John Abercrombie: Gateway
Gateway
CD
CD (Compact Disc)
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- Label: ECM, 1975
- Bestellnummer: 1018416
- Erscheinungstermin: 24.10.2008
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+ Dave Holland, Jack DeJohnette
Mit dieser Platte hat John Abercrombie seinen Weg neu geebnet und gleichzeitig einen Umweg gemacht. Er hätte kaum in besserer Gesellschaft sein können, und die Kombination scheint alle Arten von Flammen in ihm entfacht zu haben. DeJohnette und Holland spannen eine Reihe von Drahtseilen auf, über die Abercrombie seinen Weg in bisher unerforschtes Gebiet balanciert.
»Back-Woods Song« beschwört eine Stimmung herauf, die für einige der späteren Arbeiten von Bill Frisell prägend sein sollte. Der Sound macht seinem Namen alle Ehre, denn er erwacht wie ein Alligator, der seinen Kopf über eine sumpfige Fläche streckt. Holland legt hier ein wunderbares Solo hin, nachdem Abercrombie, wie manche zu Recht bemerkt haben, eine eher »gruselige« Wendung genommen hat, die herrlich an den Becken abprallt. Dies ist sehr schlammiger Jazz: zähflüssig, undurchsichtig und voller unsichtbarem Leben. »Waiting« ist im Wesentlichen eine langsame Wanderung für den Bass, die uns zu May Dance» führt, bei dem Abercrombies Finger über das Griffbrett flitzen. Auf diese Weise bringt er einen klaren Sinn für Kontinuität und dynamische Energie mit, kratzt an der Oberfläche des Möglichen und späht in dessen innere Tiefen, ohne Angst vor Zensur. Die anschließende Hektik mündet in ein zartes Bass-Solo, bei dem Abercrombie eine dringend benötigte Verschnaufpause einlegt. Holland ahmt Abercrombies Stil geschickt nach und unterstreicht dasselbe Clusterkonzept von Notenwert und melodischem Aufstieg. ›Unshielded Desire‹ ist genau das, was es zu sein vorgibt. Es beginnt mit einem perkussiven Knall wie das Finale eines Feuerwerks, und Abercrombie rennt mit aller Kraft, um jeden sterbenden Funken einzufangen, der am Himmel verglüht. Die Musik dreht sich in Spiralen, flirtet mit einem Zentrum, das sie nie erreichen kann, egal wie tief sie geht, bis sie wie ein Kompass ist, der im Bermuda-Dreieck durcheinander gerät. Als nächstes folgt ›Jamala‹, das ruhigste Stück des Albums. Es ist ein stimmungsvolles Meisterwerk und ein guter Einstieg in das magische, epische und feurige ›Sorcery I‹, das das Set abrundet.
Die ersten drei Male, die ich versucht habe, dieses Album zu hören, bin ich tatsächlich eingeschlafen. Aus welchem Grund auch immer, ihre schrullige Energie scheint eine beruhigende Wirkung auf mich zu haben. Seltsam, denn ich kann mir kein belebenderes Gitarrentrio vorstellen. Abercrombie hat einen so unverwechselbaren Sound, und das hat nicht nur mit der Verstärkung und der Wahl der Instrumente (oder deren Kombination) zu tun, sondern vor allem mit der fragmentierten Ästhetik, die er in sein Spiel einbringt. Abercrombie ist ein ›sinnlicher‹ Musiker, das heißt, ein Musiker der Sinne. Er scheint an seinen eigenen Knochen zu rütteln und bringt in seine Improvisationen ein Gefühl von losgelöstem Staunen ein. Wer auf der Suche nach dem entspannten Abercrombie ist, wird hier vielleicht eine unerwartete Erfahrung machen. Ich denke jedoch, dass es einen Versuch wert ist, da die freieren Momente hier sehr wohl überraschen und inspirieren können. Trotz eines scheinbar zufälligen Ansatzes bleibt Abercrombie der Unmittelbarkeit der Musik treu. Sein elektrischer Sound bleibt nah an seinen akustischen Wurzeln, während Hollands Soli auf- und abschwellen, ohne jemals vom Grundbeat abzuweichen, als wären sie an DeJohnette's Gliedmaßen aufgereiht.
