Joe Zawinul: Brown Street: Live In Vienna 2005
Brown Street: Live In Vienna 2005
2
CDs
CD (Compact Disc)
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+ Alex Acuna, Victor Bailey, Nathaniel Townsley & WDR Big
Band Köln
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In seinem 74. Lebensjahr zeigt der renommierte Keyboarder, überaus produktive Komponist und ehrwürdige Bandleader Joe Zawinul keine Ermüdungserscheinungen. Die Musik einer lebenden Legende, deren populärste Stücke - “Mercy Mercy Mercy” mit dem Cannonball Adderley Quintett, “In A Silent Way” mit Miles Davis, “Birdland” mit Weather Report - von einer Vielzahl von Künstlern aus der Pop- und Jazzszene unzählige Male gecovert wurden, hat tatsächlich die Jahre überdauert. Der in Österreich geborene Maestro tourt noch immer um die ganze Welt mit seinem panglobalen Ensemble, dem Zawinul Syndicate, das 2007 sein 20jähriges Bestehen feiert. In der Zwischenzeit hat er mit Brown Street, seiner grandiosen Zusammenarbeit mit der 15köpfigen WDR Big Band Köln unter Joes eigenem Label Birdland, einen großen Triumph gelandet.
Bei diesem gewaltigen Projekt, das am 26. Oktober 2005 in Joe Zawinuls Club Birdland in Wien live eingespielt wurde, brilliert Zawinul, zusammen mit dem derzeitigen Syndicate-Drummer Nathaniel Townsley, dem ehemaligen Weather Report- und Syndicate-Bassisten Victor Bailey und dem ehemaligen Weather Report-Drummer Alex Acuna am Schlagzeug, in ausgedehnten orchestralen Wiedergaben von genialen Weather Report-Stücken und Zawinul-Kompositionen wie “Black Market”, “A Remark You Made”, “Night Passage” und “Boogie Woogie Waltz”. Alle Tracks bei diesem ehrgeizigen Gemeinschaftssprojekt wurden von Vince Mendoza bearbeitet, mit Ausnahme von “Procession”, das von Joe selbst bearbeitet wurde. (Mendoza hatte schon vorher bei ihrer Live-Begegnung mit der WDR Big Band Köln Bigband-Bearbeitungen von tollem Brecker Brothers-Material aus den 70ern ausgearbeitet, die 2005 als Some Skunk Funk von Randy Brecker erschienen sind).
Dazu der Keyboardvirtuose: “Wir hatten bei diesem Projekt richtig Spaß. Es handelt sich dabei im Grunde um Original-Weather-Report-Arrangements, die für Bigband bearbeitet wurden, und ich hab' dafür gesorgt, dass sie offen genug sind, damit die Musik atmen, aber gleichzeitig auch grooven kann. Und gleichzeitig sollte das Ganze kein Coveralbum werden. Wir wollten, dass die Bearbeitungen eigenständige Stücke sind und ihre eigene Identität besitzen.”
Zawinul erklärte, dass er schon vorher einmal mit der WDR Big Band zusammengearbeitet hatte. “Ende der 80er haben wir in Köln eine Aufnahme produziert. Auch damals war es nur meine Musik, und die Zusammenarbeit war sehr erfolgreich. Und dann hatte vor ein Paar Jahren Joachim Becker die Idee, doch mal die WDR Big Band in meinen Club zu holen, um meine Musik zu spielen und danach eine kleine Tournee durch Europa zu unternehmen. Und genau das haben wir letzten Oktober gemacht.”
Zawinul probte vier Tage lang mit der WDR Big Band, bevor sie dann den ersten Gig in Joe Zawinuls Club Birdland spielten, bei dem sie die Arrangements verbesserten und den Groove- und Swingfaktor im Ensemble maximierten. “Für mich steht der Groove an erster Stelle,” sagt Joe. “Ohne ihn spiele ich gar nicht erst. Und deshalb hab' ich gruppenweise mit der Band geprobt. Angefangen hab' ich mit den Saxophonen, am nächsten Tag ging es mit den Blechbläsern weiter, und am übernächsten Tag haben wir alle zusammen mit der Rhythmusgruppe gespielt. Diese Proben dauerten nicht sehr lang, vielleicht zwei oder drei Stunden pro Tag. Manchmal hab' ich die Probe sogar abgebrochen, weil ich nicht wollte, dass jemand zu akademisch an die ganze Sache herangeht. Ich wollte, dass alles ziemlich locker ist und dass die Band einfach die Musik so nimmt, wie sie kommt.”
