Nguyên Lê: 3 Trios
3 Trios
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
- Label: ACT, 1996
- Bestellnummer: 7933877
- Erscheinungstermin: 15.1.1997
Spätestens seit "Tales From Viêt-Nam" zählt der Name Nguyên Lê zu den absoluten Fixsternen am modernen Gitarrenhimmel. Doch Publikum wie Kritiker, im vergangenen Jahr durch jene aufsehenerregende Symbiose zwischen amerikanischem Jazz, europäischem Rock und asiatischer Folklore gleichermaßen verblüfft, bewegt seither nur eine kollektive Frage: Was kommt danach? Ein groß-orchestrales Werk etwa, eine Oper, oder vielleicht gar die völlige Abkehr vom gewohnten Genre zugunsten wiederentdeckter Wurzeln?
Mitnichten! Die Sorge um eine mögliche Fahnenflucht des Allround-Gitarreros im Spannungsfeld zwischen Wes Montgomery und Jimi Hendrix ist gänzlich unbegründet. Der in Paris lebende Shootingstar bewegt sich mit seiner mittlerweile fünften eigenen CD vielmehr intensiver denn je auf den verschlungenen Pfaden des zeitgenössischen Fusionjazz. Nguyên Lê’s dabei verwendetes Vehikel zählt jedoch eher zur Kategorie "klassisch": das Trio. Es steht für Minimalismus, Improvisation, Konzentration. Es garantiert den Musikern absolute Parität, fordert aber auch bedingungslose Toleranz gegenüber dem jeweils anderen.
Schon der Albumtitel verrät, daß sich der 38jährige Autodidakt hier gleich in drei völlig gegensätzliche Spannungsfelder gleiten läßt. "Drei Trios, drei Strukturen, drei Vorstellungen von Zeit. Solche Vergleiche funktionieren nur im kleinen Kontext. ‘Tales from Viêt-Nam’ sollte den Komponisten Nguyên Lê vorstellen, ‘3 Trios’ dagegen den offenen Musiker, der bereit ist, in jede Richtung zu gehen."
Gerade die Arbeit mit verschiedenen Besetzungen in einem relativ kleinen Zeitraum (Oktober / November 1996) inspirierte Nguyên zu einer Suite mit eigenen Namen und zur Unterteilung in verschiedene Bereiche. Der Begriff "Suite" versteht sich mehr im dramaturgischen, nicht im pompös-dramatischen Sinn. "Wir haben zunächst einfach gespielt. Erst während des Abmischens, als ich den ganz speziellen, eigenen Sound jeder Gruppe hörte, fielen mir die Gleichnisse ein."
SILK
"Kostbar, hauchzart und doch unheimlich stark, Eigenschaften, die Seide einfach auszeichnen. Peter und Marc bildeten 1989 die Rhythm Section auf meiner ersten CD "Miracles" (Musidisc), an der auch noch Art Lande am Piano mitwirkte. Beide halfen mir, gerade als ich noch sehr unerfahren war, enorm dabei, mich zu verwirklichen. Peter empfahl mich als Gastsolist der WDR-Bigband bei Vince Mendozas "Jazzpaña"-Konzert 1993. Das Interplay mit ihnen verlangt maximale Aufmerksamkeit. Wenn du dich nur eine Sekunde verlierst, ist alles kaputt."
SILVER
"Funkensprühende Elektrizität, ausgelassene und anmutige Blitze. Mein erstes Trio. Mit Danny und Dieter spürte ich bei der Arbeit an "Million Waves", meinem Debüt für ACT, was blindes Einverständnis bedeutet. Wir waren oft auf Tour, verstanden uns wirklich prima und konnten von einer Sekunde auf die andere zu brennen beginnen. Bei allem Feuer bietet dieses Trio jedoch enorm viele subtile Momente. Zum Beispiel bei ‘Woof’, das die gleiche Melodie besitzt wi’Foow’ aus den Sessions mit Renaud und Mino."
