Giovanni Battista Vitali: Artificii Musicali op.13
Artificii Musicali op.13
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
- +Sonaten für Violine solo Nr. 1 & 2 (arr. für Cembalo)
- Künstler: Andrea Coen (Cembalo)
- Label: Brilliant, DDD, 2022
- Bestellnummer: 11077127
- Erscheinungstermin: 16.12.2022
Der in Bologna geborene Giovanni Battista Vitali (1632-1692) verbrachte sein ganzes Leben zwischen seiner Geburtsstadt und Modena, wohin er 1674 zog. Diese geografische Lage des Komponisten hat etwas Bemerkenswertes an sich: Vitalis Umzug von Bologna, das damals zum Kirchenstaat gehörte und von Rom verwaltet wurde, in das kleinere, aber wesentlich weltlichere und künstlerisch anregendere Modena, das unter der Herrschaft der prächtigen Familie Este stand, deutet auf den Wunsch nach größerer Ausdrucksfreiheit hin. Alle Komponisten müssen sich mit den Dilemmata ihrer Zeit auseinandersetzen, und Vitalis Vermächtnis ist seine Fähigkeit, mit seinem großen Können diese ideale Synthese zwischen Tradition und Innovation zu erreichen.
Die Artificii Musicali (Modena, 1689) haben Vitali einen respektablen Platz in der Musikgeschichte verschafft, vor allem, wenn man bedenkt, dass sie angeblich als Inspiration für J. S. Bachs Musikalisches Opfer, J. Fux' Gradus ad Parnassum (1725) und G. B. Martinis Saggio Fondamentale Pratico di Contrappunto sopra il Canto Fermo (1774) dienten. Vitalis Artificii Musicali erschienen in den letzten Jahrzehnten des 17. Jahrhunderts, als die Instrumentalmusik einen explosionsartigen Aufschwung erlebte.
Die aufkeimende schöpferische Freiheit für Komponisten von Instrumentalmusik war immens befreiend, da die vorangegangenen Generationen von Musikern in ihren künstlerischen Bestrebungen oft durch die starren Strukturen der Chorpolyphonie oder der Madrigalform eingeschränkt waren. Artificii Musicali ist ein einzigartiges pädagogisches Musikhandbuch, eine theoretische Abhandlung der Kanonwissenschaft und letztlich ein Zeugnis für die Originalität und das Genie seines Autors.
Das Werk enthält 40 Kanons, darunter 4, die als Rätselkanons oder Enigma-Kanons eingestuft werden können. Diese rätselhaften Stücke werden von einem kurzen lateinischen Motto begleitet, das den Schlüssel zu ihrer Verwirklichung enthält und dem Leser zur Entschlüsselung überlassen wird (interessanterweise hat Bach auch zwei Rätselkanons mit lateinischen Mottos in das Musikalische Opfer aufgenommen). Die letzten 9 Stücke der Artificii sind eine eklektische Sammlung von Balletti, Capricci, einem Passagallo und zwei Violinsonaten, die die wichtigsten Formen der Instrumentalmusik am Ende des 17. Obwohl Artificii ursprünglich für Violine und Bass geschrieben wurde, spielt Andrea Coen hier auf einem Cembalo, und zwar auf einem gleichschwebend temperierten Cembalo.
Diese Wahl ist nicht das Ergebnis einer Vereinfachung oder Trivialisierung, sondern beruht auf gesicherten historischen Erkenntnissen, wie Patrizio Barbieri berichtet: "Während der gesamten fünfzig Jahre in der Mitte des 17. Jahrhunderts wurden in Europa konkrete Versuche unternommen, Cembalos, Orgeln und Harfen nicht mehr mit der üblichen Mesotonie, sondern mit der gleichschwebenden Temperatur zu stimmen". Riccardo Cimino hat die Klänge mit großem musikalischen Einfühlungsvermögen und starker Tontechnik geformt und verräumlicht. Die Fertigstellung der Aufnahme in Dolby Atmos bietet viele Möglichkeiten, Artificii zu hören, je nach gewähltem Medium: vom dreidimensionalen Atmos-Musiksound bis hin zum binauralen Stereo. Im Vergleich zu traditionellem Stereo bietet dies eine viel größere Tiefe.
Die Artificii Musicali (Modena, 1689) haben Vitali einen respektablen Platz in der Musikgeschichte verschafft, vor allem, wenn man bedenkt, dass sie angeblich als Inspiration für J. S. Bachs Musikalisches Opfer, J. Fux' Gradus ad Parnassum (1725) und G. B. Martinis Saggio Fondamentale Pratico di Contrappunto sopra il Canto Fermo (1774) dienten. Vitalis Artificii Musicali erschienen in den letzten Jahrzehnten des 17. Jahrhunderts, als die Instrumentalmusik einen explosionsartigen Aufschwung erlebte.
