich bereits augenzwinkernde, schmatzende Dialoge verschiedener Synths. Virtuos geführte Schichtungen der Keys bestimmen auch ›Cora Jobege‹, in ›Rachid‹ schließlich explodiert Dukes elektronisches Tastenorchester zum Drumgewitter von Leon ›Ndugu‹ Chancler. Duke stellt sich des weiteren als Sänger mit einem seelenvollen Timbre vor: Kurz zuvor hatte er seine Posaune ad acta gelegt und konnte so direkter mit dem Publikum zu kommunzieren, wie die traumgleiche Titelstück-Hymne vor Ohren führt. Besonders spannend stellt sich die Gästeliste dar: Unter dem kryptischen Decknamen Obdewl'l X agiert in ›Love‹ und ›Old Slippers‹ niemand geringerer als Duke-Kompagnon Frank Zappa selbst mit teils abenteuerlich gefilterten Gitarrenpassagen. Und in ›Yana Aminah‹, einem kalifornischen Sunshinepop-Samba, überrascht zudem die Brasilianerin Flora Purim - Gattin des ebenfalls an Percussion vertretenen Airto Moreira, der auf ›The Once Over‹ seinen Werktisch aufstellt.
»Faces In Reflection« (1974)
In mehrerlei Hinsicht ist diese Trio-Einspielung ein Meilenstein in der Karriere des jungen Kaliforniers: Sie enthüllt weitere frühe Experimente mit dem ARP-Synthesizer, eine neue Kreativität auf den herkömmlicheren Keyboards wie dem Wurlitzer, den Fender Rhodes und dem Clavinet. »Faces In Reflection« ist daher von sehr verschiedenen Klangschattierungen geprägt: Vom explosiven »Opening« geht die Reise zum fast zärtlichen »Capricorn«, das Duke aus dem Canonball Adderley-Repertoire stibitzt hatte, seinem zweiten prominenten Partner neben Zappa in jener Zeit. Zwei impressionistische Solo-Intermezzi leiten über in den funky Fusion-Streich »Psychosomatic Dung« mit grandiosem Interplay von Drummer »Ndugu« und Bassist John Heard. Die geheimnisvollen Synth-Linien des Titelstücks sind der Ruhepol vor Dukes lustvoller Liebesaffaire mit Brasilien im zweiten Set: Die überraschendste Exkursion dieser Scheibe dürfte denn auch die zugleich leuchtende wie rhythmisch äußerst vertrackte Adaption von Milton Nascimentos »Maria Três Filhos« sein, die durch das experimentelle Synth-Laboratorium von »North Beach« konterkariert wird. Duke selbst hielt diese Aufnahmen in Ehren, indem er verlauten ließ: »This was the first LP that really said what I wanted to say.«
»The Aura Will Prevail« (1975)
Die Aufnahme aus dem Jahre 1975 spiegelt in sehr konzentrierter Quartettbesetzung wider, wie weit sich Duke vom - nach eigener Aussage - »spießigen und zu seriösen Jazzmusiker« weg entwickelt hatte, hin zum genauso experimentierfreudigen wie humorvollen Fusionmeister. Mit Santana-Drummer Leon »Ndugu« Chancler, Bassist Alphonso »Slim« Johnson und dem brasilianischen Schlagwerk-Zauberer Airto Moreira entwirft er bildgewaltige Klangszenarien, die ihn einmal mehr als einer der Pioniere am Synthesizer zeigen. So malt er etwa in »Dawn« eine fantasiereiche Morgenstimmung auf den Keyboards, in »Floop De Loop« zaubert er atemlos funkige Girlanden aus den Tasten. Mit »For Love« und »Fools« dagegen setzt er sich in smoothen Balladen als souliger Sänger in Szene. Einen neckischen Touch verströmt die sehr laid back gehaltene, bluesige Funkminiatur »Foosh«. Dukes damalige Kollaboration mit den Mothers Of Invention hat mit der Adaption von »Echidna's Arf« sowie »Uncle Remus« abgefärbt. Einen Samba-Touch bekommt das Werk schließlich mit dem entspannten Tropenzauber von »Malibu«, und auch das Outro »The Aura« swingt nochmals in Latin-Laune.
»I Love The Blues, She Heard My Cry« (1975)
Auf der vierten Platte seines Fusion-Zyklus für die Schwarzwälder erweitert George Duke die Liste seiner Mitstreiter beträchtlich. Das Herzstück der Rhythm Section bildet nach wie vor Drummer Leon ›Ndugu‹ Chancler, auch das Brasil-Paar Airto & Flora ist wieder mit von der Partie. Die zehn Tracks vollführen einen stilistischen Spagat: Der hibbelige Funk von ›Chariot‹ und die smoothe Ballade ›Someday‹ zeigen Dukes vokale Soulqualitäten. Mit ihrer sphärischen Stimme krönt Flora Purim das komplexe ›Look Into Her Eyes‹, in dem es mit George Johnson an der Elektrischen fast bluesrockig zur Sache geht. ›That's What She Said‹ punktet in der Verknüpfung von Rock und Funk gleich mit zwei Stromgitarristen (Daryl Stuermer und Byron Miller). Den gewagtesten Ausflug gibt es jedoch im stampfenden ›Rockinrowl, I Don't Know‹ mit Stargitarrist Lee Ritenour. Freilich bleiben auch die Duke-typischen, versonnenen Instrumentals nicht ausgespart, wie etwa ›Sister Sirene‹ belegt. Mit ›Mashavu‹ ist ein nahezu animistisches Soundscape eingewoben, und ›Giant Child Within Us - Ego‹ ist eine kleine Fusion-Suite in sich, die das Spektrum von Klassik bis zum zappesken Finale spannt. Die Einspielung, deren Titelstück tatsächlich als reiner Blues angelegt ist, entfernt sich merklich von der Klangsprache der Vorgänger - nicht mehr die ›Synthesizer-Burgen‹ siedeln im Zentrum, sondern der Song, der Groove, der Rock - und der Blues.
