Max Reger: Orgelwerke Vol.3 auf 2 Super Audio CDs

Weinberger und Reger Vol. 3

Neben weiteren Choralphantasien und Choralvorspielen sind auf Vol. 3 der Orgelwerke Regers seine zwölf Stücke op. 59 zu hören. Diese im Sommer 1901 komponierten Werke eröffnen den Reigen der »Stücke«- Sammlungen Regers, die einerseits geringere technische Anforderungen stellen wollen und andererseits auch in die gottesdienstliche Praxis integrierbar sein sollen. Wie in den späteren Sammlungen arbeitet Reger bereits in op. 59, das ein frei-improvisatorisch angelegtes Präludium eröffnet, mit einem bipolaren Gattungstyp – hier ist es eine virtuose Toccata (Nr. 5) und eine ruhige, lediglich dynamisch sich steigernde Fuge (Nr. 6) –, der ergänzt wird um Sätze, die dem in der Klaviermusik des 19. Jahrhunderts beheimateten Charakterstück nahe stehen. Eine Besonderheit stellen die auf das Ordinarium missae verweisenden Nummern 7. (»Kyrie«), 8 (»Gloria in excelsis Deo«) und 9 (»Benedictus, qui venit in nomine Domine«) dar. Während »Kyrie« und »Benedictus« ebenfalls als – den Gehalt der Vorlage meditierende – Charakterstücke zu verstehen sind, greifen das »Gloria« und das abschließende »Te Deum auf die jeweilige gregorianische Vorlage zurück. Es sind dies die einzigen Werke Regers, die gregorianische Melodien verarbeiten, welche allerdings keineswegs modale harmonische Strukturen evozieren, sondern ganz in die komplexe Harmonik Regers eingebunden sind.

Product Information

Weinberger and Reger, Vol. 3

Along with other chorale fantasias and chorale preludes, Vol. 3 of our edition of Max Reger's organ works presents his Twelve Pieces op. 59. These works composed during the summer of 1901 inaugurated Reger's series of composite works consisting of pieces moderating his otherwise so very high technical demands and intended for practical use in religious services. As in the later collections, so too here: already in op. 59, which opens with a prelude of free improvisational design, Reger operates with a bipolar generic type – here in the form of a virtuoso Toccata (No. 5) and a quiet Fugue (No. 6) intensifying solely in the dynamic sphere and complemented by movements resembling the character pieces at home in the piano music of the nineteenth century. Nos. 7 (»Kyrie«), 8 (»Gloria in excelsis Deo«), and 9 (»Benedictus, qui venit in nomine Domini«) refer to the Ordinary of the Mass and represent a special phenomenon here. While the »Kyrie« and »Benedictus« – as meditations on the content of the texts – likewise may be understood as character pieces, the »Gloria« and the concluding »Te Deum« rely on the corresponding Gregorian sources. These are the only works by Reger based on Gregorian melodies, which, however in no way evoke modal harmonic structures but are fully integrated into his complex harmonic structures.

Rezensionen

magazin.​klassik.​com 06/2016: »Die Bremer Orgel wird zu herrlichem Effekt für die drei berühmten Choralphantasien op.​ 52 eingesetzt.​ 1900 entstanden, schließen sie den Kreis der sieben Choralphantasien Regers ab.​ Die Bremer Orgel verfügt über wunderbare Farben, die Weinberger herrlich zum Leuchten bringt.​ Schon bald zeigt sich, was für Schätze wir in den vorliegenden SACDs hier vorliegen haben: Die Registerfarben, die Farbmischungen, die feinen dynamischen Schattierungen - hier haben wir ein klanglich herrliches Instrument, meisterhaft beherrscht.​«

klassik-heute.​com 08/2016: »Die Registrierungen Weinbergers schärfen die Konstraste eher noch als sie zu nivellieren: Unwirklich raunende oder schwebende Passagen aus der Tiefe des Raumes stehen da gegen überwältigende Klangmassive, die dem Hörer suggerieren, das Instrument würde physisch auf ihn zukommen - und ihn wieder zum Verstärker springen lassen, der Nachbarn wegen .​.​.​ Es ist bemerkenswert, wie Weinberger in den zwölf Stücken die klangliche Zurückhaltung mit Magie auflädt und unaufdringlich und mit Ruhe die Strukturen herausarbeitet.​ Man freut sich schon auf die nächste Folge dieser Totale.​«