“Es ist eine wirklich gute Truppe”, fügt Joe hinzu. ”Sie sind schon seit 30 Jahren zusammen, und es gibt wahrscheinlich auf der ganzen Welt keine andere Band, die so kompakt ist wie diese. Aber diese Musik hier ist ein bisschen anders. Einige der Stimmen sind äußerst schwierig, wie zum Beispiel bei ‘Fast City’. Ich habe daher etwas mehr mit ihnen geprobt, und auf einmal, Mann, fangen sie an, den Groove zu spüren, und waren richtig happy darüber und hatten echt Spaß dabei. Und ich denke, wir haben einen guten Job gemacht, Mann. Alles passierte in meinem kleinen Club. Und ich bin sehr happy über dieses Album, das kann ich dir sagen.”
Zawinul fügt hinzu, dass er von einigen Solisten aus der Band wirklich beeindruckt war. “Karolina Strassmayer hat mich echt überrascht”, sagt er über die WDR-Altsaxophonistin. “Hier ist eine junge Österreicherin, die wirklich verdammt gut spielen kann! Sie hat viel in der New Yorker Szene gemacht und klang echt großartig hier (in “Black Market”, “March of the Lost Children” und “Procession”). Und dann dieser Junge, Paul Heller, der das lange (Tenorsax-) Solo in ‘Fast City’ spielt. Er ist ein Killer, Mann! Und dann ist da John Marshall, ein Trompeter aus New York. In ‘In A Silent Way’ hat er toll gespielt. Und auch Kenny Rampton, der beim Mingus Orchestra in New York Trompete spielt.
Wir haben ihn einfliegen lassen, um die Spannbreite der Soli auszudehnen. Und in ‘Night Passage’ hat er einen guten Job gemacht. Und dann war da noch Heiner Wiberny, der in ‘Brown Street’ ein klasse Sopransax-Solo und in ‘A Remark You Made’ ein tolles Altsax-Solo gespielt hat.”
Joe erwähnte auch, dass der Saxophonist Olivier Peters eine Schlüsselfigur bei dem ganzen Projekt war, weil er bei ihren Auftritten im Birdland in Wien Signale von Zawinul an den Rest der Bigband weitergeleitet hat.
“Wir hatten in dieser Anfangsphase letztes Jahr viel Spaß, deshalb haben wir im Sommer 2006 eine große Europatournee drangehängt” sagt Joe. “Wir sind bei Festivals in Frankreich, Italien und Deutschland aufgetreten und hatten eine wahnsinnig gute Zeit, Mann. Alle lieben es, auf diese Art zu spielen - locker, offen und groovend. Es ist eine tolle Band, und sie haben in den vergangenen Jahren viel mit anderen Künstlern wie Take Six und X and Y gemacht. In Europa haben sie schon einen großartigen Ruf, und ich glaube, dass ihr Ruf mit diesem Album noch einen Tick besser wird, weil sich alle darauf förmlich die Finger wundspielen.”
Von seinen Anfängen in Amerika mit Maynard Fergusons Bigband (1959) und Dinah Washington (1959-1961) bis zu seinem Stammplatz in Cannonball Adderleys Quintett (1961-1970) hin zu seiner langjährigen Arbeit mit der mit dem Grammy Award ausgezeichneten Band Weather Report (1971-1986) und jetzt das Zawinul Syndicate (1988-heute) hat Joe Zawinul sein Spiel mit bemerkenswert tiefgehendem Gefühl durchsetzt. Er hat so zeitlose Stücke komponiert wie die populäre Hymne “Mercy, Mercy, Mercy” (ein Top40-Hit für Cannonball Adderley in 1966), das stimmungsvolle “In A Silent Way” (das er mit Miles Davis als Titeltrack eines historischen Albums 1969 aufgenommen hat) und das froh-heitere “Birdland” (aus dem mit einer goldenen Schallplatte ausgezeichneten Weather Report-Album Heavy Weather aus dem Jahr 1977). Von seiner Zeit mit Weather Report an und insbesondere seit der Gründung des Zawinul Syndicate zeigen seine Kompositionen eine deutlich ausgeprägtere Hinwendung zur Berücksichtigung von Weltmusikelementen in seiner eigenen harmonisch differenzierten und rhythmisch pulsierenden Sprache. Das Ergebnis ist eine dynamische Mischung, die mit Freude, Aufrichtigkeit und Intensität zu einer Vielzahl von Kulturen spricht.
