Giulio Viozzi: Sämtliche Gitarrenwerke auf CD

Der italienische Komponist Giulio Viozzi wurde 1912 in der nördlichen Hafenstadt Triest geboren und lebte und arbeitete zeitlebens in der Region, bevor er 1984 in Verona starb. Er komponierte in einer modalen, melodischen und diatonischen Sprache, die von Bartok beeinflusst, aber im Wesentlichen von der einheimischen Tradition des kantablen Schreibens für Instrumente und Stimmen geprägt war.

Viozzis Theatermusik wurde zu Lebzeiten erfolgreich aufgeführt, insbesondere die Oper Il sasso pagano (1964). Umso überraschender ist es, dass sein Schaffen heute vernachlässigt wird: Das vorliegende Album ist das einzige, das seiner Musik gewidmet ist, und es dürfte viele Hörer mit einer unverwechselbaren Stimme in der italienischen Musiklandschaft des 20.

Wie er in seiner Booklet-Einführung erklärt, war Andrea Gallo erstaunt, als er zum ersten Mal auf Viozzis Musik für Gitarre stieß, und zwar durch die Fantasia (1964), die ihrerseits zwei kürzere frühere Werke, eine Gavotte und eine Brasileira, die beide der Volkstradition verpflichtet sind, überarbeitet. Er findet eine magische, surreale Qualität in Viozzis Wiederholungen und seiner Beschwörung von Stimmungen in einem Stück wie der Chromatischen Studie von 1982.

Während Viozzi mehrere Fantasien für drei Gitarren geschrieben hat, konzentriert sich sein Solowerk für dieses Instrument auf die eher klassischen Formen der Suite variata (1978) und der Sonate (1984), ebenfalls in drei Sätzen. Zwei Werke aus der Mitte der 70er Jahre, das Itinerario und das Racconto, sind experimenteller in der Technik und impressionistischer in der Stimmung.

Mit diesem Album werden die Namen von Viozzi und Andrea Gallo in die ständig wachsende Bibliothek der Gitarrenmusik bei Brilliant Classics aufgenommen. Der 1990 geborene Gallo studierte am Konservatorium in Mailand und ist dort ansässig, gibt aber auch Recitals und tritt in ganz Italien und darüber hinaus auf.

Giulio Viozzi (1912-1984) wurde in Triest, im beliebten Stadtteil San Giacomo, geboren und studierte Musik bei Antonio Illersberg. Im Jahr 1931 erwarb er das Klavierdiplom, nachdem er einen Aufbaukurs bei Angelo Kessissoglu absolviert hatte. 1936 gewann er die Rassegna Nazionale Giovani Concertisti in Rom, bevor er eine kurze Konzertkarriere einschlug. 1937 machte er seinen Abschluss in Komposition. Von da an konzentrierte er sich auf das Komponieren und Unterrichten einer neuen Generation von italienischen Komponisten.

Jahrhunderts, inspiriert von Leoš Janáček, Sergej Prokofjew, Maurice Ravel, Igor Strawinsky und den Anregungen der populären Musik, oft balkanischen Ursprungs, mit einem Rhythmusgefühl, das in einigen Fällen an das von Béla Bartók erinnert; seine Werke sind voll von leicht fließenden Melodien in impressionistischer Manier und weichen, farbenreichen Harmonien.

Diese neue Aufnahme präsentiert Viozzis gesamte Musik für Gitarre solo: eine umfangreiche Sonate, eine Suite und mehrere Konzertstücke. Gespielt von dem jungen italienischen Gitarristen Andrea Gallo, einem Schüler von Enea Leone, Andrea Dieci und Bruno Giuffredi und Gewinner mehrerer (inter)nationaler Gitarrenwettbewerbe.