Frank Martin: Ein Totentanz zu Basel im Jahre 1943
Ein Totentanz zu Basel im Jahre 1943
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
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- Künstler: Geoffrey Douglas Madge, Sacramentskoor, Hineni String Orchestra, ARMAB Orchestra, Bastiaan Blomhert
- Label: CPO, DDD, 2011/2012
- Erscheinungstermin: 28.6.2016
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Frank Martins Totentanz zu Basel
Frank Martin war einer der eminentesten Schweizer Komponisten aller Zeiten, und zusammen mit Arthur Honegger der wohl bedeutendste Vertreter seiner Zunft in der französischen Schweiz. Insbesondere auf dem Gebiet der großformatigen Vokalkomposition zählt er zu den bemerkenswertesten Tonschöpfern des 20. Jahrhunderts. Seit der Mitte des 14. Jahrhunderts entstanden viele Texte, die Totentänze beschreiben. Auch haben Maler und Kupferstecher wie Hans Holbein und Albrecht Dürer das Sujet dargestellt. Die vielleicht berühmteste bildliche Darstellung der Totentänze gab es in Basel. Sie bestand aus siebenunddreißig Bildern, die man um die Mitte des 15. Jahrhunderts auf die Friedhofsmauern des Dominikanerklosters gemalt hatte, heute sind davon nur neunzehn Fragmente dieser Gemälde erhalten geblieben. 1943 bat die Pantomimin Mariette von Meyenburg ihren Onkel Frank Martin um die Musik zu einer Theateraufführung, die die traditionelle, empathisch-verständnisvolle Figur des Todes in den Mittelpunkt des Geschehens stellen und sich so bewusst von den furchtbaren Schrecken und der Massenvernichtung des Zweiten Weltkrieges abheben sollte. Frank Martin entwarf ein Szenario für einen professionellen Tänzer, der den Tod verkörperte, sowie für ein Dutzend Pantomimen. Die »Aktion« besteht aus acht Szenen, in denen der Tod mit Menschen zusammentrifft, deren Zeit abgelaufen ist. Sie werden von einem Knabenchor gesungen und von einem kleinen Orchester begleitet. Die Musik der Totentänze – die sogenannte musique profane – lässt Martin von einer großen Jazzband spielen. Basler Trommeln begleiten den Tod. Das Werk hat nur zwei, allerdings sehr erfolgreiche Aufführungen erlebt, die 1943 und 1992 in Basel stattfanden. Die Musik wurde nicht veröffentlicht. Maria Martin, die Witwe des Komponisten, machte den Vorschlag, aus dem Totentanz zu Basel im Jahre 1943 eine Konzertsuite zu gestalten, um so die Musik vor der Vergessenheit zu bewahren. Auf diese Weise hätte jedoch die vollständige Fassung – ein echtes Meisterwerk – dasselbe Schicksal erlitten. Deshalb entschlossen wir uns, die vollständige Originalfassung zu produzieren.
Frank Martin's Danse Macabre in Basle
Frank Martin was one of the most eminent Swiss composers of all times and along with Arthur Honegger certainly the leading representative of his guild in Francophone Switzerland. Today it is above all in the field of large-format vocal composition that he ranks with the most remarkable composers of the twentieth century. Many texts describing dances of death began being written during the middle years of the fourteenth century. Painters and engravers like Hans Holbein and Albrecht Dürer depicted this subject. Perhaps the most famous pictorial representation of these danses macabres was produced in Basle. It consisted of thirty-seven pictures painted on the cemetery walls of the local Dominican Monastery beginning in the mid-fifteenth century. Today only nineteen fragments of these paintings survive. In 1943 the pantomime Mariette von Meyenburg asked her uncle Frank Martin to compose the music for a stage performance that would feature the traditional, empathetic, and understanding figure of Death, thereby deliberately opposing the horrors and mass slaughter of World War II. Frank Martin developed a scenario for a professional dancer who would portray Death and for a dozen pantomimes. The »action« consists of eight scenes in which Death meets with individuals whose time is over. They are portrayed by the members of boys' choir and accompanied by a small orchestra. Martin has a large jazz band play the music of the dances of death – the so-called musique profane. The work was performed on a mere two occasions in Basle, in 1943 and 1992, but with great success. The music was never published. Maria Martin, the composer's widow, suggested that a concert suite be developed on the basis of the Danse Macabre in Basle, 1943 to save the music from oblivion. However, this strategy would not have kept the complete version – a genuine masterpiece – from suffering the very same fate. Therefore, we have decided to produce the complete original version.