Mit sechs Jahren erhielt Zawinul ein Akkordeon und mit sieben begann er ein Studium klassischer Musik am Konservatorium von Wien. Nach dem 2. Weltkrieg wurde durch den Film Stormy Weather mit Lena Horne und Louis Armstrong in den Hauptrollen sein Interesse für Jazz geweckt. 1952 begann er, mit dem österreichischen Saxophonisten Hans Killer zusammenzuarbeiten, und von 1953 bis 1958 arbeitete er mit verschiedenen führenden österreichischen Musikern und spielte mit seinem eigenen Trio in Clubs in Deutschland und Frankreich. 1959 erhielt er ein Stipendium für das Berklee College of Music in Boston und wanderte nach Amerika aus. Schon kurz nach seiner Ankunft schloss er sich Maynard Fergusons Bigband an und ging acht Monate mit ihnen auf Tournee.
Nach kurzer Zusammenarbeit mit Slide Hampton war Zawinul von Oktober 1959 bis März 1961 der musikalische Begleiter der Sängerin Dinah Washington. Es folgten kurze Intermezzi mit Harry “Sweets” Edison und dem Sänger Joe Williams, bevor er sich dem Cannonball Adderley Quintett anschloss, bei dem er zu einem maßgeblichen Mitglied wurde und bis Herbst 1970 blieb. Gegen Ende seiner Zusammenarbeit mit Adderley wirkte Joe auch bei vier bedeutenden Alben von Miles Davis mit - In A Silent Way, Bitches Brew, Live-Evil und Big Fun.
1971 gründete Zawinul zusammen mit dem früheren Tenorsaxophonisten von Davis, Wayne Shorter, die Gruppe Weather Report. Seit ihrer Gründung vor nunmehr 15 Jahren hat es diverse personelle Änderungen in der Band gegeben, und die musikalische Ausrichtung der Gruppe hat sich allmählich von provokanten freien Improvisationen zu strenger komponierten Stücken in den mittleren und späteren Jahren verlagert. Auf ihrem Höhepunkt galt Weather Report als die bedeutendste Fusion-Band mit einer riesigen internationalen Fangemeinde. Viele große Musiker haben im Laufe der Zeit bei ihr mitgespielt, darunter die Bassisten Miroslav Vitous, Alphonso Johnson, Jaco Pastorius und Victor Bailey, die Drummer Eric Gravatt, Ndugu Chanceler, Chester Thompson, Alex Acuna, Peter Erskine und Omar Hakim, die Perkussionisten Don Alias, Dom Um Romao, Manolo Badrena, Robert Thomas Jr., Jose Rossy und Mino Cinelu. Auch beim Zawinul Syndicate haben schon großartige Musiker ein Zwischenspiel gegeben, so beispielsweise die Drummer Cornell Rochester, Rodney Holmes, Paco Sery und Mike Baker, die Bassisten Gerald Veasley, Matthew Garrison, Richard Bona, Victor Bailey und Etienne Mbappe, die Gitarristen Scott Henderson, Randy Bernsen, Gary Poulson und Amit Chatterjee sowie die Perkussionisten Manolo Badrena und Arto Tuncboyaciyan.