SAND
"Wüstensand, in dem Musikerträume verwehen. Ein Trio, das völlig aus dem Rahmen fällt. Teilweise akustisch und versonnen. Renaud mit seinem unglaublich schönen Arco-Spiel und Mino mit seinen farbigen Percussions kehren meine ethnische Seite heraus. Nimm den Titel ‘Idoma’, das ist der Name eines nigerianischen Stammes. Einige ihrer Masken zeigen Gesichter mit geschlitzten Augen und weißer Haut. Streng genommen sehen sie aus wie Asiaten, aber eigentlich gibt es da keine echte Gemeinsamkeit. Dennoch klingt der Song sehr asiatisch, obwohl er als Grundlage eine Pygmäen-Melodie besitzt."
Für Nguyên Lê, der mit 15 seine ersten musikalischen Schritte am Schlagzeug absolvierte, sich dann intensiv neben der Kunst und der Philosophie dem Studium der Gitarre sowie des elektrischen Basses widmete und spätestens seit seinem Engagement im French National Jazz Orchestra 1987 in Frankreich eine feste Größe darstellt, bedeutet das vorliegende Album eine weitere, ungemein wichtige Sprosse auf seiner steilen Karriereleiter. Das Multitalent ahnte wohl bereits im Zusammenspiel mit so bedeutenden Musikern wie Johnny Griffin, Louis Sclavis, Didier Lockwood, Carla Bley, Steve Swallow, Randy Brecker, Toots Thielemans, Courtney Pine, Steve Lacy, Dee Dee Bridgewater, Gil Evans, Quincy Jones, Trilok Gurtu, John McLaughlin, Dewey Redman oder Ornette Coleman, daß Gipfelstürme nur in einem intakten Team erfolgreich und ohne schmerzhaften Absturz beendet werden könnten.
Nach "3 Trios" weiß Nguyên nun endgültig: "Die Basis für die Verwirklichung all meiner musikalischen Ideale ist Freundschaft. So etwas hätte ich nie mit jemandem zustande gebracht, den ich nicht leiden mag."
Mitnichten! Die Sorge um eine mögliche Fahnenflucht des Allround-Gitarreros im Spannungsfeld zwischen Wes Montgomery und Jimi Hendrix ist gänzlich unbegründet. Der in Paris lebende Shootingstar bewegt sich mit seiner mittlerweile fünften eigenen CD vielmehr intensiver denn je auf den verschlungenen Pfaden des zeitgenössischen Fusionjazz. Nguyên Lê’s dabei verwendetes Vehikel zählt jedoch eher zur Kategorie "klassisch": das Trio. Es steht für Minimalismus, Improvisation, Konzentration. Es garantiert den Musikern absolute Parität, fordert aber auch bedingungslose Toleranz gegenüber dem jeweils anderen.
Schon der Albumtitel verrät, daß sich der 38jährige Autodidakt hier gleich in drei völlig gegensätzliche Spannungsfelder gleiten läßt. "Drei Trios, drei Strukturen, drei Vorstellungen von Zeit. Solche Vergleiche funktionieren nur im kleinen Kontext. ‘Tales from Viêt-Nam’ sollte den Komponisten Nguyên Lê vorstellen, ‘3 Trios’ dagegen den offenen Musiker, der bereit ist, in jede Richtung zu gehen."
Gerade die Arbeit mit verschiedenen Besetzungen in einem relativ kleinen Zeitraum (Oktober / November 1996) inspirierte Nguyên zu einer Suite mit eigenen Namen und zur Unterteilung in verschiedene Bereiche. Der Begriff "Suite" versteht sich mehr im dramaturgischen, nicht im pompös-dramatischen Sinn. "Wir haben zunächst einfach gespielt. Erst während des Abmischens, als ich den ganz speziellen, eigenen Sound jeder Gruppe hörte, fielen mir die Gleichnisse ein."