»Back-Woods Song« beschwört eine Stimmung herauf, die für einige der späteren Arbeiten von Bill Frisell prägend sein sollte. Der Sound macht seinem Namen alle Ehre, denn er erwacht wie ein Alligator, der seinen Kopf über eine sumpfige Fläche streckt. Holland legt hier ein wunderbares Solo hin, nachdem Abercrombie, wie manche zu Recht bemerkt haben, eine eher »gruselige« Wendung genommen hat, die herrlich an den Becken abprallt. Dies ist sehr schlammiger Jazz: zähflüssig, undurchsichtig und voller unsichtbarem Leben. »Waiting« ist im Wesentlichen eine langsame Wanderung für den Bass, die uns zu May Dance» führt, bei dem Abercrombies Finger über das Griffbrett flitzen. Auf diese Weise bringt er einen klaren Sinn für Kontinuität und dynamische Energie mit, kratzt an der Oberfläche des Möglichen und späht in dessen innere Tiefen, ohne Angst vor Zensur. Die anschließende Hektik mündet in ein zartes Bass-Solo, bei dem Abercrombie eine dringend benötigte Verschnaufpause einlegt. Holland ahmt Abercrombies Stil geschickt nach und unterstreicht dasselbe Clusterkonzept von Notenwert und melodischem Aufstieg. ›Unshielded Desire‹ ist genau das, was es zu sein vorgibt. Es beginnt mit einem perkussiven Knall wie das Finale eines Feuerwerks, und Abercrombie rennt mit aller Kraft, um jeden sterbenden Funken einzufangen, der am Himmel verglüht. Die Musik dreht sich in Spiralen, flirtet mit einem Zentrum, das sie nie erreichen kann, egal wie tief sie geht, bis sie wie ein Kompass ist, der im Bermuda-Dreieck durcheinander gerät. Als nächstes folgt ›Jamala‹, das ruhigste Stück des Albums. Es ist ein stimmungsvolles Meisterwerk und ein guter Einstieg in das magische, epische und feurige ›Sorcery I‹, das das Set abrundet.
Die ersten drei Male, die ich versucht habe, dieses Album zu hören, bin ich tatsächlich eingeschlafen. Aus welchem Grund auch immer, ihre schrullige Energie scheint eine beruhigende Wirkung auf mich zu haben. Seltsam, denn ich kann mir kein belebenderes Gitarrentrio vorstellen. Abercrombie hat einen so unverwechselbaren Sound, und das hat nicht nur mit der Verstärkung und der Wahl der Instrumente (oder deren Kombination) zu tun, sondern vor allem mit der fragmentierten Ästhetik, die er in sein Spiel einbringt. Abercrombie ist ein ›sinnlicher‹ Musiker, das heißt, ein Musiker der Sinne. Er scheint an seinen eigenen Knochen zu rütteln und bringt in seine Improvisationen ein Gefühl von losgelöstem Staunen ein. Wer auf der Suche nach dem entspannten Abercrombie ist, wird hier vielleicht eine unerwartete Erfahrung machen. Ich denke jedoch, dass es einen Versuch wert ist, da die freieren Momente hier sehr wohl überraschen und inspirieren können. Trotz eines scheinbar zufälligen Ansatzes bleibt Abercrombie der Unmittelbarkeit der Musik treu. Sein elektrischer Sound bleibt nah an seinen akustischen Wurzeln, während Hollands Soli auf- und abschwellen, ohne jemals vom Grundbeat abzuweichen, als wären sie an DeJohnette's Gliedmaßen aufgereiht.
- Tracklisting
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 Back-Woods Song
- 2 Waiting
- 3 May Dance
- 4 Unshielded Desire
- 5 Jamala
- 6 Sorcery I
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John Abercrombie (1944-2017)
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