Mit verständlichem Stolz auf das aktuelle Album des Zawinul Syndicate bemerkt er: “Wir setzen hohe Maßstäbe, denn wir singen, wir unterhalten und wir bieten erstklassige Musik. Genau das wollte ich immer in meinem Leben tun und ich hab' das nicht von Duke Ellington gelernt, sondern ich hab' das gelernt, als ich in Wien war. Das war der alte Musikerstandard. Du musstest nach draußen gehen und fehlerfreie, erstklassige Musik spielen und die Leute unterhalten. Ich glaub' wirklich dran, und die großen Meister der Jazzmusik wie Louis Armstrong, Duke Ellington und Cannonball Adderley haben genauso gedacht. Ich steh' total dahinter, Mann, und es war toll. Ich hab' besser gespielt als je zuvor, und wir entwickeln uns einfach immer weiter. Wir haben jetzt etwas, mit dem ernsthaft zu rechnen ist.” (intuition-music. com)
Joe Zawinul: keyboards, vocoder / Alex Acuna: percussion / Victor Bailey: bass / Nathaniel Townsley: drums / WDR Big Band
Bei diesem gewaltigen Projekt, das am 26. Oktober 2005 in Joe Zawinuls Club Birdland in Wien live eingespielt wurde, brilliert Zawinul, zusammen mit dem derzeitigen Syndicate-Drummer Nathaniel Townsley, dem ehemaligen Weather Report- und Syndicate-Bassisten Victor Bailey und dem ehemaligen Weather Report-Drummer Alex Acuna am Schlagzeug, in ausgedehnten orchestralen Wiedergaben von genialen Weather Report-Stücken und Zawinul-Kompositionen wie “Black Market”, “A Remark You Made”, “Night Passage” und “Boogie Woogie Waltz”. Alle Tracks bei diesem ehrgeizigen Gemeinschaftssprojekt wurden von Vince Mendoza bearbeitet, mit Ausnahme von “Procession”, das von Joe selbst bearbeitet wurde. (Mendoza hatte schon vorher bei ihrer Live-Begegnung mit der WDR Big Band Köln Bigband-Bearbeitungen von tollem Brecker Brothers-Material aus den 70ern ausgearbeitet, die 2005 als Some Skunk Funk von Randy Brecker erschienen sind).
Dazu der Keyboardvirtuose: “Wir hatten bei diesem Projekt richtig Spaß. Es handelt sich dabei im Grunde um Original-Weather-Report-Arrangements, die für Bigband bearbeitet wurden, und ich hab' dafür gesorgt, dass sie offen genug sind, damit die Musik atmen, aber gleichzeitig auch grooven kann. Und gleichzeitig sollte das Ganze kein Coveralbum werden. Wir wollten, dass die Bearbeitungen eigenständige Stücke sind und ihre eigene Identität besitzen.”
Zawinul erklärte, dass er schon vorher einmal mit der WDR Big Band zusammengearbeitet hatte. “Ende der 80er haben wir in Köln eine Aufnahme produziert. Auch damals war es nur meine Musik, und die Zusammenarbeit war sehr erfolgreich. Und dann hatte vor ein Paar Jahren Joachim Becker die Idee, doch mal die WDR Big Band in meinen Club zu holen, um meine Musik zu spielen und danach eine kleine Tournee durch Europa zu unternehmen. Und genau das haben wir letzten Oktober gemacht.”
Zawinul probte vier Tage lang mit der WDR Big Band, bevor sie dann den ersten Gig in Joe Zawinuls Club Birdland spielten, bei dem sie die Arrangements verbesserten und den Groove- und Swingfaktor im Ensemble maximierten. “Für mich steht der Groove an erster Stelle,” sagt Joe. “Ohne ihn spiele ich gar nicht erst. Und deshalb hab' ich gruppenweise mit der Band geprobt. Angefangen hab' ich mit den Saxophonen, am nächsten Tag ging es mit den Blechbläsern weiter, und am übernächsten Tag haben wir alle zusammen mit der Rhythmusgruppe gespielt. Diese Proben dauerten nicht sehr lang, vielleicht zwei oder drei Stunden pro Tag. Manchmal hab' ich die Probe sogar abgebrochen, weil ich nicht wollte, dass jemand zu akademisch an die ganze Sache herangeht. Ich wollte, dass alles ziemlich locker ist und dass die Band einfach die Musik so nimmt, wie sie kommt.”
“Es ist eine wirklich gute Truppe”, fügt Joe hinzu. ”Sie sind schon seit 30 Jahren zusammen, und es gibt wahrscheinlich auf der ganzen Welt keine andere Band, die so kompakt ist wie diese. Aber diese Musik hier ist ein bisschen anders. Einige der Stimmen sind äußerst schwierig, wie zum Beispiel bei ‘Fast City’. Ich habe daher etwas mehr mit ihnen geprobt, und auf einmal, Mann, fangen sie an, den Groove zu spüren, und waren richtig happy darüber und hatten echt Spaß dabei. Und ich denke, wir haben einen guten Job gemacht, Mann. Alles passierte in meinem kleinen Club. Und ich bin sehr happy über dieses Album, das kann ich dir sagen.”