SILK
"Kostbar, hauchzart und doch unheimlich stark, Eigenschaften, die Seide einfach auszeichnen. Peter und Marc bildeten 1989 die Rhythm Section auf meiner ersten CD "Miracles" (Musidisc), an der auch noch Art Lande am Piano mitwirkte. Beide halfen mir, gerade als ich noch sehr unerfahren war, enorm dabei, mich zu verwirklichen. Peter empfahl mich als Gastsolist der WDR-Bigband bei Vince Mendozas "Jazzpaña"-Konzert 1993. Das Interplay mit ihnen verlangt maximale Aufmerksamkeit. Wenn du dich nur eine Sekunde verlierst, ist alles kaputt."
SILVER
"Funkensprühende Elektrizität, ausgelassene und anmutige Blitze. Mein erstes Trio. Mit Danny und Dieter spürte ich bei der Arbeit an "Million Waves", meinem Debüt für ACT, was blindes Einverständnis bedeutet. Wir waren oft auf Tour, verstanden uns wirklich prima und konnten von einer Sekunde auf die andere zu brennen beginnen. Bei allem Feuer bietet dieses Trio jedoch enorm viele subtile Momente. Zum Beispiel bei ‘Woof’, das die gleiche Melodie besitzt wi’Foow’ aus den Sessions mit Renaud und Mino."
SAND
"Wüstensand, in dem Musikerträume verwehen. Ein Trio, das völlig aus dem Rahmen fällt. Teilweise akustisch und versonnen. Renaud mit seinem unglaublich schönen Arco-Spiel und Mino mit seinen farbigen Percussions kehren meine ethnische Seite heraus. Nimm den Titel ‘Idoma’, das ist der Name eines nigerianischen Stammes. Einige ihrer Masken zeigen Gesichter mit geschlitzten Augen und weißer Haut. Streng genommen sehen sie aus wie Asiaten, aber eigentlich gibt es da keine echte Gemeinsamkeit. Dennoch klingt der Song sehr asiatisch, obwohl er als Grundlage eine Pygmäen-Melodie besitzt."
Für Nguyên Lê, der mit 15 seine ersten musikalischen Schritte am Schlagzeug absolvierte, sich dann intensiv neben der Kunst und der Philosophie dem Studium der Gitarre sowie des elektrischen Basses widmete und spätestens seit seinem Engagement im French National Jazz Orchestra 1987 in Frankreich eine feste Größe darstellt, bedeutet das vorliegende Album eine weitere, ungemein wichtige Sprosse auf seiner steilen Karriereleiter. Das Multitalent ahnte wohl bereits im Zusammenspiel mit so bedeutenden Musikern wie Johnny Griffin, Louis Sclavis, Didier Lockwood, Carla Bley, Steve Swallow, Randy Brecker, Toots Thielemans, Courtney Pine, Steve Lacy, Dee Dee Bridgewater, Gil Evans, Quincy Jones, Trilok Gurtu, John McLaughlin, Dewey Redman oder Ornette Coleman, daß Gipfelstürme nur in einem intakten Team erfolgreich und ohne schmerzhaften Absturz beendet werden könnten.
Nach "3 Trios" weiß Nguyên nun endgültig: "Die Basis für die Verwirklichung all meiner musikalischen Ideale ist Freundschaft. So etwas hätte ich nie mit jemandem zustande gebracht, den ich nicht leiden mag."
Rezensionen
W. Stiefele in Audio 3/97: "Hardrock und Jazz, asiatische, afrikanische wie amerikanische Musik sind die wichtigsten Quellen des Gitarristen Nguyên Lê."- Tracklisting
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 Silk (Three Trios)
- 2 Silver (Three Trios)
- 3 Sand (Three Trios)
- 4 Dance Of The Comet
- 5 Foow
- 6 Kinderhund
- 7 Woof
- 8 Idoma
- 9 La Parfum
- 10 Blue Monkey
- 11 Straight No Chaser
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Nguyên Lê (geb. 1959)
3 Trios
EUR 13,99*