Frank Martin war einer der eminentesten Schweizer Komponisten aller Zeiten, und zusammen mit Arthur Honegger der wohl bedeutendste Vertreter seiner Zunft in der französischen Schweiz. Insbesondere auf dem Gebiet der großformatigen Vokalkomposition zählt er zu den bemerkenswertesten Tonschöpfern des 20. Jahrhunderts. Seit der Mitte des 14. Jahrhunderts entstanden viele Texte, die Totentänze beschreiben. Auch haben Maler und Kupferstecher wie Hans Holbein und Albrecht Dürer das Sujet dargestellt. Die vielleicht berühmteste bildliche Darstellung der Totentänze gab es in Basel. Sie bestand aus siebenunddreißig Bildern, die man um die Mitte des 15. Jahrhunderts auf die Friedhofsmauern des Dominikanerklosters gemalt hatte, heute sind davon nur neunzehn Fragmente dieser Gemälde erhalten geblieben. 1943 bat die Pantomimin Mariette von Meyenburg ihren Onkel Frank Martin um die Musik zu einer Theateraufführung, die die traditionelle, empathisch-verständnisvolle Figur des Todes in den Mittelpunkt des Geschehens stellen und sich so bewusst von den furchtbaren Schrecken und der Massenvernichtung des Zweiten Weltkrieges abheben sollte. Frank Martin entwarf ein Szenario für einen professionellen Tänzer, der den Tod verkörperte, sowie für ein Dutzend Pantomimen. Die »Aktion« besteht aus acht Szenen, in denen der Tod mit Menschen zusammentrifft, deren Zeit abgelaufen ist. Sie werden von einem Knabenchor gesungen und von einem kleinen Orchester begleitet. Die Musik der Totentänze – die sogenannte musique profane – lässt Martin von einer großen Jazzband spielen. Basler Trommeln begleiten den Tod. Das Werk hat nur zwei, allerdings sehr erfolgreiche Aufführungen erlebt, die 1943 und 1992 in Basel stattfanden. Die Musik wurde nicht veröffentlicht. Maria Martin, die Witwe des Komponisten, machte den Vorschlag, aus dem Totentanz zu Basel im Jahre 1943 eine Konzertsuite zu gestalten, um so die Musik vor der Vergessenheit zu bewahren. Auf diese Weise hätte jedoch die vollständige Fassung – ein echtes Meisterwerk – dasselbe Schicksal erlitten. Deshalb entschlossen wir uns, die vollständige Originalfassung zu produzieren.
Product Information
Frank Martin's Danse Macabre in Basle
Frank Martin was one of the most eminent Swiss composers of all times and along with Arthur Honegger certainly the leading representative of his guild in Francophone Switzerland. Today it is above all in the field of large-format vocal composition that he ranks with the most remarkable composers of the twentieth century. Many texts describing dances of death began being written during the middle years of the fourteenth century. Painters and engravers like Hans Holbein and Albrecht Dürer depicted this subject. Perhaps the most famous pictorial representation of these danses macabres was produced in Basle. It consisted of thirty-seven pictures painted on the cemetery walls of the local Dominican Monastery beginning in the mid-fifteenth century. Today only nineteen fragments of these paintings survive. In 1943 the pantomime Mariette von Meyenburg asked her uncle Frank Martin to compose the music for a stage performance that would feature the traditional, empathetic, and understanding figure of Death, thereby deliberately opposing the horrors and mass slaughter of World War II. Frank Martin developed a scenario for a professional dancer who would portray Death and for a dozen pantomimes. The »action« consists of eight scenes in which Death meets with individuals whose time is over. They are portrayed by the members of boys' choir and accompanied by a small orchestra. Martin has a large jazz band play the music of the dances of death – the so-called musique profane. The work was performed on a mere two occasions in Basle, in 1943 and 1992, but with great success. The music was never published. Maria Martin, the composer's widow, suggested that a concert suite be developed on the basis of the Danse Macabre in Basle, 1943 to save the music from oblivion. However, this strategy would not have kept the complete version – a genuine masterpiece – from suffering the very same fate. Therefore, we have decided to produce the complete original version.
Rezensionen
klassik.com 08/2016: »Man wünschte diesem berührenden Totentanz von Frank Martin eine vollständige, szenische Aufführung - es wäre mehr als verdient und in unseren Tagen auch mehr als angemessen. Aber auch die klingende Begegnung ist sehr lohnend.«FonoForum 12/2016: »Eine Ehrenrettung des Werkes, das mit seiner ungewöhnlichen Besetzung freilich einig Aufführungsprobleme mit sich bringen mag. Die herausragende Qualität der Musik sollte sie überwinden helfen; und dass sie eindrucksvoll zu meistern sind, beweist die vorliegende Einspielung, die keine Wünsche offenlässt.«
- Tracklisting
- Details
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
Ein Totentanz zu Basel im Jahre 1943 (Schauspielmusik)
- 1 1st march of the drums
- 2 2nd march of the drums
- 3 Der grimmig Todt
- 4 Death and the old man
- 5 Death and the mother with her child
- 6 Das ewig Licht
- 7 Death and the athlete
- 8 Aus tiefer Not
- 9 Death and the rich man
- 10 Gaiement
- 11 Bourrée
- 12 March
- 13 Death alone
- 14 Death and the young girl
- 15 Es war ein wunderlicher Krieg
- 16 Death and the selfmurderer
- 17 March
- 18 Foxtrott
- 19 Other dance
- 20 March
- 21 Death and the beautiful lady
- 22 Durch Adams Fall
- 23 Retraite