Zawinul fügt hinzu, dass er von einigen Solisten aus der Band wirklich beeindruckt war. “Karolina Strassmayer hat mich echt überrascht”, sagt er über die WDR-Altsaxophonistin. “Hier ist eine junge Österreicherin, die wirklich verdammt gut spielen kann! Sie hat viel in der New Yorker Szene gemacht und klang echt großartig hier (in “Black Market”, “March of the Lost Children” und “Procession”). Und dann dieser Junge, Paul Heller, der das lange (Tenorsax-) Solo in ‘Fast City’ spielt. Er ist ein Killer, Mann! Und dann ist da John Marshall, ein Trompeter aus New York. In ‘In A Silent Way’ hat er toll gespielt. Und auch Kenny Rampton, der beim Mingus Orchestra in New York Trompete spielt.
Wir haben ihn einfliegen lassen, um die Spannbreite der Soli auszudehnen. Und in ‘Night Passage’ hat er einen guten Job gemacht. Und dann war da noch Heiner Wiberny, der in ‘Brown Street’ ein klasse Sopransax-Solo und in ‘A Remark You Made’ ein tolles Altsax-Solo gespielt hat.”
Joe erwähnte auch, dass der Saxophonist Olivier Peters eine Schlüsselfigur bei dem ganzen Projekt war, weil er bei ihren Auftritten im Birdland in Wien Signale von Zawinul an den Rest der Bigband weitergeleitet hat.
“Wir hatten in dieser Anfangsphase letztes Jahr viel Spaß, deshalb haben wir im Sommer 2006 eine große Europatournee drangehängt” sagt Joe. “Wir sind bei Festivals in Frankreich, Italien und Deutschland aufgetreten und hatten eine wahnsinnig gute Zeit, Mann. Alle lieben es, auf diese Art zu spielen - locker, offen und groovend. Es ist eine tolle Band, und sie haben in den vergangenen Jahren viel mit anderen Künstlern wie Take Six und X and Y gemacht. In Europa haben sie schon einen großartigen Ruf, und ich glaube, dass ihr Ruf mit diesem Album noch einen Tick besser wird, weil sich alle darauf förmlich die Finger wundspielen.”
Von seinen Anfängen in Amerika mit Maynard Fergusons Bigband (1959) und Dinah Washington (1959-1961) bis zu seinem Stammplatz in Cannonball Adderleys Quintett (1961-1970) hin zu seiner langjährigen Arbeit mit der mit dem Grammy Award ausgezeichneten Band Weather Report (1971-1986) und jetzt das Zawinul Syndicate (1988-heute) hat Joe Zawinul sein Spiel mit bemerkenswert tiefgehendem Gefühl durchsetzt. Er hat so zeitlose Stücke komponiert wie die populäre Hymne “Mercy, Mercy, Mercy” (ein Top40-Hit für Cannonball Adderley in 1966), das stimmungsvolle “In A Silent Way” (das er mit Miles Davis als Titeltrack eines historischen Albums 1969 aufgenommen hat) und das froh-heitere “Birdland” (aus dem mit einer goldenen Schallplatte ausgezeichneten Weather Report-Album Heavy Weather aus dem Jahr 1977). Von seiner Zeit mit Weather Report an und insbesondere seit der Gründung des Zawinul Syndicate zeigen seine Kompositionen eine deutlich ausgeprägtere Hinwendung zur Berücksichtigung von Weltmusikelementen in seiner eigenen harmonisch differenzierten und rhythmisch pulsierenden Sprache. Das Ergebnis ist eine dynamische Mischung, die mit Freude, Aufrichtigkeit und Intensität zu einer Vielzahl von Kulturen spricht.
Mit sechs Jahren erhielt Zawinul ein Akkordeon und mit sieben begann er ein Studium klassischer Musik am Konservatorium von Wien. Nach dem 2. Weltkrieg wurde durch den Film Stormy Weather mit Lena Horne und Louis Armstrong in den Hauptrollen sein Interesse für Jazz geweckt. 1952 begann er, mit dem österreichischen Saxophonisten Hans Killer zusammenzuarbeiten, und von 1953 bis 1958 arbeitete er mit verschiedenen führenden österreichischen Musikern und spielte mit seinem eigenen Trio in Clubs in Deutschland und Frankreich. 1959 erhielt er ein Stipendium für das Berklee College of Music in Boston und wanderte nach Amerika aus. Schon kurz nach seiner Ankunft schloss er sich Maynard Fergusons Bigband an und ging acht Monate mit ihnen auf Tournee.