»Liberated Fantasies« (1976)
Das abschließende Album dieser MPS-Box setzt George Dukes Tendenz fort, seine Fusionwelt mit zugänglichen R&B-Songs zu koppeln. Dabei zeigt er vor allem stimmlich noch einmal eine hörbare Entwicklung: In »Tryin' And Cryin'« setzt sich der Kalifornier zusammen mit Rocksänger Napoleon Brock auf etlichen Gesangsspuren in Szene. Eine Schippe souligen Schmelzes legt er in »Seeing You« drauf, um in »What The...« sogar eine frivole Ermutigung auszuhauchen. Als witziges Kleinod kommt »Back To Where We Never Left« daher, in dem Duke seinen Fuhrpark an Synthesizern zu vereintem Groove bündelt, während »I C'n Hear That« die Klangfarben im Dialog mit einem extrem agilen Bass zeigt. In der Zielkurve münden die »befreiten Fantasien« in brasilianische Klangfülle. »After The Love« malt in süffigen Tönen eine erotische tropische Stimmng, während der epische, fast zehnminütige Titeltrack mit hitzigem Samba-Flair alle Bandmitglieder aufleuchten lässt: die Rhythmsusektion mit »Ndugu«, Al Johnson und Airto Moreiras Schlagwerkarsenal, Daryl Stuermer mit rockigen Interludien auf der Gitarre und Duke selbst mit inspirierter Virtuosität auf verschiedensten Synths und Keys.
Rezensionen
»Wenn auch nicht jede Nummer so mitzureißen vermag wie ›Feels So Good‹, ›Funny Funk‹ oder ›Floop de Loop‹ und vor allem manche Ballade arg sanft plätschert: Das ist große, zeittypische Musik, exzellent konserviert.«(Good Times, August/September 2015)
»Das ist große, zum Teil fantastische zeittypische Musik, top konserviert.« (Audio, Dezember 2015)
»... Klassiker des Fusion Jazz und des Jazzfunk, die nun in einer formidabel editierten und hochwertig gepressten Edition in neuem Glanz erstrahlen.« (Stereo, Juni 2016)
»Mit der 7 LPs umfassenden Box präsentiert Edel:Kultur nicht weniger als das Herzstück des großen Werks, das der 2013 verstorbene Keyboard-Pionier George Duke hinterlassen hat.« (Stereo, 06/2016)
- Tracklisting
- Mitwirkende
LP
- 1 Au-Right
- 2 Love Reborn
- 3 Peace
- 4 My Soul
- 5 Feels So Good
- 6 Manya
- 7 Sweet Bite
- 8 The Followers
LP
- 1 The Inner Source
- 2 Life
- 3 Sometime Ago
- 4 So There You Go
- 5 Solus
- 6 Nigerian Numberuma
- 7 Twenty-Five
- 8 Always Constant
LP
- 1 The opening
- 2 Capricorn
- 3 Piano solo No. 1 / Piano solo No. 2
- 4 Psychocomatic Dung
- 5 Faces in reflection 1 (Instrumental)
- 6 Maria tres filhos
- 7 North beach
- 8 Da Somba
- 9 Faces in reflection 2 (Vocal)
LP
- 1 Funny Funk
- 2 Love
- 3 The Once Over
- 4 Feel
- 5 Cora Jobege
- 6 Old Slippers
- 7 Theme ("Tzina")
- 8 Yana Aminah
- 9 Rashid
- 10 Statement
LP
- 1 Chariot
- 2 Look Into Her Eyes
- 3 Sister Serene
- 4 That's What She Said
- 5 Mashavu
- 6 Rokkinrowl
- 7 Prepare Yourself
- 8 Giant Child Within Us - Ego
- 9 Someday
- 10 I Love The Blues, She Heard My Cry
LP
- 1 Dawn
- 2 For Love (I Come Your Friend)
- 3 Foosh
- 4 Floop de Loop
- 5 Malibu
- 6 Fools
- 7 Echidna's Arf
- 8 Uncle Remus
- 9 The Aura
LP
- 1 Don't Be Shy
- 2 Seeing You
- 3 Back To Where We Never Left
- 4 What The ...
- 5 Tryin' & Cryin'
- 6 I C'n Hear That
- 7 After The Love
- 8 Tzina Excerpts From Act 2 Scene 2)
- 9 Liberated Fantasies
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