Die aufkeimende schöpferische Freiheit für Komponisten von Instrumentalmusik war immens befreiend, da die vorangegangenen Generationen von Musikern in ihren künstlerischen Bestrebungen oft durch die starren Strukturen der Chorpolyphonie oder der Madrigalform eingeschränkt waren. Artificii Musicali ist ein einzigartiges pädagogisches Musikhandbuch, eine theoretische Abhandlung der Kanonwissenschaft und letztlich ein Zeugnis für die Originalität und das Genie seines Autors.
Das Werk enthält 40 Kanons, darunter 4, die als Rätselkanons oder Enigma-Kanons eingestuft werden können. Diese rätselhaften Stücke werden von einem kurzen lateinischen Motto begleitet, das den Schlüssel zu ihrer Verwirklichung enthält und dem Leser zur Entschlüsselung überlassen wird (interessanterweise hat Bach auch zwei Rätselkanons mit lateinischen Mottos in das Musikalische Opfer aufgenommen). Die letzten 9 Stücke der Artificii sind eine eklektische Sammlung von Balletti, Capricci, einem Passagallo und zwei Violinsonaten, die die wichtigsten Formen der Instrumentalmusik am Ende des 17. Obwohl Artificii ursprünglich für Violine und Bass geschrieben wurde, spielt Andrea Coen hier auf einem Cembalo, und zwar auf einem gleichschwebend temperierten Cembalo.
Diese Wahl ist nicht das Ergebnis einer Vereinfachung oder Trivialisierung, sondern beruht auf gesicherten historischen Erkenntnissen, wie Patrizio Barbieri berichtet: "Während der gesamten fünfzig Jahre in der Mitte des 17. Jahrhunderts wurden in Europa konkrete Versuche unternommen, Cembalos, Orgeln und Harfen nicht mehr mit der üblichen Mesotonie, sondern mit der gleichschwebenden Temperatur zu stimmen". Riccardo Cimino hat die Klänge mit großem musikalischen Einfühlungsvermögen und starker Tontechnik geformt und verräumlicht. Die Fertigstellung der Aufnahme in Dolby Atmos bietet viele Möglichkeiten, Artificii zu hören, je nach gewähltem Medium: vom dreidimensionalen Atmos-Musiksound bis hin zum binauralen Stereo. Im Vergleich zu traditionellem Stereo bietet dies eine viel größere Tiefe.
- Tracklisting
- Details
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
Artificii musicali op. 13
- 1 Canone a 2 alla quinta bassa
- 2 Cantilena a 4
- 3 Canone a 2 all'unisono
- 4 Canone a 3 all'unisono
- 5 Canone a 3 all'unisono
- 6 Canone a 3 all'unisono
- 7 Canone a 3 all'unisono
- 8 Canone a 3 all'unisono
- 9 Canone a 3 all'unisono
- 10 Contraria contrariis curantur
- 11 De minimis non curat Praetor
- 12 Canone a 2 alti all'vnisono spra il canto fermo
- 13 Canone a 3 all'unisono senza nota
- 14 Canone a 3 all'unisono senza nota
- 15 Canone a 3
- 16 Canone a 2 alla quarta sotto
- 17 Incipies sequeris non errabis
- 18 Canone, nella replica si tralascia il sospiro
- 19 Canone
- 20 Canone a 2
- 21 Canone a 2
- 22 Canone alla quinta
- 23 Canone a 2 all'unisono
- 24 Canone a 2 all'unisono
- 25 Canone a 2 alla quinta sopra
- 26 Canone alla quinta sotto (a 2)
- 27 Canone a 2 all'unisono
- 28 Canone a 2 all'unisono
- 29 Modulatione cancrizzata a 2
- 30 Modulatione a 2
- 31 Modulatione a 2
- 32 Canone a 2
- 33 Canone a 4
- 34 Canone a 4
- 35 Canone a 4
- 36 Canone a 4
- 37 Canone a 4
- 38 Modulatione a
- 39 Canone a 4 all'unisono
- 40 Canone a 4 all'unisono
- 41 Canone a 4 all'unisono
- 42 Canone a 4 bassi all'unisono
- 43 Canone a 6 soprani all'unisono
- 44 Canone a 8 bassi all'unisono
- 45 Canone a 10 bassi all'unisono
- 46 Canone a 12 bassi all'unisono
- 47 Sinfonia a due violini in canone all'vnisono
- 48 Fuga in contrapunto doppio
- 49 La controscritta fuga in contrapunto doppio riuoltata
- 50 Contrapunto doppio
- 51 Contrapunto doppio
- 52 Contrapunto doppio
- 53 Balletto
- 54 Balletto
- 55 Capricio primo
- 56 Capricio secondo
- 57 Capricio terzo
- 58 Capricio quarto
- 59 Passagallo
Sonate für Violine solo Nr. 1
- 60 1. Largo
- 61 2. Allegro
- 62 3. Grave
- 63 4. Allegro
- 64 5. (ohne Satzbezeichnung)
Sonate für Violine solo Nr. 2
- 65 1. Grave
- 66 2. Prestissimo
- 67 3. Grave
- 68 4. Allegro
- 69 5. Largo
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