Nach kurzer Zusammenarbeit mit Slide Hampton war Zawinul von Oktober 1959 bis März 1961 der musikalische Begleiter der Sängerin Dinah Washington. Es folgten kurze Intermezzi mit Harry “Sweets” Edison und dem Sänger Joe Williams, bevor er sich dem Cannonball Adderley Quintett anschloss, bei dem er zu einem maßgeblichen Mitglied wurde und bis Herbst 1970 blieb. Gegen Ende seiner Zusammenarbeit mit Adderley wirkte Joe auch bei vier bedeutenden Alben von Miles Davis mit - In A Silent Way, Bitches Brew, Live-Evil und Big Fun.
1971 gründete Zawinul zusammen mit dem früheren Tenorsaxophonisten von Davis, Wayne Shorter, die Gruppe Weather Report. Seit ihrer Gründung vor nunmehr 15 Jahren hat es diverse personelle Änderungen in der Band gegeben, und die musikalische Ausrichtung der Gruppe hat sich allmählich von provokanten freien Improvisationen zu strenger komponierten Stücken in den mittleren und späteren Jahren verlagert. Auf ihrem Höhepunkt galt Weather Report als die bedeutendste Fusion-Band mit einer riesigen internationalen Fangemeinde. Viele große Musiker haben im Laufe der Zeit bei ihr mitgespielt, darunter die Bassisten Miroslav Vitous, Alphonso Johnson, Jaco Pastorius und Victor Bailey, die Drummer Eric Gravatt, Ndugu Chanceler, Chester Thompson, Alex Acuna, Peter Erskine und Omar Hakim, die Perkussionisten Don Alias, Dom Um Romao, Manolo Badrena, Robert Thomas Jr., Jose Rossy und Mino Cinelu. Auch beim Zawinul Syndicate haben schon großartige Musiker ein Zwischenspiel gegeben, so beispielsweise die Drummer Cornell Rochester, Rodney Holmes, Paco Sery und Mike Baker, die Bassisten Gerald Veasley, Matthew Garrison, Richard Bona, Victor Bailey und Etienne Mbappe, die Gitarristen Scott Henderson, Randy Bernsen, Gary Poulson und Amit Chatterjee sowie die Perkussionisten Manolo Badrena und Arto Tuncboyaciyan.
Mit verständlichem Stolz auf das aktuelle Album des Zawinul Syndicate bemerkt er: “Wir setzen hohe Maßstäbe, denn wir singen, wir unterhalten und wir bieten erstklassige Musik. Genau das wollte ich immer in meinem Leben tun und ich hab' das nicht von Duke Ellington gelernt, sondern ich hab' das gelernt, als ich in Wien war. Das war der alte Musikerstandard. Du musstest nach draußen gehen und fehlerfreie, erstklassige Musik spielen und die Leute unterhalten. Ich glaub' wirklich dran, und die großen Meister der Jazzmusik wie Louis Armstrong, Duke Ellington und Cannonball Adderley haben genauso gedacht. Ich steh' total dahinter, Mann, und es war toll. Ich hab' besser gespielt als je zuvor, und wir entwickeln uns einfach immer weiter. Wir haben jetzt etwas, mit dem ernsthaft zu rechnen ist.” (intuition-music. com)
Joe Zawinul: keyboards, vocoder / Alex Acuna: percussion / Victor Bailey: bass / Nathaniel Townsley: drums / WDR Big Band
Rezensionen
G. Fischer in Musikexpress 1/07: "Mit einer der renommier- testen Big Bands, die das öffentlich-rechtliche Sender- netz aufzubieten hat, konnte der selbst vernannte Groove- Minister Zawinul seine ganzen Würfe aus vergangenen Zeiten swingend und rhythmisch ausgelassen ins rechte Bild setzen."- Tracklisting
- Mitwirkende
Disk 1 von 2 (CD)
- 1 Brown Street
- 2 In a silent way
- 3 Fast city
- 4 Badia (Boogie woogie waltz)
- 5 Black market
Disk 2 von 2 (CD)
- 1 March of the lost children
- 2 A remark you made
- 3 Night passage
- 4 Procession
- 5 Carnavalito
Mehr von Joe Zawinul
Joe Zawinul (1932-2007)
Brown Street: Live In Vienna 2005
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